Ehrenamt

Voriges Jahr war ich ja wirklich viel ehrenamtlich unterwegs. Im Sommer war ich zwei Monate fast jedes Wochenende vor Ort und niemand hat das hinterfragt.

Im Herbsts kam dann ein zusätzliches Standbein dazu. Ich kam zu der Bürgerbewegung hatte hin und wieder am Samstag einen Termin. Also war ich nicht mehr ganz so flexibel und konnte auch nicht mehr ständig spontan einspringen.

So oft ich konnte, war ich trotdem dort. Dann passierten ein paar Dinge in kurzer Zeit. Eine Kundin – die von uns gratis Essen bekam – kam mir extra blöd. Sie hat sich sogar im Nachgang über eine Kollegin von mir, bei der Chefin unserer damaligen Chefin beschwert, woraufhin diese uns „interviewt“ hat, was da los war. Das fand ich nicht gut. Statt Wertschätzung dafür dass wir unsere Freizeit freiwillig zur Verfügung stellen, wirst noch angepflaumt und wenn du dir das nicht gefallen lässte, dann musst dich erklären. Weiterlesen

Citizenfour

Im Moment spielt es ja einen Snowden-Film im Kino, der nicht gerade die besten Kritiken bekommt. Und jedes Mal wird in diesen Kritiken auf Citizenfour hingewiesen. Und ich hatte ihn tatsächlich noch nicht gesehen und fand, dass es nun an der Zeit dafür sei.

Und er hat mich echt zum Nachdenken angeregt. Wobei ich glaube, dass er mir vor drei Jahren nicht so viel mit auf den Weg gegeben hätte, als heute. Wo in Amerika mal wieder der Wahlkampf läuft und Trump noch immer stark im Rennen ist. Ein Mann der nicht nur etwas gegen Latinos, sondern auch gegen Frauen hat. Weiterlesen

Hut ab!

Ich muss sagen ich habe die Österreicher unterschätzt. Als voriges Wochenende die Hilfskräfte die Bahnhöfe besetzt haben um den Flüchtlingen zu helfen, war ich positiv überrascht von der Hilfsbereitschaft der Österreicher. Am Westbahnhof ist die Caritas im Einsatz, am Hauptbahnhof eine zusammengewürfelte selbst organisierte Gruppe, die mittlerweile ein Verein sind. Natürlich werden auch sie von der Caritas unterstützt. Vor allem wenn es um Notquartiere geht. Doch den täglichen Bedarf lösen sie anders. Sie posten auf Facebook – wo ich sie verfolge – und auf Twitter, was sie gerade brauchen. Wasser, Bananen, Brot, Jacken, Decken, Hosen, Kosmetiker, Helfer*innen, Dolmetscher*innen, aber auch Fahrer mit Autos die Dinge nach Nickelsdorf bringen oder holen. Und sie bekommen was sie brauchen. Gerade das fasziniert mich extrem!

Wenn sie schreiben wir brauche in der nächsten Stunde 10 Helfer*innen, haben sie innerhalb von 10 Minuten 20 Kommentare dass Leute auf dem Weg sind! Und das ist ganz egal ob solche Postings um 5 Uhr morgens, um 14 Uhr oder um 1 Uhr Nachts geschrieben werden! Die Leute kommen mit selbstgekochtem oder holen Wäsche um sie zu waschen. Sie geben Essen aus, kleiden die Durchreisenden neu ein, schenken den Kindern Stofftiere, eine Umarmung oder was auch immer sie brauchen. Vorigen Sonntagabend begann ich an dem System zu zweifeln. Klar am Wochenende ist das leicht. Da haben die meisten frei, doch wie wollen die das unter der Arbeitswoche schaffen? Weiterlesen

Offizieller Krankenstand

Ich habe eine neue Hausärztin! Im Vorfeld hatte ich mir schon ein wenig Sorgen gemacht, da die zu geringe Anzahl von Hausärzten in Vösendorf, Teil des Wahlkampfes war. Und es gab auch im Internet Hinweise darauf, dass da so manches im Argen liegt. Doch ich war fest entschlossen einen Arzt zu finden. Mir geht es einfach viel zu schlecht, als dass ich mich in die Arbeit schleppen könnte! Und so steuerte ich voller Hoffnung die nächste Arztpraxis an. Weiterlesen

Nationalität: Mensch

Es gibt eine Kollegin mit der ich mich sehr gut verstehe, doch über Politik dürfen wir beide nicht reden. Sie ist total ausländerfeindlich und ich weiß nicht warum. Sie hat eine Gemeindewohnung in Wien, verdient gutes Geld, ihre Eltern haben ein Haus am Land mit ein wenig Grund und Obstbäumen und eigentlich hat sie überhaupt keine Probleme. Ich kann also nicht nachvollziehen woher ihre Abneigung gegen Ausländer kommt.

Ich wohne zurzeit noch in einer sozial schwachen Region. In meiner Siedlung wohnen überwiegend Ausländer und alleinerziehende Mütter. Und ja meine Nachbarn nerven mich hin und wieder. Vor allem mein Nachbar in der Gegenüberwohnung ging mir jahrelang auf die Nerven, bis er dann wirklich untergetaucht ist. Er spielte immer extrem laut Musik, sein Hund war den ganzen Tag eingesperrt und bellte andauernd und ich durfte auch mal der Polizei Auskunft geben, die ihn wegen seines Drogenhandels suchten. Und er war Inländer. Die ausländischen Nachbarn höre ich zwar wenn sie frühmorgens von der Schichtarbeit kommen oder gerade gehen, doch das liegt mehr an der bauweise des Hauses, als daran dass sie wirklich laut wären. Weiterlesen

wahlkabine.at

Bald sind Nationalratswahlen in Österreich und der Wahlkampf hat begonnen. Für mich bedeutet das mal wieder überlegen, wen ich wählen soll. Ich gehöre zu der Gruppe der Wechselwähler und somit wird vor jeder Wahl von mir genau beobachtet, wo die einzelnen Parteien stehen. Um zu einer, für mich seriösen Entscheidung gelangen zu können, steckt da sehr viel Arbeit dahinter. Weiterlesen