Rache

Ich war noch nie ein Freund von Rache und Intrigen. Wenn mich jemand verletzt, halte ich zwar nicht auch noch die andere Backe hin, aber gerächt habe ich mich auch noch nie. Im Laufe meines Lebens habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass das Leben diesbezüglich viel kreativer ist, als ich es je sein könnte. Jeder kennt ja den Spruch „Kleine Sünden straft Gott sofort“. Ich habe diesen Spruch schon vor längerem verlängert „Für große lässt er sich länger Zeit, dafür kommen sie dann dreifach zurück.“

Vor kurzem hat ChrisTina darüber nachgedacht dass sie als Sternzeichen Skorpion ja eigentlich eine gute Ausrede hat – sie muss sogar giftig sein. Und etwas in diesem Blogbeitrag hat mich total angesprochen. Ich bin zwar kein Skorpion, aber ich bin ihr in vielerlei Hinsicht ähnlich. Und auch wenn ich nicht „giftig“ bin, so kann ich doppelt so stur sein als andere – Steinbock halt. Und in einem bin ich ganz gleich wie sie. Wenn ich mich räche, dann indem ich etwas unterlasse. Weiterlesen

Blockaden

Seit ich schreibe hab ich schon sehr viel weiter gebracht. Ich habe viele meiner Probleme gelöst. Doch worüber ich schreibe ist nicht immer frei von mir gewählt. Es gibt Dinge die wollen unbedingt raus und bei anderen Dingen fehlen mir irgendwie die Worte. Bei meinen Geschichten ist es genau so. Die fließen richtig raus und irgendwann ist dann Schluss. Bei den Teddy-Geschichten ging es im Urlaub total unerwartet weiter.

Als ich mit den Teddy-Geschichten begonnen habe, war in meinem Hinterkopf ein Happy End angedacht, doch mir fehlten die Worte dafür und so hörte ich nach Kapitel 9 einfach auf. Im Urlaub ging die Geschichte dann wie von selbst weiter. Doch ein Happy End war trotz allem nicht in Sicht. Ich war wie blockiert. Ich schrieb und schrieb, doch ich konnte einfach nicht auf den Punkt kommen. Erst als ich das Thema Eifersucht und Selbstliebe aufgeschrieben hatte, waren die Worte für das Happy End da. Weiterlesen

Muse

und Muserich. Ich hab beides! In meinem Leben gibt es zwei Menschen, die mich immer wieder zu Geschichten anregen. Wie? Indem sie mir etwas vor den Kopf knallen. Die 2 zeichnet aus, dass sie mir gewisse Dinge in einer ganz bestimmten Art sagen. Sie denke nicht darüber nach, ob sie mich damit fertig machen könnten, sie überlegen nicht, wie sie etwas „netter“ formulieren könnten. Sie sagen mir einfach was sie sich denken. Anfangs konnte ich damit nur schwer umgehen. Die zwei haben immer einen wunden Punkt getroffen und das war nicht so leicht zu verdauen.

Anfangs suchte ich somit nicht gerade ihre Nähe. Doch mittlerweile weiß ich es echt zu schätzen, denn sie haben mich damit unterstützt, mich sehr schnell zu entwickeln. Bevor ich die beiden kennen lernte, war ich es nicht gewohnt, dass man Menschen das sagt was man sich denkt. Ich hatte immer das Gefühl, man müsse dem Gegenüber alles was man zu sagen hat, nett verpacken. Mit dem Ergebnis, dass meine Botschaften nie angekommen sind. Und plötzlich treff ich auf zwei Menschen, die mir eine Meldung nach der anderen um die Ohren werfen. Weiterlesen

Gesundheit

Ich bin rundum gesund. Ist mir grad so aufgefallen. Ich war lange Zeit leidend. Psychisch und auch physisch. Wenn meine Seele weint, leidet mein Körper. Bevorzugt mit Durchfall, Verkühlung und Rückenschmerzen. Von der permanenten Müdigkeit will ich gar nicht reden. Schon als Kind hab ich nichts ausgelassen. Jede Kinderkrankheit die man nur einmal bekommt, hatte ich mehrmals. Wenn ich mich zurückerinnere, war es oftmals so, dass ich krank wurde wenn ich etwas nicht wollte. Ich habe nie gelernt zu kommunizieren, wenn ich etwas nicht will. Wenn ich eine Situation umgehen wollte, war das „einfachste“ krank zu werden.

Natürlich war mir das damals nicht bewusst. Aber in meinem Kopf sind unzählige Erinnerungen, wo ich etwas nicht tun will und kurz darauf war ich krank. Als Kind hatte ich auch noch Fieber. Da lag ich mit knapp 40 Grad danieder und nichts ging mehr. Ich wurde also wirklich krank. Statt zu kommunizieren, flüchtete ich mich in eine Krankheit. „Guck, ich kann gar nichts dafür, ich kann einfach nicht.“ Von wem ich das wohl hab? Ich hab da schon eine Idee.

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Kraft

Ich hatte immer viel Kraft, auch wenn es sich nicht immer so angefühlt hat. Sehr oft funktionierte ich einfach nur mehr. Denn auch die größte Kraft ist irgendwann zu ende, wenn man sie permanent für das falsche einsetzt.

Vor einem Jahr hatte ich gar keine Kraft mehr. Ich heulte 24 Stunden am Tag durch und wollte nur mehr schlafen. Natürlich ging ich trotzdem arbeiten. Im Büro unterdrückte ich zwar die Tränen, doch mein Herz und meine Seele weinten trotzdem. Vor genau einem Jahr war ich todunglücklich und am Ende meiner Kraft.

Wenn ich nach der Arbeit noch einkaufen gehen musste, kostete mir das eine ungeheure Überwindung. Es war ein richtiger Kraftakt für mich. Ich wollte nach der Arbeit nur mehr nach Hause in mein Bett und weiter leiden. Meine Kraftreserven waren damals total erschöpft. Was nicht unbedingt notwendig war, wurde damals von mir auch nicht gemacht. Ich traf mich nicht mit Freunden und auch nicht mit meiner Familie. Ich wollte mich nicht anziehen. Wollte nicht rausgehen. Wollte nichts unternehmen. Wollte nur, dass der Schmerz in meinem Inneren nachlässt. Ich war am Ende.

Ich kann mich heute noch ganz genau daran erinnern, auch wenn ich es, Gott sei Dank, heute nicht mehr fühlen kann. Es ist als wäre das jemand anderem in einem anderen Leben passiert. Ich kann es nachvollziehen und verstehen, wie es mir damals ging, doch wenn ich mir klar mache, dass das ich selbst vor genau einem Jahr war, kann ich es kaum glauben. Weiterlesen

Worte

Wir sollten achtsam bei dem sein, was wir sagen und tun, denn

ein böses Wort ist wie ein Stein, der in einen tiefen Brunnen geworfen wird

die Wogen mögen sich glätten, der Stein aber wird auf dem Grund bleiben.

(Konfuzius)

Dieses Zitat ist mir letztens richtiggehend ins Gesicht gesprungen. Ich wurde Zeit meines Lebens mit Worten verletzt. In meiner Familie gab es keine körperliche Gewalt, „nur“ psychische. Und eines kann ich euch sagen, die Narben der Seele, die man nicht sieht, halten sich verdammt lange. Und nicht jeden „Schlag“ kann man verzeihen. Doch selbst wenn man es verzeihen kann, vergessen wird man es nie.

Ich habe in meinem Leben schon sehr viel verziehen, doch vergessen hab ich es trotzdem nicht. In meinem Brunnen liegen sehr viele Steine rum. Kleine und große. Doch durchwegs alte. In den letzten Jahren kamen nicht wirklich Steine hinzu. Vor allem weil es da diesen einen riesigen Stein gibt. Der ist 16 Jahre alt und war der Auslöser dafür, dass ich beschlossen habe, mich nur mehr auf mich selbst zu verlassen. Es waren die Worte, die mich zutiefst verletzt hatten und die mein Leben am nachhaltigsten veränderten. Weiterlesen

Gefühle

Immer öfter beobachte ich bei meinen Mitmenschen Verhaltensweisen, die ich nur zu gut von mir selbst kenne. Passiv-aggressives Verhalten, wenn es nicht so läuft, wie man es sich vorstellt. Trotziges Verhalten, wenn man mit passiv-aggressiv nicht weiter kommt. Angefressene Gesichter um das Gegenüber in eine Emotion zu drängen. Sarkasmus und Zynismus bis zum Umfallen. Ich sehe es, und weiß ich hab das hinter mir. Zumindest in dieser Intensität.

Die letzten Wochen haben sie mich wieder ein wenig beübt meine Mitmenschen. Und ja, ich war versucht, darauf zu reagieren. Doch ich hab es nicht getan. Ich hab mich nicht provozieren lassen. Sollen sie ruhig rumspinnen. Bei mir kommen sie damit nicht weiter. Früher ja. Heute nicht. Früher habe ich mich provozieren lassen. Da haben sie mir, mit angefressenen Gesichtern eine Reaktion entlockt. Heute ignorier ich sie einfach. Wenn sie reden wollen, gerne, aber ankeifen lasse ich mich nicht.

Wenn man diese ganzen negativen Gefühle einfach nicht an sich ran lässt, ist das Leben gleich viel leichter. Ich hab meine eigenen Gefühle, ich muss mir nicht auch noch die meiner Mitmenschen aufbürden! Ich habs gelernt. Ehrlich. Natürlich durchbricht auch heute noch hin und wieder, ein negatives Gefühl von außen mein Schutzschild, doch bei weitem nicht mehr so oft wie früher. Und ich werd sie auch relativ schnell wieder los. Das verunsichert einige Menschen in meiner Umgebung nachhaltig, doch das ist mir egal. Weiterlesen

Persönlich

Entweder werden die Hinweise deutlicher oder ich lerne schön langsam sie besser und schneller wahrzunehmen. Wenn ich nicht alle Grundlagen zu einer Sache habe, bin ich verunsichert. Ich halte dann lieber ganz den Mund, als mit Halbwahrheiten hausieren zu gehen. Entweder bin ich mir meiner Sache sicher oder ich kommuniziere, dass ich es nicht genau weiß. Vor ein paar Tagen hat eine Freundin etwas zu mir gesagt, wo ich wusste, dass ihre Sicht nicht ganz richtig ist, doch mir fehlten einfach die Argumente. Also hab ich nix gesagt und fühlte mich unwohl. Ich hatte versagt. Keine richtigen Worte, zur richtigen Zeit. Sondern einfach gar nix.

3 Tage später spricht mich jemand anderes auf genau dasselbe Thema an, nur nicht direkt. Diesmal empfand ich es nicht als Angriff, sondern es ging um etwas anderes, was aber auch auf genau das Gespräch mit meiner Freundin passte. Doch da es diesmal nicht direkt angesprochen wurde, hatte ich auch plötzlich die nötigen Argumente zur Hand. Ich hätte sie eh auch schon 3 Tage vorher parat gehabt, doch da wollten sie einfach nicht über meine Lippen, da ich das von ihr gesagte, als persönlichen Angriff empfand. Ich nehme Dinge persönlich. So war ich schon immer und auch wenn ich daran arbeite, werde ich es wohl nie ganz abstellen können, da es einfach ein Teil meiner Persönlichkeit ist.  Weiterlesen

Teddy – Kapitel 8

…Fortsetzung von

Teddy wurde vom blöken von Milkas Schafen geweckt. So lange wie an diesem Tag hatte sie schon lange nicht mehr geschlafen. Normalerweise war sie lange vor den Schafen munter. Doch heute nicht. Heute fühlte sie sich total erschlagen. Wahrscheinlich weil sie am Vorabend so lange geschrieben hatte. Nachdem sie den Kleinen vorgelesen hatte, hatte sie noch 8 Stunden vorm PC gesessen und ihren Roman beendet. Und heute fühlte sie sich völlig leer. Als wäre ein Vakuum in ihr. Sie wusste zwar dass es nicht so war, doch sie fühlte als hätte sie einen Teil ihres Innersten verloren. Dabei hatte sie es ja nur aufgeschrieben. Es war ja nicht weg. Doch sie fühlte sich ausgelaugt, als wäre alle Kreativität mit dem letzten Punkt verschwunden.

An diesem Tag ließ Teddy das Frühstück ausfallen. Bis sie aus dem Bett kam, war es schon Mittag und Lasine kochte nebenan gerade das Mittagessen. Teddy schleppte sich auf ihre Terrasse und ließ sich in ihre Gemeinschaftsschaukel sinken. Sie genoss die Sonne, doch das Gefühl der Leere verschwand einfach nicht. „Guten Morgen du Langschläfer! Du schaust heut aber zerzaust aus.“ Catasis Worte waren zwar nicht sehr aufbauend, aber zumindest wusste sie jetzt, dass sie auch genau so aussah, wie sie sich fühlte. „Ich fühl mich auch total ausgelaugt.“ „Wie lange warst denn gestern noch auf? Als ich gestern schlafen ging, hat bei dir noch das Licht gebrannt, dabei bin ich normalerweise die letzte, die den Weg ins Bett findet!?“ Weiterlesen