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Ein Angebot
Jetzt mal ehrlich. Ist es wirklich so schwer zu verstehen, dass man möglicherweise lieber Single ist, als mit jemand zusammen zu sein, der nicht zu einem passt? Also ich habe das immer schon so gesehen, auch zu einer Zeit, wo das noch unpopulärer war, als heute. Gerade junge Menschen die sich nicht binden wollen, werden oft komisch angesehen. Zumindest ist mir so ergangen. Da ich nicht jedem Angebot gefolgt bin, war ich immer schon die Zicke.
Je älter man wird, desto schwerer wird es, einen passenden Partner zu finden. Und das obwohl ich mit den Jahren immer toleranter geworden bin. Ich lasse meinem Partner – wenn ich denn mal einen habe – sehr viel mehr Freiraum als früher. Ich bin selbstbewusster und habe nicht mehr dauernd die Angst, meinen Partner an eine bessere Frau zu verlieren, sobald ich ihn für 5 Minuten aus den Augen lasse. Doch gerade dieses Selbstbewusstsein ist es auch, dass viele Beziehungen von vornherein schon mal torpediert. Ich brauche keinen Mann um mich vollständig zu fühlen, von daher lasse ich mich nur dann auf jemand ein, wenn ich mir vorstellen kann, dass es auch wirklich funktioniert. Weiterlesen
Geschützt: Zickige Singleweiber
Geschützt: Schmerzensgeld
Geschützt: Wochenbeginn
Humor
Es gibt nichts Schöneres als von ganzem Herzen lachen zu können. Humor ist etwas Wunderbares. Zumindest meistens. Humor ist nämlich auch Geschmackssache. Nicht über alles was jemand witzig findet, kann ich lachen. Tiefe, frauenfeindliche Witze haben mir noch nie ein Lächeln entlockt. Dafür war ich früher im Sarkasmus zu Hause, was mich heute nur noch nervt. Zynismus brauch ich mittlerweile auch nicht mehr. Überhaupt kommt mir vor, dass Humor oftmals genutzt wird um etwas zu überspielen.
Doch das ist jedem selbst überlassen. Die Menschen die denselben Humor wie ich haben, mit denen verstehe ich mich, jene die nur mit Sarkasmus und Zynismus kommunizieren können, meide ich. Da kommt mir einfach zu viel negative Energy an. Doch letztens ist mir etwas passiert, das hat alles bisher Erlebte übertroffen.
Ein ganz lieber Kollege hatte am Wochenende einen Herzinfarkt. Er kam rechtzeitig ins Spital, wurde operiert und ist mittlerweile schon wieder auf dem Weg der Besserung. Doch ist das ein Grund darüber Witze zu reißen? Ich denke nicht. Und trotzdem haben seine lieben Kollegen nichts Besseres zu tun, als mit Witzchen durch die Gegend zu laufen. Doch bei mir kamen sie damit an die falsche Adresse. Ich habe ihnen gesagt, dass ich die Scherzchen weder witzig noch angebracht halte.
Nun gut, ich bin jetzt die Zicke. Warum? Weil ich meine Meinung geäußert habe? Weil ich nicht bereit mit, bei ihren Spielchen wie überspiele ich die Angst vor der eigenen Sterblichkeit, mitzuspielen? Ja genau deshalb. Mir ist schon klar, dass sie alle einen Schreck bekommen haben. Er ist im selben Alter wie sie selber, er raucht genau so viele Zigaretten wie sie selber und er macht mehr Sport. Da haben sie Angst bekommen und haben es ins Lächerliche gezogen.
Ich finds nicht witzig und ich steh auch dazu. Sollen sie ihre Witzchen reißen wenn sie dann ihre Angst vertreiben können, doch mir brauchen sie damit nicht mehr kommen. Da bin ich lieber die Zicke als ein Mitläufer der über unlustige Witze lacht.
© Libellchen, 2012
Ziele
Braucht der Mensch Ziele im Leben? Oder reichen doch Wünsche? In letzter Zeit bin ich des öfteren schräg angeschaut worden, als ich kommuniziert habe, dass ich mir keine Ziele mehr stecken will. Dazu muss ich sagen, ich habe ein offenes Wurzelzentrum und ich bin Steinbock. Das heißt ich bin nicht nur stur, sondern ich mache mir auch einen irrsinnigen Druck, ein von mir selbst gestecktes Ziel zu erreichen. Und ich kann euch sagen es ist die Hölle. Wenn mein Wurzelzentrum zuschlägt in Verbindung mit meinen Steinbock-Genen, gibt es kein schlafen mehr. Da wird dann nur mehr gegrübelt und geschwitzt. Gegrübelt um herauszufinden wie ich das von mir gesteckte Ziel erreichen kann und geschwitzt, weil ich es nicht schaffe. Denn je mehr ich etwas will, desto weniger bekomme ich es.
Das sind die Erfahrungen der letzten 30 Jahre. Ich will etwas, ich bekomm es nicht. Ich grübel und krieg keinen Schlaf und versuche doch noch einen Weg zu finden und wenn es nicht funktioniert, beginne ich unrund zu werden. Ich schwitze und zicke. Der Druck, mein ganz eigener, wird zu einer zentnerschweren Last. Und da ich das nicht mehr will, stecke ich mir keine Ziele mehr. Doch, ein Ziel habe ich, ich will glücklich sein. Nicht irgendwann, sondern heute. Und so versuche ich die Tage zu nutzen. Ich lebe nicht jeden Tag, als wäre er mein letzter, sondern so dass wenn er es wäre, ich glücklich sterben würde. Weiterlesen