Verwandtschaft

Freitagnachmittag war ich mit meiner Mutter bei unserer letzten verbliebenen Verwandtschaft mütterlicherseits. Also von meiner Großmutter. Wir haben uns im letzten Jahrzehnt immer nur bei Begräbnissen am Friedhof getroffen und wollten mal die Serie durchbrechen.

Die Terminfindung war erstmal gar nicht so einfach und wir bereuten fast unseren Vorstoß. Davon ausgehend war es eigentlich total nett. Anfangs war es aber schon ein wenig komisch. Auch wenn sie Familie sind, sind sie eigentlich eher Fremde. Also früher war das anders. Früher war ich oft bei ihnen und habe mit den Kindern gespielt. Oder besser gesagt, sie spielten mit mir. Die Geschwister waren überhaupt die einzigen Kinder mit denen ich jemals gespielt habe. Keine anderen Kinder hatten Zugang zu mir. Und sie haben mich immer aufgenommen und ihre Sachen mit mir geteilt. Was mich immer sehr gefreut hat und wofür ich auch sehr dankbar war. Weiterlesen

Ansichtssache

Ich muss gestehen, ich hab es nicht so mit den extremen Rändern. Ich fühle mich am wohlsten in der Mitte. Und damit meine ich jetzt nicht Politik, sondern auch Ansichten…

Es gibt Menschen die fühlen sich am wohlsten bei ihren Verschwörungstheorien und andere sind „Licht und Liebe-Tussis“ denen nichts was anhaben kann. Ich kann weder mit dem einen, noch mit dem anderen was anfangen. Ich bin ein Realist in der Mitte – so zumindest meine Selbsteinschätzung.

Je nachdem wen man fragt, wird man eine andere Sicht von mir erzählt bekommen. Meine Freundin S. steht ja eher auf der rechten Seite des Universum und fühlt sich total wohl mit Verschwörungstheorien. Für sie bin ich ein klassischer Gutmensch, der gerade noch so etwas mit ihrem Universum zu tun hat. Aretha würde sich selbst wahrscheinlich auch eher in der Mitte ansiedeln und mich – da wir in vielen Dingen gleich ticken – auch. Und manch ein „Linker“ würde mich schon aufgrund meines Arbeitgebers, eher rechts der Mitte ansiedeln. Weiterlesen

Wortklauberei

Ich gestehe ich bin eine Wortklauberin. Oder besser gesagt, ich höre zu wenn jemand etwas sagt und gehe dann erstmal davon aus, dass er oder sie es auch genau so meint. Alternativ dazu lese ich auch was andere schreiben und gehe davon aus, dass sie das dann auch so meinen. Sogar noch mehr als wenn sie es „nur“ sagen. Wenn man sich sogar die Mühe macht etwas aufzuschreiben, sollte man vielleicht vorher darüber nachgedacht haben…. Je älter ich werde, desto mehr Menschen kommen mir unter die das Gegenteil leben…. Einfach mal irgendwas sagen. Mehr oder weniger richtig. Mehr oder weniger vollständig. Und sich dann wundern wenn ich hinterfrage wie es denn jetzt genau gemeint ist….

Ich hatte mit Krimhilde einen gemeinsamen Auftrag geerbt. Wir sollten bei einer Besprechung gemeinsam Protokoll schreiben. Da man ja schlecht gemeinsam mitschreiben kann, hat jede für sich ihren Part mitgeschrieben. So weit so klar.

Ich fragte dann am Freitag Krimhilde, wie wir denn jetzt weiter machen wollen. Ob wir uns am Montag zusammen setzen wollen um unsere Mitschriften abzugleichen. Ihre Antwort:

„Machen sie sich keinen Kopf, ich habe sowieso jedes Wort mitgeschrieben.“ Weiterlesen

Haustiere im Büro

Ich gestehe, ich bin kein Tiernarr. Für mich sind Tiere Lebewesen die Gefühle empfinden können, weshalb man sie ordentlich behandeln sollte. Ich würde nie Tiere quälen oder schlecht behandeln, ich brauche aber auch keine Haustiere. Als Kind hatte ich eine zugelaufene Schildkröte. Nicht dass ich mit ihr etwas anfangen hätte können… Da sie aber in meiner Obhut war, hab ich sie gefüttert, gehegt und gepflegt. Dabei ging mir aber weder das Herz auf, noch hätte ich es gebraucht….

Als ich mal in einer WG wohnte bildete sich meine Mitbewohnerin Katzen ein. Da ich ja kein Problem mit Tieren habe, habe ich halt zugesagt. Wir bekamen zwei. Ich fütterte sie, ich leerte das Katzenkisterl, fuhr mit ihnen zum Tierarzt, kümmerte mich um ihr Fell und schmuste schon auch mal mit ihnen auf der Couch rum. Als meine Mitbewohnerin aber von einen Tag auf den anderen verschwand und die Katzen anfingen alles anzupinkeln – meine Schuhe, mein Bettzeug, mich – schwor ich mir, das wars mit Haustieren.

Ich brauche keine Haustiere zu meinem persönlichen Glück. Vor ein paar Jahren fing es an, dass immer mehr Kollegen Hunde mit ins Büro nahmen. In der alten Dienststelle hatten wir sehr viele. Leider hielten sich nicht alle Hundehalter an die Leinenpflicht, so dass die Hunde am Gang frei herumliefen, schon mal auf den Gang kackten oder pinkelten und teilweise aufeinander losgingen. Ich konnte das nie verstehen. Meiner Meinung nach hat ein Haustier nichts im Büro zu suchen. Im Büro soll gearbeitet werden und kein Spießrutenlauf zwischen freilaufenden Hunden stattfinden…. Weiterlesen

Ich meine was ich sage!

Wenn ich nein sage – dann meine ich nein.

Wenn ich ja sage – dann meine ich ja.

Wenn ich vielleicht sage – dann weiß ich es in dem Moment noch nicht.

Wenn ich sage ich denke darüber nach – dann denke ich darüber nach.

Ist das wirklich so schwer für die Menschen zu akzeptieren? Wieso muss immer etwas hineininterpretiert werden? Wieso wollen mich Menschen immer wieder zu etwas überreden nachdem ich nein gesagt habe? Warum reden Leute immer noch auf mich ein, nachdem ich schon ja gesagt habe? Wieso kann mir nicht einfach Zeit zum Nachdenken geben und ein wenig abwarten? Weiterlesen

Höhlenwesen

Eigentlich hielt ich mich lange Zeit als kleines Höhlenwesen. In meiner persönlichen Wohn-Höhle fühlte ich mich immer wohl, der Gang vor die Tür war lange Zeit ungewiss. Vielleicht ist das so bei Mobbingopfer. Dass sie soziale Nähe nicht unbedingt suchen, da sie zu oft schlechte Erfahrungen gemacht haben. Dazu hatte ich auch schlechte Erfahrungen in der Familie. Es gab nicht wirklich einen Wohlfühlort. Zu Hause war ich unter ständiger Beobachtung meiner Grosis und konnte jederzeit Kritik ernten. Wenn ich allerdings las oder Hausaufgaben machte, liesen sie mich in Ruhe. Also las ich entweder oder machte Hausaufgaben. Mein Maß an negativen Meldungen war definitiv übervoll.

Soziale Kontakte mied ich so lange, so lange ich noch keinen Alkohol kannte. Erst damit konnte ich meine ersten sozialen Kontakte knüpfen. Aber man kann ja auch nicht dauernd trinken…. Mit ca. 25 Jahre kippte mein Leben. Ich ging weniger fort, trank weniger und so wurden auch die sozialen Kontakte immer weniger. Dazu kommt, dass ich viele Menschen einfach nicht mag oder auf Dauer ertrage. Ein paar Kontakte blieben von der Partyzeit zwar übrig, wurden mit der Zeit aber auch immer weniger. Weiterlesen

Was ich nicht mag!

Auch hier auf die wichtigsten Dinge reduziert und die Reihenfolge ist keine Wertung.

Vorurteile: Das trifft mich ja auch persönlich. Ich habe oftmals gemerkt dass mich Männer und Frauen nur aufgrund meines Geschlechtes in eine bestimmte Schublade gesteckt haben, in die ich aber nie gepasst habe….Vorurteile sind scheiße! Dorfkind, Stadtmensch, Mann, Frau, Ösi, Piefke, Amis, Russen, Schwarze, Muslime, Juden,….Jeder Mensch ist anders! Jeder Mensch hat seine ganz persönliche Geschichte, die ihn oder sie zu einem INDIVIDUUM gemacht hat. Will ich wissen wie jemand tickt, muss mich mit dem Menschen auseinandersetzen. Will ich es nicht wissen, sollte ich es mir aber nicht einfach in den 08/15 Vorurteilen bequem machen! Natürlich bin ich auch nicht davor gefeit. Vor allem wenn tief in mir schlummernde Vorurteile – z. B. Männer sind Schweine – bestätigt werden. Dann kommt schon mal ein „typisch Mann“ in mir hoch. Trotzdem versuche ich jeden Menschen den ich neu kennen lernen, nicht gleich in die Schublade zu stecken! Bei mir kommt jeder zuerst eine Chance und manch einer hat das auch genutzt! Weiterlesen

Abgrenzung

Ich habe ein Recht auf meine Gefühle und darf sie auch ausdrücken!

Das war einer der letzten Sätze der Vortragenden bei der Zusammenfassung. Und der Satz triggerte mich total. Ich glaube das ist der große Knackpunkt.

Über Gefühle reden ist ein Zeichen von Schwäche. Wenn man jemand sagt, dass man sich über etwas kränkt, macht einen das schwach. Hab einen neuen/alten Glaubenssatz gefunden – Hurra! Und der ist wirklich uralt! Weiterlesen

Wunderlich

Je älter ich werde, desto wunderlicher werde ich! Als Kind hatte ich keine Freunde, da ich ja nie die Wohnung verlassen durfte und wünschte mir nichts sehnlicher als Spielgefährten. In der Pubertät fand ich dann „Freunde“ und glaubte mein Ziel erreicht zu haben. Im Laufe meines Lebens sah ich viele Menschen kommen und gehen und zur Zeit bin ich froh wenn sie mich weitgehend einfach in Ruhe lassen!

Ich bin 40 Jahre und weiß sehr genau wer ich bin und was ich will und wenn mir dann jemand einreden will was ich tun soll, was ich mögen sollte oder was ich weiß, dann nervt mich das nur! Die Menschen tun sich wirklich sehr schwer jemand zu akzeptieren der anders tickt als sie. Ist nichts neues, doch je älter ich werde, desto weniger interessiert es mich was sie von mir halten. Deshalb will ich oftmals gewisse Dinge gar nicht mehr klar stellen, sondern meide diese Menschen dann eher. Weiterlesen

Drüber reden

Ich musste diese Woche feststellen. Mein Kollege ist eine ganz schlechte Freundin! Was möglicherweise daran liegt, dass er ein Mann ist….

Als ich darüber nachgedacht habe was mich so gestört hat, fiel mir ein was ich mal gehört oder gelesen habe. Wenn Frauen über etwas reden wollen, wollen sie darüber reden. Wenn Männer über etwas reden wollen, wollen sie das Problem lösen.

Mich hat die Vorgangsweise der Firma gestört und mein Kollege hat nur gemeint, dann wechselst halt den Anbieter. Jo eh! Geärgert hat es mich trotzdem. Ich wollte darüber reden! Ein wenig Anteilnahme und Mitleid. Doch das konnte er mir nicht „geben“. Er bat mir eine Lösung und wollte dann auch nichts mehr darüber hören. Weiterlesen