Badezimmer

Ich war vorige Woche mal wieder in Sachen Wohnung unterwegs. Diesmal ging es ums Badezimmer. Zum einen wollte ich das Standard-Tiefspülerklo durch ein Flachspülerklo austauschen, zum anderen hatte ich noch eine Gutschrift die eingelöst werden wollte. Dafür wollte ich mir ein anderes Waschbecken zulegen. Das Standardwaschbecken war einfach zu klein, als dass es mir gefallen hätte und ich wollte etwas Besonderes. Also begab ich mich in ein Bäderparadies.

Dort wurde ich von einer Sekretärin in Empfang genommen, die mit mir zu dem Verkäufer ging. Auf dem Weg dorthin fragte sie mich ganz verwundert, ob ich das Badezimmer alleine aussuchen würde. Das wiederum verwirrte mich. War es unüblich dass Frauen Badezimmer kaufen? Offensichtlich…. Hätte ich mir nicht gedacht. Ich dachte eher, dass das Badezimmer eher Frauensache ist. Aber vielleicht habe ich mich da getäuscht.

Ich habe ihr dann nur erwidert „Ist ja auch meine Wohnung!“ Für mich ist es schon so selbstverständlich dass ich alles alleine mache, dass mir gar nicht bewusst ist, wie sonderbar dass auf einige wirken mag. Ich muss sagen, die Wohnung alleine einzurichten hat zwar den Nachteil, dass man einfach alles alleine machen muss, andererseits ist die Entscheidungsfindung dadurch recht einfach. Ich sehe etwas, mir gefällt etwas, ich will etwas, ich bekomme es.

Die einzige Frage die sich mir immer wieder stellt ist, will ich mir das wirklich leisten? So auch bei meinem Badezimmer. Es geht nicht darum ob ich mir Dinge leisten kann, sondern ob ich sie mir leisten will. Da kommt auch oft noch meine sparsame Erziehung durch. Ich wurde ja zum Sparen erzogen. Andererseits bringt in Zeiten wie diesen sparen genau gar nichts. So lange die Inflation mehr ausmacht als die Zinsen bringen, ist sparen definitiv der falsche Ansatz. So gesehen leiste ich mir im Moment auch mehr, als ich tun würde, wenn ich an Sparzinsen wirklich etwas verdienen könnte.

Das Wochenende habe ich auch damit verbracht, zu schauen wie viel Kredit ich jetzt von meiner Bank für die nächste Baustufe wirklich brauche, da ich mich am Mittwoch mit meinem Kreditbetreuer treffe. Mal schauen ob sie immer noch so großzügig sind. Als ich das letzte Mal dort war, fragten sie nur nach, ob ich nicht noch mehr Geld benötigen würde. Schätze meine Bonität ist ganz in Ordnung.

Nach der Bank ist dann der Fliesenleger dran. Und weiter will ich gar nicht denken. Ich habe schon so viel erledigt und noch viel mehr vor mir. Aber ich mache einfach einen Schritt nach dem anderen. Nur nicht die ganze Arbeit die noch auf mich wartet betrachten, dass macht mir nur einen Stress.

© Libellchen, 2013

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