Die irre Frau

Normalerweise halte ich mich mit wertenden Aussagen zurück, doch ich weiß echt nicht wie ich diese Frau sonst betiteln sollte. Es war so schön sonnig und ich war so entspannt. Da kam sie. Mitten in den Weingärten in Perchtoldsdorf. Eine zirka 45-jährige, sportliche Frau. Schön frisierte Haare, modisches Sportgewand und Walkingstecken. Auf den ersten Blick dachte ich an eine reiche Anwohnerin. Sie war so der Mercedes-Cabrio-Typ, der Chanel-Handtäschen tragende, stilvolle, reiche Typ.

Sie kam mir entgegen als ich gerade ein Foto von den Weingärten machte. Ich war wie üblich in meine Cargohose gekleidet, hatte ein sportliches Top an und meinen Rucksack auf dem Rücken. Vor der Sonne schützte ich mich mit meinen Sonnenbrillen und die Kamera hatte ich in der Hand. Als sie näher kam, wollte ich gerade zum Gruß ansetzen, als ich merkte dass sie Selbstgespräche führte. Zumindest wirkte es so und ein Headset konnte ich nicht entdecken. Ich wendete mich wieder meiner Fotografie zu und ignorierte sie – Menschen die vor sich hinmurmeln sind mir irgendwie unheimlich.

Perchtoldsdorf – 21 09 14

Und noch ein schöner Spätsommertag der genutzt werden wollte. Wohin also? Eigentlich wollte ich nach Mauerbach, da hörte ich im Radio, dass die Straße zwischen mir und Mauerbach aufgrund eines Radrennens zeitweise gesperrt ist, woraufhin ich eine Alternative brauchte. Ich suchte auf einer Seite die ich von Papa hatte und fand einen Wanderweg in der näheren Umgebung. Es sollte auf die Jubliäumswarte in Perchtoldsdorf gehen. Die Jubliäumswarte habe ich zwar nicht gefunden, aber dafür die Burg Perchtoldsdorf, einen schönen Wanderweg durch die Weingärte – die Weintrauben schmecken übrigens extrem lecker 🙂 – und sehr viele tolle Anwesen. Villa kann man zu den Häusern einfach nicht sagen. Es sind riesige Bauten mit parkähnlichen Gärten. Überraschenderweise sind die Einwohner von Perchtoldsdorf – obwohl es sich offensichtlich um die High Society von Wien handelt – total nett und erwiderten jeden Gruß!