Ich war mal wieder auf der Hohen Wand. Allerdings bin ich diesmal nicht raufgefahren und hab dort meine Runde gedreht, sondern ich bin vom Fuße der Hohen Wand, von Scheuchenstein, auf die kleine Kanzel gewandert und von dort weiter auf den Plackles – den höchsten Punkt auf der Hohen Wand. Von dort ging es stetig bergab. In meinem Bergführer stand von Scheuchenstein geht es 1 1/2 Stunden steil bergauf. Ich rechnete mit 2 Stunden und hatte dabei recht. Nach 1 Stunde liessen meine Kräfte nach, nach 1 1/2 Stunden begann ich mich selbst zu verteufeln. Nach 1 3/4 Stunden begann ich ernsthaft darüber nachzudenken umzudrehen. Der einzige Grund warum ich nicht umdrehte war, dass ich nicht steil bergab klettern wollte. Und so kämpfte ich mich immer weiter bergauf. Weiterlesen
Schlagwort-Archive: verteufeln
Flutscht
Momentan flutschte das Leben. Wenn man es mal geschafft hat, die Weichen in die richtige Richtung zu stellen, geht der Rest wie von selbst. Früher habe ich mich bei unangenehmen Situationen wochenlang selbst zerfleischt. Ich habe mich immer und immer wieder gefragt, warum gewisse Dinge ausgerechnet mir passieren. Ich war gefangen zwischen Selbstmitleid und Vorwürfen. Und ich habe für die Lösung eines meiner Probleme, oft Jahre gebraucht. Heute geht es Schlag auf Schlag.
Unangenehme Situation – Analyse – Betrachtung von aussen – Lösung.
So geschehen erst vor kurzem mit einer Freundin. Sie hat sich (und auch mir) die Frage gestellt, warum eine Situation so ist, wie sie halt nun mal ist. Ich hab gar nicht darüber nachgedacht, sondern hab ihr ganz spontan eine Antwort geliefert. Darüber waren wir dann beide sehr überrascht. Ich habe ihr gesagt, was ich fühle, und habe so ihr Kopfwirrwarr gelöst. Das funktioniert übrigens auch in die andere Richtung.
Ziele
Braucht der Mensch Ziele im Leben? Oder reichen doch Wünsche? In letzter Zeit bin ich des öfteren schräg angeschaut worden, als ich kommuniziert habe, dass ich mir keine Ziele mehr stecken will. Dazu muss ich sagen, ich habe ein offenes Wurzelzentrum und ich bin Steinbock. Das heißt ich bin nicht nur stur, sondern ich mache mir auch einen irrsinnigen Druck, ein von mir selbst gestecktes Ziel zu erreichen. Und ich kann euch sagen es ist die Hölle. Wenn mein Wurzelzentrum zuschlägt in Verbindung mit meinen Steinbock-Genen, gibt es kein schlafen mehr. Da wird dann nur mehr gegrübelt und geschwitzt. Gegrübelt um herauszufinden wie ich das von mir gesteckte Ziel erreichen kann und geschwitzt, weil ich es nicht schaffe. Denn je mehr ich etwas will, desto weniger bekomme ich es.
Das sind die Erfahrungen der letzten 30 Jahre. Ich will etwas, ich bekomm es nicht. Ich grübel und krieg keinen Schlaf und versuche doch noch einen Weg zu finden und wenn es nicht funktioniert, beginne ich unrund zu werden. Ich schwitze und zicke. Der Druck, mein ganz eigener, wird zu einer zentnerschweren Last. Und da ich das nicht mehr will, stecke ich mir keine Ziele mehr. Doch, ein Ziel habe ich, ich will glücklich sein. Nicht irgendwann, sondern heute. Und so versuche ich die Tage zu nutzen. Ich lebe nicht jeden Tag, als wäre er mein letzter, sondern so dass wenn er es wäre, ich glücklich sterben würde. Weiterlesen