Ähm – aha!

Das war mal eine interessante Begegnung. Ein sehr eigenartiger Nachmittag mit dem süßen Typen:

Zuerst hat er gearbeitet, ich durfte nicht helfen, da ich mir ja sonst weh tun könnte – sehr fürsorglich. Dabei entfuhr mir eine verdammt blöde Meldung. Ein „Freudscher Versprecher“?! Ich fragte ihn was wir, wenn wir essen gehen, mit seinem Anhänger machen sollen, ich kann ihn schließlich nicht die ganze Nacht bewachen…. Dabei wusste ich zu dem Zeitpunkt noch gar nicht, ob ich eigentlich wollte, dass er über Nacht bleibt. Es war eher so, eine Erinnerung an eine längst vergessene Zeit, wo wir Seite an Seite gearbeitet haben und dann zusammen die Nacht verbracht haben.

Natürlich hat er dann entsprechend geschwitzt und durfte natürlich meine Dusche benutzen. Die Badtür hat er dabei nicht geschlossen, was mir allerdings egal war, da ich mich mit einem Buch auf die Couch verkrümmelt habe. Er kam dann allerdings eh nackt ins Wohnzimmer und trocknete sich vor meinen Augen ab.
Alls er sich dann in der Boxershorts auf die Couch setzte, stand ich auf und erledigte was in der Küche. Was, weiß ich nicht, es war eh nur ein Vorwand. Irgendwie wusste ich nicht was das werden sollte und ob ich das überhaupt will. Sollte ich das alles noch mal von vorne beginnen? Ich habe ja nur dann Sex, wenn mich jemand reizt, doch die bloße Anwesenheit ist da nicht genug – auch nicht die vom süßen Typen – nicht mehr.

Ich lud ihm natürlich zum Essen ein, als Dankeschön für seine Arbeit. Dabei eröffnete er mir, dass er sich schon sehr auf die Nachspeise – Sex – freue. Jetzt ist es nur so, ich weiß eigentlich nie, wie er es jetzt wirklich meint. Es war mal anders, doch diese Zeiten sind vorbei. Zu oft hat er seine Meinung und die Richtung geändert und darauf hab ich einfach keine Lust, also überging ich die Anspielung. Was zu weiteren Anspielungen führte, bis ich ihm erklärte, dass ich ihm kein Wort glaube.

Nach dem Essen fuhren wir wieder in meine Wohnung und dort bekam er noch einen Kaffee. Und er war irgendwie überzeugt davon, dass er bei mir übernachten würde. Schließlich gönnte ich uns beiden eine Pause, und ging mich duschen. Ich wusste immer noch nicht was ich eigentlich will, was eigentlich ein schlechtes Zeichen ist. Denn hätte ich gewollt, hätte ich es da schon gewusst. Nach ein paar Minuten kam ich im Bademantel retour und setzte mich zu ihm. Und dann redeten wir. Und es war immer noch nicht klar, ob jetzt noch was passiert oder nicht. Nach über einer Stunde verschwand ich mal wieder auf der Toilette und als ich retour kam, hatte er seine Sachen zusammen gepackt.

Wir redeten dann noch 10 Minuten bis er mir eröffnete, dass er dann fahren würde. Er stand auf, holte noch seine Boxershort aus meinem Bad, nahm mich in den Arm und verschwand. Ähm – okay! Ich war nicht wirklich traurig darüber. Ich finde ihn nach wie vor anziehend, doch diese unbändige Anziehungskraft die mich alles andere vergessen lässt ist weg. Jetzt ist er nur mehr ein attraktiver Mann, der nie mir alleine gehören würde, der aber jederzeit gerne Arbeiten in meiner Wohnung erledigt. Ich denke er hat meine Unschlüssigkeit gespürt und ist deshalb gegangen. Er war schon immer sehr feinfühlig und wird gemerkt haben, dass ich eigentlich nicht wirklich mehr will. Also ich bin nicht böse über den Ausgang, aber ein wenig darüber nachdenken, über den doch sehr eigenartigen Nachmittag werde ich trotzdem.

© Libellchen, 2012

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