Öffis

Ich war ja nie ein Fan von Öffis. Wenn früher mein Auto streikte, nahm ich mir meistens gleich den ganzen Tag frei, denn mit Öffis in die Arbeit kam einer kleinen Weltreise gleich. Doch jetzt wohne ich direkt neben Wien. Die Verbindung ist zwar nicht perfekt, aber weit besser, als früher. Und es gibt Orte in Wien, wo es fast keine Parkplätze gibt – außer in extrem teuren Parkgaragen – und wo ich mich auch gar nicht wirklich gut auskenne. Ich mag den Ring nicht so gern und alles was dort in der Nähe ist…

Die schöneren Adventmärkte sind allerdings im Zentrum von Wien. Deswegen habe ich voriges Jahr begonnen, vor allem in der Vorweihnachtszeit, vermehrt die Öffis zu nutzen. Und es funktioniert recht gut. Am Fenstertag habe ich unter anderem einen Weg zu Fuß und mit den Öffis zurückgelegt, wo ich mit dem Auto wahrscheinlich die Nerven weggeschmissen hätte. Ich fuhr mit dem Bus zum Hauptbahnhof, von dort weiter zum Karlsplatz, hab mir meine Karte für morgen abgeholt, war auf der Kärntner Straße bei meinem Handyanbieter und bin dann wieder zurück zum Hauptbahnhof. Dort habe ich Aretha getroffen und wir sind zu Fuß zum Heeresgeschichtlichen Museum marschiert.

Gut fairerweise sei gesagt, es gab mal eine Zeit, da wäre ich den Weg nicht gegangen. Mit 40 Kilo mehr und weit fauler als heute, hätte ich mir das gar nicht geben wollen. Mittlerweile schrecken mich so kurze Strecken nicht. Im Gegenteil. Wenn ich es auf der Straße gehe, brauche ich um das weniger trainieren. Obwohl ich an diesem Tag am Vormittag sogar im Institut trainieren war und eigentlich recht fertig war….

Und auch wenn ich mal wieder meinen Bus versäumt habe beim Heimfahren – eine halbe Stunde am Hauptbahnhof vertrödeln ist nicht wirklich schwer – bevorzuge ich mittlerweile die Öffis. Vor allem wenn es um das Zentrum von Wien geht. Ich brauche zwar länger als mit dem Auto, doch das Parkplatzsuchen gleicht das wieder aus. Und auch die Kosten sind nicht zu unterschätzen. Am Montag war ich alles in allem sechs Stunden unterwegs. Sechs Stunden in der Parkgarage sind 20 Euro – wenn ich Platz in einer der günstigeren finde! Da lasse ich das Auto doch lieber zu Hause stehen und gehe ein wenig mehr…. Das Geld investiere ich lieber in Weihnachtsgeschenke!

© Libellchen, 2015

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