Zufriedenheit

Heute hab ich Putztag. Nachdem ich das ganze Wochenende unterwegs war, wird heute die Wohnung geputzt. Und wenn ich damit fertig bin, mache ich es mir auf der Couch bequem.

Es war ein sehr schönes Wochenende. Am Freitag saßen wir gemütlich zusammen und quatschten. Am Samstag sah ich Menschen wieder, die ich eher selten sehe. Am Samstagabend schaute ich mit meiner Stiefmutter 3 schöne Liebesfilme mit Happy End, dazu tranken wir Sekt und lachten gemeinsam. Weiterlesen

Hoffnung

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Doch wenn sie einmal gestorben ist, dann ist sie genauso tot, wie alles andere auch. Menschen die mich ein wenig kennen, erkennen hier einen dezenten Anflug von Weihnachtsdepression. Und ja es ist wahr. Dieses Weihnachten ist zwar genauso entspannt und toll, wie das letzte, doch letztes Jahr hatte ich noch Hoffnung dass 2012, ein tolles Jahr wird. Nun, es war nicht schlecht. Ich habe viel Schönes erlebt heuer und im Großen und Ganzen gibt es auch nichts zu klagen.

Doch es ist Weihnachten und mein Geburtstag steht bevor. Und zwar ein besonderer. Es ist der Geburtstag, bei dem alles anderes sein sollte. Und doch ist es das nicht. Es ist alles beim alten. Und dass kann einem schon irgendwie die Stimmung trüben.

Vor ca. 10 Jahren hat mir mal eine Frau aus der Hand gelesen und mir 2 Kinder prophezeit, aber erst in ein paar Jahren. Ich habe damals gelacht. Doch nur bis mir kurz darauf die Karten gelegt worden sind, mit dem Ergebnis, dass der Mann meiner Träume und zukünftige Vater meiner Kinder, in ein paar Jahren in mein Leben treten würde. Ich müsse mich allerdings noch gedulden. Als ich von dem Zusammentreffen meiner Mutter erzählte, meinte sie, bei meiner Geburt habe sie ein Lebenshoroskop für mich erstellen lassen und da kam raus, dass der Mann meiner Träume erst zwischen meinem 30. und 35. Lebensjahr in mein Leben treten wird. Ich müsse mich also noch gedulden. Weiterlesen

Genug ist genug!

Ich bin mittlerweile viel geduldiger als früher. Ich bin nicht mehr so unter Druck alles sofort erledigen zu müssen. Ich bin auch viel entspannter mit meinen Mitmenschen. Erwarte von ihnen nicht dieselbe Professionalität wie ich von mir selbst erwarte. Habe viel mehr Nachsicht. Aber es gibt da diesen Punkt. Mittlerweile dauert es länger bis er erreicht wird, aber ist trotzdem da. Und sobald dieser Punkt erreicht ist, steig ich auf die Bremse und aus. Ich lasse nicht alles mit mir machen. Und ich lasse mir nicht ewig auf der Nase rumtanzen.

Und wenn ich ausgestiegen bin, dann endgültig. Da gibt es dann auch kein zurück mehr. Wenn ich etwas für mich als abgeschlossen betrachte, dann ist es das auch. Diesmal nähert sich ein eigentlich Fremder mit raschen Schritten diesem Punkt. Und zwar durch Wankelmut. Eine Charaktereigenschaft die ich gar nicht brauch. Am liebsten würde ich ihn mittlerweile einfach nur anschreien – ENTSCHEIDE DICH ENDLICH!!!!!!!! Weiterlesen

Kraft

Ich hatte immer viel Kraft, auch wenn es sich nicht immer so angefühlt hat. Sehr oft funktionierte ich einfach nur mehr. Denn auch die größte Kraft ist irgendwann zu ende, wenn man sie permanent für das falsche einsetzt.

Vor einem Jahr hatte ich gar keine Kraft mehr. Ich heulte 24 Stunden am Tag durch und wollte nur mehr schlafen. Natürlich ging ich trotzdem arbeiten. Im Büro unterdrückte ich zwar die Tränen, doch mein Herz und meine Seele weinten trotzdem. Vor genau einem Jahr war ich todunglücklich und am Ende meiner Kraft.

Wenn ich nach der Arbeit noch einkaufen gehen musste, kostete mir das eine ungeheure Überwindung. Es war ein richtiger Kraftakt für mich. Ich wollte nach der Arbeit nur mehr nach Hause in mein Bett und weiter leiden. Meine Kraftreserven waren damals total erschöpft. Was nicht unbedingt notwendig war, wurde damals von mir auch nicht gemacht. Ich traf mich nicht mit Freunden und auch nicht mit meiner Familie. Ich wollte mich nicht anziehen. Wollte nicht rausgehen. Wollte nichts unternehmen. Wollte nur, dass der Schmerz in meinem Inneren nachlässt. Ich war am Ende.

Ich kann mich heute noch ganz genau daran erinnern, auch wenn ich es, Gott sei Dank, heute nicht mehr fühlen kann. Es ist als wäre das jemand anderem in einem anderen Leben passiert. Ich kann es nachvollziehen und verstehen, wie es mir damals ging, doch wenn ich mir klar mache, dass das ich selbst vor genau einem Jahr war, kann ich es kaum glauben. Weiterlesen

Stolz

Ich bin stolz auf mich. Auch meine Freunde sind stolz auf mich. Mit meiner Familie andererseits ist das so eine Sache. 33 Jahre lang, hab ich alles versucht, dass meine Familie einen Grund hat, auf mich stolz sein. Doch ab sofort ist es mir egal. Es reicht mir. Echt. Wenn man auf jemanden stolz ist, ist das ein Zeichen, dass man die Leistung des anderen anerkennt. Zumindest sehe ich das so. Wenn ich etwas Besonderes leiste und niemand sagt mir, dass er stolz auf mich ist, hab ich das Gefühl, dass meine Leistung einfach nicht wahr genommen wird. Meine Familie steht nicht so auf loben. Entweder wird alles was ich tue als selbstverständlich wahr genommen, oder es ist einfach nicht genug. Ehrlich gesagt, wundert es mich nicht, dass ich mich lange Zeit wertlos gefühlt habe, es wurde von meiner Familie auch lange Zeit nichts anerkannt, was ich geleistet habe.

Großeltern: Für die war nie etwas genug. Sobald ich ein Ziel erreicht habe, wurde das nächste einfach, kommentarlos, ein Stück höher gesetzt. Es wurde nie über das erreichte gesprochen. Wenn ich eine Hürde genommen habe, dann nur weil sie offensichtlich nicht hoch genug war. Im Gegenteil, wenn ich wieder mal eine Hürde genommen habe, erntete ich dann so Meldungen wie „Na Gott sei Dank, verhungern wirst wahrscheinlich nicht.“ Ich wurde immer als Vollidiot angesehen, jede Leistung meinerseits war in ihren Augen, wahrscheinlich purer Zufall. Heute verdiene ich netto mehr, als beide miteinander Pension haben. Genug ist es natürlich trotzdem nicht, weil ich hab weder einen reichen Mann, noch 5 Kinder. Wahrscheinlich glauben sie immer noch, dass ich früher oder später auf der Straße lande, aber das ist mir egal, wenn sie nicht fähig sind, mir zuzuhören, sollen sie es lassen. Weiterlesen

Strahlung

„Du strahlst heut so!“ Diesen Satz hörte ich in den vergangen Wochen immer öfter. Und zwar von unterschiedlichsten Menschen. Und ich fühl mich auch so. Ich spüre wie sich meine gute Laune, den Weg nach draußen bahnt. Ich lache mehr. Ich singe um 6 Uhr morgens in meinem Auto, fröhlich mit dem Autoradio mit. Ich stehe auf und bin gut aufgelegt. Ich fühl mich wohl in meiner Haut, ich bin glücklich und das strahle ich offensichtlich auch aus.

So kann und wird es weiter gehen. Mein Gemütszustand ist kein Zufall. Es war ein weiter, harter Weg, bis hierher. Ich war sehr ehrlich und selbstkritisch zu mir. Ich hab mich mit meinem Innersten ausführlich auseinandergesetzt. Ich war echt hart zu mir. Doch der Erfolg gibt mir Recht. Ich habe mich meinen Ängsten und meinen Abgründen gestellt, und auch wenn noch nicht alles geklärt ist, so steh ich dazu. Ich habe aufgehört mich selbst zu belügen und habe begonnen mich zu mögen. Noch bin ich nicht, mit allem zufrieden, doch andererseits habe ich sehr viel erreicht, worauf ich auch stolz bin. Ich bin auf einem guten Weg und das macht mich glücklich.

Und das Beste daran ist, ich bin mit mir ganz alleine glücklich. Es ist kein anderer Mensch daran „Schuld“. Viele vermuten ich sei frisch verliebt. Was aber nicht so ist. Und das find ich echt am tollsten. Wenn ich frisch verliebt bin, bin ich auch immer glücklich, doch da ist der Auslöser eine andere Person. Und wenn die andere Person, mich dann nicht mehr so gern hat, fängt normalerweise der Katzenjammer an. Ich hatte es in meinem bisherigen Leben, nicht geschafft, einfach mit mir selbst glücklich zu sein. Immer brauchte ich Input von aussen dafür. Doch nun nicht mehr, nun strahle ich ganz für mich alleine, und stecke dabei mein Umfeld an. Weiterlesen

Teddy – Kapitel 7

…Fortsetzung von

Das Gemeinschaftsleben hatte sich normalisiert. Die Bungalows waren eingerichtet, Obst und Gemüse war gepflanzt und jeder hatte sich seine Aufgaben ausgesucht. Teddy hatte den Monat großteils in ihrem Garten verbracht. Sie hatte an der Grenze zu Chrisuls Garten, auf der kleinen Lichtung, eine Feuerstelle errichtet. Die Jungs hatten ihr dazu Bänke gezimmert und aufgestellt und rund um die Lichtung hatte sie Blumen gepflanzt. Zwischen den Bäumen hatte sie mehrere Hängematten montiert und vereinzelt hatte sie Windspiele aufgehängt. Und sie hatte einen kleinen Pfad gelegt. Sie hatte weiße Steine vom Seeufer genommen und sie als Begrenzungssteine verwendet. Der Pfad begann bei ihrer Terrasse, führte durch ihren Garten, an der Feuerstelle vorbei, durch Chrisuls Garten und endete direkt am Aufstieg zum Berg.

Auf ihrer Terrasse hatte sie eine Gemeinschaftsschaukel aufgestellt und einen großen Tisch und Sessel. Doch nicht nur ihre Terrasse war ausgerichtet möglichst viele Menschen unterzubringen. Alle Terrassen waren ähnlich hergerichtet. Jeden Tag konnten sie so gemeinsam frühstücken, und zwar jeden Tag auf einer anderen Terrasse. Das gemeinsame Frühstück hatte sich eingebürgt und wurde jeden Morgen andächtig zelebriert. Nachdem Frühstück ging dann jeder seinen Aufgaben nach. Auch Teddy hatte sich ihre Aufgaben selbst ausgesucht. Zum einen schrieb sie die Tageszusammenfassungen fürs Internet und vor ein paar Tagen hatte sie außerdem damit begonnen, Gute Nacht-Geschichten für die Kleinsten zu schreiben, welche sie abends auch den Kindern vorlas. Außerdem bewirtete sie die Menschen, die in ihrem Garten die Seele baumeln ließen und sie hatte sich freiwillig für den Abwasch gemeldet. Weiterlesen

Abscheu

Letztens sah ich einen Ausdruck in dem Gesicht eines Menschen, der mich total erschreckt hat. Es war Neid, Missgunst und Hass. Es war offensichtlich. Zumindest für mich. Seit ich diesen Ausdruck gesehen habe, geht er mir nicht mehr aus dem Kopf. Solche Gefühle entfesseln Kriege, da bin ich mir ganz sicher. Solche Gefühle liefern Kriegen die Nahrung, die sie brauchen um fort geführt zu werden.

Der Mensch der mir diese Gefühle gezeigt hat, war keine 2 Meter von mir entfernt. Es war kein Mensch im Fernsehen. Er war zum Greifen nahe. Das hat mich noch mehr erschreckt. Es war kein Diktator am anderen Ende der Welt. Es war der Mann der mich groß gezogen hat. Und es ging um eine halbe Torte. Wie sehr kann man einen Menschen hassen, dass man ihm eine halbe Torte missgönnt? Vor allem wenn der Mensch, der Einzige ist, der regelmäßig vorbei kommt und sich um alles kümmert? Der Mensch der für einen Besorgungen macht, der einen zum Arzt bringt, der einem alle Wege erledigt, die man selbst nicht mehr schafft. Wieso kann man diesen Menschen soviel Abscheu entgegen schleudern? Weiterlesen