Zu Silvester kam noch mal der Planer-Ex hoch. Was mich nicht wundert, hatten wir doch geplant meinen Geburtstag gemeinsam zu feiern. Besser gesagt hat er es mir fest versprochen, bevor er seine Meinung geändert hat. Genauso wie er versprochen hatte, meine Seele zu schützen, bevor er auf ihr herumgetrampelt ist. Ich war traurig und wütend und beschloss, ihn im alten Jahr zu lassen. Weiterlesen
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Ehrlich
Es gibt nur ganz wenige Menschen zu denen ich vollkommen ehrlich bin. Inklusive Eingeständnis meiner eigenen Schwächen. Okay, hier im Blog mache ich das auch, aber in einem persönlichen Gespräch mit jemand der mich real kennt, ist es dann doch noch mal etwas anderes.
Mir wurde das vor kurzem bei einem Telefongespräch wieder mal bewusst. 10 Jahre nicht gesehen, doch sobald ich die Stimme hörte, die ich jetzt seit 30 Jahren kenne, waren alle Masken gefallen. Kein mein Leben ist perfekt. Kein ich bin der glücklichste Mensch auf Erden. Er erinnert sich gerne an unsere Vergangenheit, ich habe nicht so getan als ob es bei mir auch so sei. Ich sagte ihm klar, dass ich die Vergangenheit nicht weiter beachtet hatte, bis er mir wieder über den Weg gelaufen war.
Wir brachten uns in kurzer Zeit auf den aktuellen Stand, was war in den letzten 10 Jahren passiert und wieso haben wir uns eigentlich aus den Augen verloren. Naja, ich lernte damals jemand kennen und konzentrierte mich auf meine neue Liebe – der Ex. Das gab ich auch unumwunden zu, kein „ich weiß nicht was passiert war“. Natürlich weiß ich es. Ich habe mich nicht mehr gemeldet, war zu sehr beschäftigt mit meinen Zukunftsplänen, meiner Familienplanung. Weiterlesen
Geschützt: Befindlichkeiten
Zornpinkerl
Ich kann mich noch erinnern dass ich als Kind oft zornig war. Doch gebracht hat es mir nie etwas. Wenn ich bei meinen Großeltern geäußert habe, dass ich auf etwas wütend sei, war es ihnen schlichtweg egal. Meine Befindlichkeiten interessierten sie einfach nicht. Ein Kind braucht ein Dach über dem Kopf, Essen im Magen und Kleidung zum Anziehen. Alles andere ist nicht notwendiger Luxus. Meine Spielsachen waren die von meiner Mutter und meinen Onkeln. Meine Kleidung war Minimalausstattung – 2 Jeans und 5 gleich aussehende T-Shirts. Dazu kamen zumeist fettige Haare und Turnschuhe.
Um mein „Leiden“ komplett zu machen, war ich unter Totalüberwachung. Ich wurde zur Schule gefahren und abgeholt. Alle anderen fuhren in dem 2.500 Einwohnerort mit dem Rad oder gingen zu Fuß. Ich wurde chauffiert. Denn alleine zur Schule zu gehen – da hätte ja etwas passieren können. Ich weiß wo all dies herkommt, doch darum geht es heute nicht. Ich hatte immer für alles Verständnis, doch meine Wut hatte nie jemanden interessiert. Ich war alleine. Ich hatte keine Freunde. Ich wurde gemobbt. Und ich hatte keine Chance da raus zu kommen. Und wenn ich erzählen wollte, dass ich darunter litt, hat es meine Großeltern nicht interessiert. Über Gefühle wurde einfach nicht geredet. Das machte mich zornig. Was auch wieder niemand interessierte. Weiterlesen
Erklärung
Am Donnerstag war ich ja bei einer Lesung aus den Buchmanuskripten meines Großvaters. Ich ging aus mehreren Gründen dorthin.
1. Meine Mutter machte die Lesung
2. Er war mein Großvater
Es war für mich einfach eine Selbstverständlichkeit. Und ich hatte keinerlei Erwartungen an den Abend, als ein paar „alte“ Freunde der Familie wieder zu sehen. Umso unverhoffter trafen mich die Erkenntnisse dieses Abends. Weiterlesen
Generator
Ich musste immer sehr stark sein. Mein Großvater sagte immer „Nur die Harten kommen durch“. Und so wurde ich zu einem starken Mädchen erzogen. Ich war auch immer ein braver „Dudu“. Ich hab gemacht und gemacht und gemacht. Ich hab jahrelang, eigentlich sogar 2 Jahrzehnte lang funktioniert. War für alle da und hab meine Wünsche zurück gestellt. Zum einen war es die Erziehung, zum anderen war es die Tatsache dass ich es konnte. Doch auch meine Kraft hat Grenzen. Und nach der Grenze, kommt dann irgendwann ein Punkt, wo ich wirklich nimmer kann. Und ich bin nicht nur einmal an diesen Punkt gekommen. Freunde durften bei mir immer und immer wieder diese Grenze überschreiten. Ihr Wohl war mir immer wichtiger als mein eigenes. Zumindest dachte ich lange Zeit, dass es das sein muss. Lange Zeit war mein Sinn des Lebens, das für andere da sein. Wenn ich das nicht konnte, zweifelte ich an dem Grund meiner Existenz – das ist übrigens eindeutig meine Erziehung. Das ist das Weltbild meiner Großmutter, das ich da übernommen habe.
Natürlich wusste ich das lange Zeit nicht. Es war einfach selbstverständlich so zu leben. Mir wurde als Grundlage mitgegeben, dass ich nur dazu da war, dass andere auf meine Kosten erfolgreich sein können. Und da ich ja Grundlagen brauche, und das eine der wenigen Grundlagen war die ich hatte, handelte ich natürlich dementsprechend. Doch das ich es so lange durchhielt – mein langer Atem – kommt daher dass ich auch ein Generator bin. Ich habe 2 von 4 Kraftzentren, wobei das eine ein sogenannter Generator ist – der anspringt wenn eigentlich schon gar nichts mehr geht. Die Geschichte meines Lebens. Doch auch diese Generatorkraft, kann aufgebraucht werden, wenn man nicht darauf achtet. Und auch das hab ich geschafft – mehrmals. Weiterlesen
Teddy – Kapitel 17
Sie setzte sich mit ihrem Kaffee auf ihre Terrasse und beobachtete gedankenverloren die Dämmerung. Sie dachte gerade über ihren Traum nach, als sie eine Bewegung auf Berasi´s Terrasse wahrnahm. Er konnte offensichtlich auch nicht schlafen. Sie winkte ihm zu, auch wenn sie sich nicht sicher war, ob er sie überhaupt sehen konnte. Doch er hatte sie gesehen und so stand er 5 Minuten später ebenfalls mit einem Kaffee auf ihrer Terrasse. Und natürlich wollte er wissen, warum sie schon auf sei. Normalerweise rege sich um diese Uhrzeit noch nichts in Sindames. Normalerweise? Er war wohl ein Frühaufsteher, dachte Teddy bei sich. Da sie ohnehin das geträumte verarbeiten musste, erzählte sie Berasi ihren Traum. Vielleicht hat er ja eine Idee was das sollte. Als sie geendet hatte, fragte er sie nur „Und warum bist du wütend?“ Warum? War das nicht klar? Ihr Freund hat sie betrogen! „Bist du denn auf ihn wütend?“ „Na klar, auf wen den sonst?“ Doch während Teddy das sagte, spürte sie dass es nicht stimmte.
Sie war auf sich selbst wütend. Weil sie es mal wieder verbockt hatte. Das war doch Blödsinn. Sie hatte gar keinen Freund, das war nur ein Traum, wieso fühlte es sich bloß so real an? „Weil du reinfühlen sollst“ war Berasis schlaue Antwort. Sie mochte ihn ja, aber hin und wieder konnte er echt nerven. Wo rein fühlen? In ihre Versagensängste? In die Angst nicht gut genug zu sein? Nicht liebenswert zu sein? Es nicht wert zu sein, geliebt zu werden? „Ja!“ Seine Antworten wurden echt immer kürzer. Aber er hatte recht. Sie hatte so viele alte Verhaltensweisen hier in Sindames geändert, doch das Thema Beziehungsunfähigkeit hatte sie bisher sorgsam ausgespart. Sie hatte ja auch keine Beziehung, also brauchte sie sich auch nicht darum kümmern. Weiterlesen
Blutrausch
Ich weiß jetzt wofür ich meine zwei tollen Mitarbeiterinnen habe. Die eine will mich durch Ignoranz und Wurschtigkeit in den Wahnsinn treiben und die andere will mich mit ihrem angefressenen Gesicht und ihrer provokanten Art zur Weißglut bringen. Die eine fordert mein offenes Wurzelzentrum und die andere mein offenes Emotionalzentrum.
Heute war mal wieder das Emotionalzentrum dran. Man stelle sich vor. Eine Mitarbeiterin von mir, die um ein paar Jahre jünger ist als ich, stürmt mit angefressenem Gesicht in mein Büro und regt sich auf wie ein Hustinettenbär. Weiterlesen
Zorn
Sie hatte es gewußt. Wenn sie eine Affäre mit einem verheirateten Mann beginnt, wird sie überbleiben. Sie war nicht der Typ Frau wegen der sich Männer scheiden lassen um mit ihr glücklich zu werden. Niemand wollte sie. Aber er hatte sie gewollt. Er hatte ihr soviel gegeben, nur um ihr jetzt alles wegzunehmen.
Er hatte sie akzeptiert so wie sie war, hatte nie versucht sie zu verändern. Na wozu auch, er wollte sie ja eh nicht behalten. Wollte mit ihr schlafen, sich mit ihr vergnügen, aber eine echte Beziehung mit ihr führen, daß wollte auch er nicht. Also wieso hätte er auch irgend etwas an ihr bemängeln sollen. Er konnte ja jederzeit gehen, wenn sie ihm zuviel wurde.
Sie war wütend. Weiterlesen