Drehbuch der Liebe – Teil 6

Eigentlich kein Wunder dass ich nicht einschlafen kann. Dieser Tag war ja auch der unglaublichste meines ganzen Lebens gewesen. Es war mein erster freier Tag seit ich in L.A. angekommen bin. Nachdem das Drehbuch rechtzeitig zum Wochenende fertig geworden war, hatte ich ein ganzes Wochenende frei. Die Dreharbeiten würden erst am Montag beginnen und so konnten wir einen draufmachen. Was konnte man also in L.A. unternehmen? Diese Frage stellte ich Aksel und Camilla. Und sie hatten ein paar sehr gute Ideen. Aksel schlug vor die Hollywood Hills zu erkunden um ein wenig Bewegung zu bekommen und Camilla wollte ganz groß mit mir ausgehen. Ich stimmte sofort begeistert zu. Ich bin zu viel am Schreibtisch gesessen in den letzten Wochen. Und ich wollte ein paar Fotos für meinen Blog machen. Und Party mit Camilla klang sehr aufregend.

Camilla konnten wir allerdings nicht zur Bewegung in der freien Natur überreden. Sie erbot sich aber, sich um mein abendliches Outfit zu kümmern. Ich musste nur kurz still halten, damit sie meine Maße nehmen konnte. Der Angabe meiner Konfektionsgröße vertraute sie nicht wirklich. Zu diesem Zeitpunkt fand ich die Idee spitze. Shoppen war so gar nicht mein Fall und sie als kleiner Modeguru würde schon was Tolles finden. Ich wollte ihr eine finanzielle Höchstgrenze sagen, doch sie meinte nur, ich solle es stecken lassen. Sie bekäme die notwendigen Klamotten umsonst. Weiterlesen

Kalt

Irgendwie ist mir schon die ganze Woche kalt. Und ich weiß auch woran es liegt. Im Büro haben sie uns die Heizung abgedreht. Es ist jedes Jahr dasselbe. Sobald es draußen 15 Grad hat, werden unsere Heizungen abgedreht. Schließlich müssen wir Steuergelder sparen. Das ist zwar löblich, doch ich weiß nicht ob es für die Steuergelder wirklich so gut ist, wenn wir einer nach der Reihe grippebedingt ausfallen. Aber was weiß ich schon.

Denn wenn die Heizungen abgedreht sind, haben wir ca. 12 Grad im Büro. Wir sitzen auf der Schattenseite, haben relativ große Büros und zugige Fenster. Diese Woche haben wir das Licht sogar dann brennen lassen wenn es eigentlich hell genug auch ohne gewesen wäre, einfach weil wir uns eingebildet haben, dass es mit Licht ein wenig wärmer war. Ansonsten haben wir den ganzen Tag Heißgetränke zu uns genommen und die Winterpullover haben wir auch noch genutzt. Wenn wir rausgegangen sind, haben wir uns aus und nicht an gezogen. Weiterlesen

Umzug

Gestern sind wir im Büro endlich umgezogen. Meine Stellvertreterin und ich habe nun ein gemeinsames Büro. Und auch wenn es noch gewöhnungsbedürftig ist, so haben wir es uns schon total nett eingerichtet. Ich fühle mich richtig wohl. Trotz allem war der Umzug sehr stressig, da ich eigentlich den Jahresabschluss machen sollte.

Ich hab mich aber nicht beschwert, sondern doppelt so schnell gearbeitet und bin länger im Büro geblieben. Ich hatte zu viel Angst, dass wenn ich jetzt nicht reinbeiße, komme ich nie in mein neues Büro. Und gemeinsam haben wir alles auch recht gut hinbekommen. Wir haben alle zusammen geholfen. Die eine hat geputzt, die andere hat geräumt und die Jungs haben die Möbel aufgestellt, Löcher gebohrt, unsere Glocke montiert, die PC´s angeschlossen und die Telefonleitungen umgeschaltet. Und innerhalb von 4 Stunden war alles erledigt.

Heute haben wir dann die Dekoarbeit gemacht. Poster aufgehängt – von schönen Männern, die Blumen im Büro verteilt und die Schreibtische „eingerichtet“. Und als ich heute nach Hause gegangen bin, hab ich mich total über unser neues Büro gefreut. Alles neu, alles schön und ich hab ein echt gutes Gefühl. So ein großes Büro ist halt ganz was anderes, als so eine kleine Abstellkammer wo ich das letzte halbe Jahr verbracht habe. Weiterlesen

Sri Lanka 2012 – Tag 1

Anreise

16. 1. 2012 gegen Mitternacht in Hikkaduwa, Sri Lanka. Die Odyssee ist beendet. Ich liege in unserem Hotelzimmer und auch wenn jetzt alles gut ist, bin ich total fertig.

Es begann am 15. 1. 2012 um 1830 Uhr in Österreich. Eine Freundin holte mich zu Hause ab und wir fuhren zu einer anderen Freundin, meiner Urlaubsbegleitung. Zu dritt fuhren wir dann nach Wien zum Flughafen, wo wir erstmal eincheckten und uns dann noch einen Kaffee holten. So weit, so bekannt. So weit war ich schon öfters, doch so weit wie diesmal bin ich zuvor noch nicht gereist.

Nach dem Kaffee wurde es ernst – Passkontrolle, Boarding und ab nach Dubai. Auf dem Flug nach Dubai gab es das erste Mal an diesem Tag Hühnchen, als Mitternachtssnack sozusagen. In Dubai hatten wir einen 3-stündigen Zwischenstopp. Und dabei machte ich Bekanntschaft mit einem überaus sensiblen Sicherheitscheck. Böser BH :-). Letztendlich durfte ich meine Schuhe wieder anziehen und die Sicherheitsbarriere hinter mir lassen.

Dann wurde erstmal der Flughafen von Dubai erkundet. Irgendwie hatte ich mehr erwartet. Mir war im Vorfeld viel erzählt worden, aber da ich nicht zu den Frauen gehöre, die gern shoppen gehen, hielt sich meine Begeisterung echt in Grenzen. Das einzige was mich wirklich begeisterte, war die Vielfalt der Menschen. In Dubai gibt es wirklich alles. Vielreisende, Scheichs, Araber mit vermummten Frauen, Europäerinnen in High Heels, und noch vieles mehr. Wir suchten uns einen guten Platz, genossen einen leckeren Kaffee und ließen die Menschenvielfalt auf uns wirken. Weiterlesen

Kraft

Ich hatte immer viel Kraft, auch wenn es sich nicht immer so angefühlt hat. Sehr oft funktionierte ich einfach nur mehr. Denn auch die größte Kraft ist irgendwann zu ende, wenn man sie permanent für das falsche einsetzt.

Vor einem Jahr hatte ich gar keine Kraft mehr. Ich heulte 24 Stunden am Tag durch und wollte nur mehr schlafen. Natürlich ging ich trotzdem arbeiten. Im Büro unterdrückte ich zwar die Tränen, doch mein Herz und meine Seele weinten trotzdem. Vor genau einem Jahr war ich todunglücklich und am Ende meiner Kraft.

Wenn ich nach der Arbeit noch einkaufen gehen musste, kostete mir das eine ungeheure Überwindung. Es war ein richtiger Kraftakt für mich. Ich wollte nach der Arbeit nur mehr nach Hause in mein Bett und weiter leiden. Meine Kraftreserven waren damals total erschöpft. Was nicht unbedingt notwendig war, wurde damals von mir auch nicht gemacht. Ich traf mich nicht mit Freunden und auch nicht mit meiner Familie. Ich wollte mich nicht anziehen. Wollte nicht rausgehen. Wollte nichts unternehmen. Wollte nur, dass der Schmerz in meinem Inneren nachlässt. Ich war am Ende.

Ich kann mich heute noch ganz genau daran erinnern, auch wenn ich es, Gott sei Dank, heute nicht mehr fühlen kann. Es ist als wäre das jemand anderem in einem anderen Leben passiert. Ich kann es nachvollziehen und verstehen, wie es mir damals ging, doch wenn ich mir klar mache, dass das ich selbst vor genau einem Jahr war, kann ich es kaum glauben. Weiterlesen