Quer durch Wien

Dienstag und Mittwoch hatte ich Seminar am anderen Ende von Wien. Da dort zum einen Kurzparkzone ist und zum anderen der Weg dorthin durch täglichen Stau geprägt ist, war mir von Anfang an klar, dass ich mit Öffis würde fahren müssen. Dann kam noch die Herausforderung dass mein Auto in die Werkstatt musste und Margits Krankheit. Und so entstand dann folgender Plan, der auch in die Praxis umgesetzt worden ist.

Am Dienstag in der Früh fuhr ich in die Werkstatt und gab mein Auto ab, dann fuhr ich mit Bus und Schnellbahn weiter zum Kursort. Am Dienstagabend fuhr ich dann mit Schnellbahn und Bus bis zu mir nach Hause und am Mittwochmorgen gings mit Öffis dann wieder zum Kurs. Nach dem Kurs fuhr ich wieder in die Werkstatt und holte mein Auto. Klingt alles gar nicht so schlimm, doch so einfach wie es klang war es dann auch wieder nicht.

Da ich so selten mit den Öffis fahre, muss ich mich immer ein wenig orientieren um meinen Zug oder Bus zu finden. So waren die 2 Tage davon geprägt, dass ich dauernd eine Bushaltestelle oder einen Zugsteig suchte und mich sowohl in Meidling, als auch am Hauptbahnhof versuchte meinen Anschluss zu erreichen. Dabei musste ich schon den einen oder anderen Sprint hinlegen! Ich war also sehr froh, als ich am Mittwoch endlich wieder mein Auto hatte, vor allem auch weil ich weniger bezahlen musste, als befürchtet!

Doch abgesehen von der An- und Abreise war der Kurs super! 2 Tage lang reinste Buchhaltung. Buchungssätze bilden und immer schön schauen, welcher Haushalt durch eine Buchung im Haben oder Soll, + oder -, belastet wird. Ich kam mir vor, wie in der HAK. Dazu ein Vortragender der uns zum Mitmachen anspornte und toll die Zusammenhänge erklärte. Und so freute ich mich nicht nur über sehr nette Kurskollegen, mit denen ich mich auf Anhieb verstand, sondern auch über viel zusätzliches Wissen.

Dieses Wissen wollte ich natürlich am Donnerstag mit meinen Mädels teilen. Daniela hatte ja denselben Kurs gemacht wie ich, doch sie hatte keine News mitgebracht – ich war davon ausgegangen, dass sie halt nicht so viele Fragen gestellt hatten, wie wir. Wir haben den Vortragenden nämlich extrem gelöchert. Doch das entpuppte sich als Irrglaube! Ich wollte also Daniela in mein neu erworbenes Wissen einweihen, doch sie wehrte meine Euphorie mit den Worten „Das hat er uns auch gesagt, aber das interessiert mich nicht. Ich will nur wissen, was ich machen muss, warum ist mir egal!“

Da fehlten mir dann die Worte. Ich bin da ganz anders. Wenn mir jemand erklärt warum etwas so ist wie es ist, dann merke ich es mir leichter und kann auch Mehrarbeit leichter akzeptieren. So lange ich das Gefühl habe, etwas Sinnloses zu tun, bin ich frustgefährdet. Sobald ich weiß, etwas was ich tue, macht für irgendjemand Sinn, bin ich auch bereit, weit mehr zu arbeiten. Daniela ist das alles egal. Kein Wunder dass sie diesen Kurs nicht mochte! Da wird nun mal Hintergrundwissen vermittelt. Und so kam sie damals genervt zurück und ich euphorisch. Naja, wieder was gelernt über eine meiner Mitarbeiterin. Ich freue mich schon auf das Modul 2, wo ich auf dieselben Kurskollegen treffe, die genauso euphorisch an die Buchhaltung rangehen, wie ich!

© Libellchen, 2015

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