Fehler passieren

Ich bin immer noch mit meiner nicht mehr so schönen weißen Wand beschäftigt. Genauer gesagt hat sie mich am Abend vom einschlafen abgehalten. Und zwar weil ich nicht greifen konnte, warum mich das so aufregt. Es ist behebbar. Zumindest die Wand. Mit dem Cut im Boden werde ich leben müssen – wobei wenn man es nicht weiß, sieht man es nicht. Von daher kann ich sicher damit leben. Ich ärgere mich trotzdem.

Zum einen habe ich mir eine neue Wohnung gekauft und das erste was ich machen muss – ist renovieren! Ich muss Farbe kaufen und Pinsel – ja ich habe NICHTS um einen Streifen an der Wand zu „reparieren“. Ich bin keine von diesen Frauen. Ich brauche für solche Dinge, jemand der mir hilft. Ich mache alles, aber mir muss man sagen, was ich tun soll. Jetzt muss ich Farbe kaufen, was nach meinem Wissen nur in 10 Kilo Verpackungen gibt?! – Ich brauche nur ganz wenig. Das sind genau die Dinge, wegen denen ich verzweifelt einen Nachmieter gesucht habe, um sie mir zu ersparen. Aber offensichtlich hatte ich nie eine Chance. Weiterlesen

Neuanfang – Kapitel 2

Der verwirrten Seele fiel es wie Schuppen von den Augen. Nachdem sie plötzlich alles wusste was, warum in ihrem Leben passiert war, wusste sie auch, dass sie den falschen Weg gegangen war. Sie hatte sich Zeit ihres menschlichen Lebens darauf konzentriert, was ihr Umfeld ihr angetan hatte. Sie war davon ausgegangen dass sie keine Chance hatte, dabei waren ihr alle Türen offen gestanden. Doch sie war nicht hindurch gegangen. Sie hatte zu viel Angst gehabt, enttäuscht zu werden und so war sie verharrt in Selbstmitleid.

Sie war auf die Welt gekommen, kurz nach dem ersten Weltkrieg. Die Startbedingungen waren also nicht gerade die besten gewesen, doch sie hätte etwas daran ändern können, wenn sie den Mut dazu gehabt hätte. Viele Menschen hatten ihr gesagt, dass sie nichts wert sei und sie hatte es geglaubt. Sie hatte nicht widersprochen, doch sie wollte es ihnen zeigen. Sie wollte den anderen ihr Leben lang beweisen dass sie besser war als sie glaubten, doch sie hatte auch immer gezaudert. Hatte auch immer Angst gehabt es nicht zu schaffen. Und sie hatte es nicht geschafft. Nicht so wie sie es sich gewünscht hatte.

Es gab immer Menschen die sie für das was sie gesehen und erlebt hatte bewunderten, doch die wirklich wichtigen Menschen gehörten nicht dazu. Natürlich war ihre Familie für sie da gewesen und hatte sie geliebt, doch die Menschen denen es die Seele zeigen wollte, die hatte sie nie beeindrucken können. Es gab so viele Menschen die besser waren als sie selbst, an die sie nie herangekommen war und das hatte sie fertig gemacht. Sie hatte jahrelang nur den Mangel wahr genommen. Was sie nicht konnte, was sie nicht hatte, was sie nicht geworden war. Und ihre Mitmenschen hatte sie immer beneidet um das was sie erreicht hatten. Doch je länger sie mit ihrem Mangel gelebt hatte, desto mehr sah sie auf das was andere erreichte, während sie selbst auf der Stelle trat. Weiterlesen

Schlaflos

Bevor ihr beginnt, das hier zu lesen, könnt ihr euch ruhig noch einen Kaffee machen. Es wird nämlich ein wenig länger dauern.

Ich habe eine schlaflose Nacht, mit unzähligen Erkenntnissen hinter mir. Dieses Wochenende ist etwas passiert, was bei mir einige Synapsen im Gehirn verbunden hat. Ich habe in den letzten Geschichten darüber geschrieben dass ich Dinge persönlich nehme, dass mir meine Familie nur bedingt das Gefühl gibt, dass sie stolz auch mich ist, wie ich mir das Leben selbst schwer machen, wenn ich etwas nicht will, aber trotzdem tue, dass ich meine Einzigartigkeit zeigen will und ich habe darüber geschrieben dass es mir lieber ist, dass ich ein schönes Leben habe und für überheblich gehalten werde, als dass mich alle mögen und ich dafür unglücklich bin. Jede dieser Geschichten kann man für sich so stehen lassen. Doch letzte Nacht habe ich das alles zu einem ganzen verbinden können. Und der Grund für diese Erkenntnis, war eine Reihe von Ereignissen.

Vor ein paar Wochen hat mir der Muserich geraten, ich solle auf einen Zettel aufschreiben, was ich mir von einem Mann erwarte und auf der Rückseite soll ich aufschreiben, was ich einem Mann bieten kann. Und mit diesem Zettel soll ich mir dann den für mich Richtigen bestellen. Jetzt ist es so, dass ich die Ratschläge des Muserichs zwar sehr zu schätzen weiß, sie jedoch selten so umsetze, wie er es mir rät. Allerdings regen sie mich immer wieder an, etwas zu tun. So war es auch diesmal. Dass ich alles aufschreibe, ist zwar grundsätzlich eine gute Idee, aber was wenn ich was Wichtiges vergesse? Ich hab den Film „Teuflisch“ gesehen. Und auch wenn das Universum nicht teuflisch ist, ein Restrisiko besteht da trotzdem. Ausserdem soll man sich ja beim Wünschen auch nicht selbst beschränken. Ich hab mich also hingestellt und mir einfach den für mich Richtigen „bestellt“. Das Universum wird schon wissen, wer für mich passt.

Was mir bei der „Bestellung“, noch nicht klar war, war dass ich noch einiges zu klären hatte, bevor ich für den Richtigen bereit bin. Und da das Universum manchmal recht flott ist, hat es mir jetzt einfach ein Thema nach dem anderen geschickt und die letzte Botschaft kam dann das letzte Wochenende. Und letzte Nacht, wurde mir dann der Zusammenhang von allem klar. Bevor ich ins Detail gehe noch eines vorweg. Ich beschreibe euch nur wie eines zum Anderen kam, ich will niemanden was vorwerfen und bin auch niemanden böse. Ich bereue nichts was ich getan oder erlebt habe und ich bin auch mit allen im Reinen. Nichts desto trotz war mein Leben nicht immer ganz leicht. Ich hab vieles auf die harte Tour gelernt, was wahrscheinlich auch einfacher gegangen wär. Und alles was ich erlebt habe, hat aus mir den Menschen gemacht, der ich heute bin. Doch ich glaube man muss meine Vergangenheit kennen, um mich verstehen zu können. Dann fangen wir mal am Anfang an.  Weiterlesen

Einzigartig

Ich bin einzigartig! Das ist weder positiv noch negativ gemeint, sondern es ist einfach eine Feststellung. Ich bin ein einzigartiges Individuum, so wie jedes andere Lebewesen auf diesem Planten auch.

In einer anderen Abteilung, gibt es einen Kollegen der mit mir und meiner Stellvertreterin hin und wieder zu tun hat. Manchmal telefonieren wir, manchmal sehen wir uns. Und er verwechselt mich und meine Stellvertreterin ständig. Sie sprach er mit meinem Namen an und mir erklärte er oftmals, wir hätten ja eh erst vor kurzem telefoniert, obwohl wir schon wochenlang nichts mehr miteinander zu tun hatten. Und wenn ich dann meine Stellvertreterin fragte, bestätigte sie mir dann immer, dass sie mit ihm gesprochen hatte. Er konnte uns einfach nicht unterscheiden. Nun gut, vielleicht haben wir eine ähnliche Stimme? Der Name ist nämlich nicht ähnlich. Wobei, er kennt uns ja auch persönlich….

Vor kurzem hatten wir ein Projekt, wo ich mit ihm zusammen gearbeitet hatte. 10 Stunden saßen wir in einem Lehrsaal und arbeiteten miteinander. 2 Tage danach, schickte er mir sogar ein kleines Dankeschön, für meine Hilfe. Nun, ich dachte, er kennt mich nun. Doch das war ein Irrtum. Gestern war er wieder bei uns, und da hat er in meinen Augen echt den Vogel abgeschossen. Er hat mich nicht gegrüßt. Ich hab dann überfreundlich „Hallo!“ gesagt, woraufhin er mich perplex anschaute und meinte, wir hätten uns ja eh schon im Lehrsaal gesehen, 5 Minuten zuvor. Nur, ich war nicht in dem Lehrsaal. Meine Stellvertreterin hingegen hat den Lehrsaal hergerichtet. Ja, gibt’s denn das? Ich war total sauer. Weiterlesen

Spiegel

„Man trifft immer genau die Menschen, die man gerade braucht.“

„Die Menschen die uns begegnen haben Informationen für uns. Sie sagen, zeigen oder spiegeln uns etwas, was für unsere Weiterentwicklung wichtig ist.“

„Wenn du ein Problem mit mir hast, ist das dein Problem.“

Mein erster Spiegel in meinem Leben, den ich wahr genommen habe, war meine Mutter. Wir sind uns nicht nur äußerlich sehr ähnlich, sondern auch von den Charaktereigenschaften. Meine Pubertät war dementsprechend heftig. Sie hat mir alles gespiegelt, was ich an mir nicht mochte. Und ich mochte mich damals gar nicht! Und so sind wir so oft zusammen gekracht, bis sich unsere Wege für Jahre trennten. Ich war damals nicht bereit in meinen Spiegel zu blicken. Heute verstehen wir uns dafür super.

Doch nicht nur die nächsten Angehörigen oder Freunde spiegeln uns etwas. Auch Zufallsbekanntschaften haben Botschaften für uns. Jeder Mensch den wir begegnen, tut dies aus einem bestimmten Grund. Manche haben Botschaften für uns und auf manche reagieren wir emotional. Jene die heftige emotionale Reaktionen bei uns hervorrufen, spiegeln uns oftmals was in uns. Egal ob positiv oder negativ. Ich weiß nicht ob es Menschen gibt, die jede Botschaft wahr nehmen können, ich kann es nicht. Doch seit ich darauf achte, habe ich sicher mehr über mich dazugelernt, als ich für möglich gehalten hätte. Ich habe mich im letzten Jahr mit riesigen Schritten in Richtung meiner Mitte bewegt. Und sehr viel kam ins rollen, weil mich andere Menschen aufgeregt haben. Weil sie mich genervt oder verletzt haben. Genau diese Menschen haben meine Weiterentwicklung enorm voran getrieben. Weiterlesen