Im Moment ist grad ein wenig die Luft bei mir raus. Kein Wunder, in der letzten Woche ist auch ur viel passiert und ich hatte keine Zeit mich damit auseinanderzusetzen. Doch das werd ich jetzt hiermit nachholen.
Voriges Wochenende war ich mal wieder richtig fort. Ein Bekannter feierte seinen 30er und ich hatte eine hochoffizielle Einladung. Was an sich schon faszinierend war, da wir in den letzten Jahren es nie wirklich geschafft hatten, eine Gesprächsbasis zu finden. Aber jetzt hat er eine neue Freundin und die ist ur süß. Mit der fand ich mir sofort Gesprächsstoff und so kam es im August, dass ich auch mit ihm endlich richtig zu kommunizieren begann. Unter anderem meinte er, er wüsste noch nicht wie er seinen 30er feiern will. Eigentlich will er in kleinem Kreis feiern, aber in der Stadt ist ein Ball, wo seine Gäste normalerweise hingehen würden. Ich erklärte ihm dann im Brustton meiner Überzeugung und auch in der Annahme, dass es mich eh nicht betrifft, „wenn sie wirklich deine Freunde sind, pfeifen sie auf die andere Veranstaltung und feiern mit dir“. Was soll ich sagen 2 Wochen später hatte ich eine Einladung.
Und so war es dann letztes Wochenende auch so weit. Ich fuhr mit einer Freundin hin und alle waren da. Alle waren gekommen und es war ur lustig. Ich war gelöst und glücklich und das dürfte ich auch ausgestrahlt haben. Ich habe so ziemlich mit jedem, über alles und jedes gesprochen. Unter anderem haben mich 2 Männer aufs wandern angesprochen und gemeint, wir könnten ja nächstes Jahr, mal eine Wandertour machen. Beim ersten war ich ja noch baff, aber beim 2. fehlten mir dann echt die Worte. Was geschieht da gerade? Menschen die ich ewig kenne und nur hin und wieder zufällig treffe, wollen plötzlich mit mir wandern gehen? Was solls. So ist das halt, wenn man sich selber lieber mag und das auch ausstrahlt. Okay, wenn ich in der Vergangenheit offener gewesen wäre, hätte ich das schon früher haben können, aber besser spät als nie.
Der Abend war auf jeden Fall gelungen und ich hab sogar geflirtet! Und ich hab mich sehr viel mit den neuen Mädels der Burschen unterhalten. Es war einfach ein total gelungener, lustiger Abend. Geendet ist er dann um dreiviertel 5 Uhr morgens mit einer Freundin bei mir zu Hause. Die anderen sind zwar noch in die Stadt, aber wir waren einfach zu müde. Und so sind wir schlafen gegangen. Am nächsten Tag um 2 Uhr Nachmittag gabs dann Pizza zum Frühstück und wir holten das Auto meiner Freundin. Bis ich wieder zu Hause war und alles erledigt hatte, was zu erledigen war, war es 5 Uhr am Abend. Der Sonntag war also schon fast vorüber. Am Montagmorgen war ich dementsprechend groggy. Mir fehlte einfach ein Tag.
Die Arbeitswoche wurde aber sofort sehr stressig. Es ging gleich ganz früh am Montag los und zog sich bis Freitag um 4 Uhr Nachmittag. Es war ungewöhnlich viel zu tun und am Dienstag überlegte ich dann was ich tun konnte, um nicht unter die Räder zu kommen. Ich liebe es wenn ich viel Arbeit habe, dann vergeht der Arbeitstag gleich viel schneller, was ich aber nicht mag, ist wenn ich mit nichts fertig werde, weil dauernd was reinkommt, was noch wichtiger ist, und ich plötzlich mit 10 angefangenen Geschichten dasitze und nichts abschließen kann. Also setzte ich mich am Dienstag am Abend hin und überlegte, was genau ich eigentlich will. Das Ergebnis war – Ich will dass es flutscht! – Es kann ruhig viel Arbeit sein, aber es soll halt flutschen. Und am Mittwoch gings dann los. Plötzlich erledigten sich Dinge wie von selbst. Ich bekam plötzlich Schreiben, auf die ich schon seit Wochen wartete, und wo ich den Sachbearbeitern schon seit Wochen nachgelaufen bin. Menschen riefen mich an, um mir Botschaften zukommen zu lassen, die ich brauchte um meinen offenen Arbeiten fertig machen zu können.
Meine Freizeit verbrachte ich die letzte Woche einmal im Schwimmbad und zweimal im Spital bei meinem Großvater. So angenehm das schwimmen war, so anstrengend waren die Besuche im Krankenhaus. Aber ich war eh nur zweimal. Früher hätte ich aus Pflichtbewusstsein sicher 4x die Woche vorbei geschaut, aber ich schaff das emotional einfach nicht. Dass heißt, schaffen würde ich es schon, aber zu welchem Preis! Ich wär, wieder fertig und ihm wäre es auch mit 4x zu wenig. Wenn es nach ihm gehen würde, würden wir alle den ganzen Tag im Spital rumhängen.
Am Freitag am Abend kam ich dann endlich zur Ruhe. Und seitdem lümmle ich daheim rum. Ich hab viel geschlafen, aber auch die Wohnung geputzt, gebügelt und geschrieben. Und ich merke wie meine Kraft schön langsam zurück kehrt. Für die nächste Woche wünsche ich mir auf jeden Fall, dass die Arbeit gleich ab Montag flutscht und dass auch die Besuche im Spital angenehm sind. Vielleicht wird er auch entlassen, dann erspar ich sie mir überhaupt! Ich werd mir jetzt noch einen Kaffee gönnen und mich dann wieder auf die Couch schmeißen und den Rest des Tages nur mehr Dinge tun, die mich glücklich machen.
© Libellchen, 2011
Geschrieben hab ich das natürlich letzten Sonntag, heute bin ich nicht auf der Couch rumgelümmelt – leider 🙂