Es gibt Ausgaben die nicht wirklich planbar sind, die aber notwendig sind. Mein Auto verlangt immer wieder danach, wobei ich trotzdem das Gefühl habe, dass es letztendlich meine Entscheidung ist. Denn will ich das Geld in mein Auto nicht investieren, dann kann ich immer noch mit Öffis fahren. Ich habe also die Wahl. Auch wenn die Wahl nicht sehr überzeugend ist, aber ich habe eine. Bei meinen Kronen habe ich keine! Es ist eine gesundheitliche Notwendigkeit.
Ich zahle jedes Monat meinen Beitrag in die Krankenkasse ein und das seit mittlerweile 18 Jahren. Außerdem muss ich bei meiner Krankenkassa bei jedem Arztbesuch einen Selbstbehalt zahlen. Und jetzt brauche ich, insgesamt 5, Kronen. Es ist eine gesundheitliche Notwendigkeit. Es ist nicht so als würde ich es mir aussuchen, doch trotzdem muss ich in Österreich pro Krone € 500,– aufwärts aufbringen. Dass sind bei 5 Kronen € 2.500,–! Das ist sehr viel Geld. Doch ich habe keine Wahl. Ich kann sie nicht einfach nicht machen lassen. Meine Plomben werden nicht mehr lange halten und ich kann keine neuen mehr bekommen. Ich habe keine Wahl. Ich MUSS mir was einfallen lassen. Gott wie ich das hasse!
Nicht machen ist also keine Option. Also habe ich nur die Möglichkeit sie günstiger zu bekommen. Und da bietet sich nun mal Ungarn an. Dort zahle ich für eine Krone € 200,–, dazu kommen € 40,– fürs Röntgen. Ein Schnäppchen sozusagen. Ich habe mich also entschieden.
Anfang April bekomme ich meine ersten 3 Kronen auf der rechten Seite, die linke Seite kann noch ein wenig warten. Und kaum hatte ich mich entschieden, kamen jene die es versuchten mir auszureden. Dazu erzählten sie mir Schauergeschichten über Menschen die angeblich schwerstens verunstaltet wurden in Ungarn. Am Schluss dieser Geschichten, kam dann meistens ein „Ich kann dir einen sehr guten Zahnarzt in Österreich empfehlen!“ Meine Frage, ob denn dieser tolle Zahnarzt weniger als € 500,– verlangt, kam dann immer eine Verneinung. Tja, da sind wir wieder bei der Grundproblematik. Obwohl es eine medizinische Notwendigkeit ist, übernimmt die Krankenkassa nicht die Kosten. Wenn ich also nicht bis Ende des Jahres hoffen will, dass meine Plomben halten, dann muss ich mir eine günstigere Alternative suchen. Und das habe ich getan.
Ich habe mir einen Arzt empfehlen lassen, wo es schon eine zufriedene Kundin gibt. Ich kenne einige positive Geschichten aus Ungarn. Die Schauergeschichten werden meistens von Menschen erzählt, die ein Naheverhältnis zu einem österreichischen Zahnarzt bekleiden. Ganz ehrlich, ich würde ich auch gern lieber zu meinem Zahnarzt ums Eck gehen, doch ich kann es mir einfach nicht leisten! Wobei ich mich da schon ein wenig über das österreichische Gesundheitssystem ärgere. Schließlich zahle ich eigentlich monatlich ein, dass ich in einem medizinischen Notfall versorgt werde. Aber offensichtlich gehören da die Zähne nicht dazu. Natürlich bekomme ich ca. fünftel der Kosten zurück, aber halt auch erst irgendwann. Ich muss das Geld erstmal auftreiben. Und das dauert…
Tja, von dem Geld an die Krankenkasse, bekomme ich nichts. Die österreichischen Zahnärzte lassen sich die „Not“ der Menschen fürstlich entlohnen und in Ungarn kann ich es mir leisten. Also eigentlich hatte ich nicht wirklich eine Wahl, doch ich bin sehr zuversichtlich, dass ich das Beste daraus machen werde. Ich fühle mich bei dem Zahnarzt wohl. Ich habe Vertrauen, mal schauen ob er es verdient hat. Am Freitag fahr ich nochmal für die vorbereitenden Arbeiten runter und nach Ostern wird’s dann ernst.
© Libellchen, 2015
also ich bin auch nach jahren – ist sogar schon mehr als ein jahrzehnt – voll begeistert von meinem ungarischen zahnarzt – letzt.ex und ich hatten uns generalsanieren lassen – waren in summe an die 18 kronen oder so – für beide zusammen – hätten wir uns in österreich nie leisten können – und als ich mal über die feiertage ne wurzelbehandlung brauchte, hat sich mir auch die neunkirchner notfallambulanz gemacht.
auf der anderen seite hatte ich mal nen österreichischen zahntechniker als kursteilnehmer – und der hat mir damals im vertrauen gesagt, dass die ungarischen zahnärzte max. ein halbes jahr „hinten nach“ sind – mit den technischen möglichkeiten – und den neuen materialien – von daher – auf jeden fall ungarn – und meiner hat wirklich wunder vollbracht damals 😉