Das Streben nach Glück

Im Grunde genommen sind ja meine Probleme mit dem Auto lächerlich. Luxusprobleme sozusagen. Ich bin nicht ganz so flexibel. Brauche mehr Zeit mit den Öffis und muss mehr zu Fuß gehen – was mich sowieso nur stört, wenn das Wetter nicht schön ist. Klar ich kann nicht wirklich Tagesausflüge machen, denn bis ich mit hundertmal umsteigen dort bin, kann ich gleich wieder umdrehen und nach Hause fahren. Aber wie gesagt, wie sprechen von Luxusproblemen.

Ich habe mir mal wieder „Das Streben nach Glück“ mit Will Smith angeschaut. Und der Film zeigt ja echte Probleme. Alleinerziehender Vater, der ums Überleben für sich und seinen Sohn kämpfen muss – inklusive Übernachtung im Obdachlosenheim bzw. in einer öffentlichen Toilette! Und er gibt einfach nicht auf. Er macht sogar ein unbezahltes Praktikum nur um sein Leben zu verbessern. Weiterlesen

Reise in die Vergangenheit

Jedes Mal wenn ich zu meiner Großmutter fahre, muss ich durch den Ort durch, in dem ich meine Kindheit und meine Jugendzeit verbracht hatte. 19 sehr unterschiedliche Jahre. Manchmal kommen mir Teile meines Lebens vor, als wäre das in einem anderen Leben gewesen. Ich habe so viel in diesem kleinen Dorf erlebt. Damals hatten wir 2.400 Einwohner. Jeder kannte jeden. Es wurde getratscht, gelästert und über Leute hergezogen. Es gab die Coolen. Die Aufgeklärten. Die Selbständigen. Die Sportlichen. Cliquen. Und es gab mich. Ich passte nirgendwo rein und bekam das auch zu spüren. Ich war eine Außenseiterin. Ausgeschlossen aus allen sozialen Aktivitäten. Jedes Mal die letzte bei Teambildungen im Sportunterricht. Diejenige mir der niemand je sprach – außer es wurde eine Hausarbeit benötigt.

Mit 16 änderte ich dann mein Leben radikal. Ich tat alles um mich in das soziale Leben einzufügen. Da ich allerdings im Grunde meines Herzens sehr schüchtern bin, half ich mir damals exzessiv mit Alkohol. Und es wirkte. Ich wendete an was mir Omi beigebracht hatte – sei immer so, wie sie dich haben wollen, dann werden sie dich auch akzeptieren. Dabei verlor ich mich selbst…. Und ich verlor mich im Alkohol. Freunde verlor ich – kaum gewonnen – an Drogen. Meinen Verstand ertränkte ich, mein Herz durfte sich allerdings austoben. Es wurde damals nicht nur einmal gebrochen. Meine Seele wurde nicht gefragt was sie wollte, das kam erst ein Jahrzehnt später. Ich habe nicht viel ausgelassen damals. War viel unterwegs. Hab mehr durch Zufall, als durch Verstand überlebt. Weiterlesen

Neuanfang

Das Libellchen fing neu an. Wieder mal. Wie schon so oft. Mit 26 noch mal von vorne anfangen. Gewohnte Strukturen hinter sich lassen und sich ins Abenteuer stürzen. In den letzten 4 Jahren war viel passiert. Sie hatte sich von ihrem Freund getrennt. Hatte 2 Jobs aufgrund von „Strukturanpassungen“ verloren, war die letzten 5 Monate arbeitslos gewesen und hatte gewartet ob sie den Job jetzt bekommt oder nicht. 2 Freundinnen hatten ihr die Freundschaft gekündigt. Einige Bekannte hatte sie aus den Augen verloren und neue Menschen waren in ihr Leben getreten.

Und jetzt ein neuer Job. Komplett anders als alles was sie bisher kannte. Ab sofort würde sie nichts mehr machen können ohne vorher nicht ein Verlautbarungsblatt zu lesen. Alles war normiert. Das hatte sie schon in der ersten Stunde gelernt. Jetzt war gerade Stunde 2 und ihr schwirrte der Kopf. Sie hatte die letzten 6 Jahre einiges über Arbeitsrecht, Rechte und Pflichten der Arbeitnehmer und der Arbeitgeber, etc. gelernt. Dieses Wissen konnte sie jetzt getrost vergessen. Hier war alles anders.

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