Lasst uns arbeiten!

Bei meiner ersten Firma war ich fast ein Workaholic. Es gab keine Überstunden oder Freizeitausgleich, ich arbeitete trotzdem zwischen acht und vierzehn Stunden täglich. Was wahrscheinlich gar nicht rechtens war….Zusätzlich pendelte ich noch zwei Stunden am Tag. Zu Hause war ich nur zum Schlafen. Unter der Woche gab es sonst nichts für mich. Arbeiten, pendeln, schlafen. Damals machte ich das gern. Ich wollte mich beweisen. Zeigen was ich kann. Wollte Anerkennung und bekam sie auch. Dafür nahm ich vieles in Kauf. Auch schlechte Bezahlung. Das war vor zwanzig Jahren.

Zwanzig Jahre habe ich fast durchgehend gearbeitet. Nur eine Auszeit gab es von fünf Monaten, wo ich auf den neuen Job wartete. Diese fünf Monaten waren die Hölle. Kein Geld, viel Zeit, keine Lebensaufgabe und alle Freunde in der Arbeit. Ich arbeite gerne. Habe gerne eine Beschäftigung. Einen Grund aufzustehen und ausser Haus zu gehen. Ich kann nämlich auch ganz anders. Ich kann auch megafaul sein und versumpfen. Aber halt nicht lange. Weiterlesen

Freiwilliger Verzicht

Oftmals wird ja geschlemmt mit den Worten „Man lebt ja nur einmal!“ Das ist richtig, doch nicht nur Genuss kann glücklich machen. Auch Verzicht kann gut tun! Jemand der immer alles hat, nie auf etwas verzichten musste, schätzt das was er hat, bei weitem nicht so sehr, wie jemand der auch Entbehrungen kennen gelernt hat.

Als Kind habe ich eigentlich nie bekommen was ich wollte, damals beschloss ich mal selbst genug Geld zu verdienen um mir etwas gönnen zu können. Doch das dauerte ein paar Jahre und so lebte ich auch in meinen Anfangsjahren im Berufsleben mit vielen Entbehrungen. Als ich dann endlich genug Geld hatte um mir auch mal etwas leisten zu können, wusste ich nicht wie das geht! Aretha stand mir damals helfend zur Seite. Sie ermunterte mich immer wieder, mir doch auch einfach mal etwas zu gönnen. Seitdem ist es immer besser geworden. Ich verdiene genug um nicht jeden Cent umdrehen zu müssen, doch nicht genug, dass ich nicht aufs Geld achten müsste. Weiterlesen

Notwendige Ausgaben

Es gibt Ausgaben die nicht wirklich planbar sind, die aber notwendig sind. Mein Auto verlangt immer wieder danach, wobei ich trotzdem das Gefühl habe, dass es letztendlich meine Entscheidung ist. Denn will ich das Geld in mein Auto nicht investieren, dann kann ich immer noch mit Öffis fahren. Ich habe also die Wahl. Auch wenn die Wahl nicht sehr überzeugend ist, aber ich habe eine. Bei meinen Kronen habe ich keine! Es ist eine gesundheitliche Notwendigkeit.

Ich zahle jedes Monat meinen Beitrag in die Krankenkasse ein und das seit mittlerweile 18 Jahren. Außerdem muss ich bei meiner Krankenkassa bei jedem Arztbesuch einen Selbstbehalt zahlen. Und jetzt brauche ich, insgesamt 5, Kronen. Es ist eine gesundheitliche Notwendigkeit. Es ist nicht so als würde ich es mir aussuchen, doch trotzdem muss ich in Österreich pro Krone € 500,– aufwärts aufbringen. Dass sind bei 5 Kronen € 2.500,–! Das ist sehr viel Geld. Doch ich habe keine Wahl. Ich kann sie nicht einfach nicht machen lassen. Meine Plomben werden nicht mehr lange halten und ich kann keine neuen mehr bekommen. Ich habe keine Wahl. Ich MUSS mir was einfallen lassen. Gott wie ich das hasse! Weiterlesen