Wahltag

Gestern war es endlich so weit. Nachdem wir uns zwei Wochen lang in der Kälte die Hacken abgelaufen haben. Ständig mit Hausbesuchen und Strassenwahlkampf unterwegs waren, konnten wir am Sonntag nichts mehr dazu beitragen. Die Würfel hielten die Wähler in der Hand und für uns hieß es abwarten.

Ich ging gleich in der Früh um 9 Uhr wählen, da ich um 10 Uhr bei der besonderen Wahlbehörde (ich sage auch fliegende dazu) eingeteilt war. Ich muss sagen ich war total nervös, den Vorzugsstimmenzettel mit meinem Namen darauf in die Urne zu werfen. Am Rückweg kam ich dann noch bei einem Rot Kreuz Einsatz vorbei. Eine Nachbarin hatte einen allergischen Schock. Als ich ankam war aber eh schon der Notarzt vor Ort. Ich zog mich um und fuhr zu meiner Wahlbehörde. Wir hatten nur zwei Personen aufzusuchen und waren auch in einer Stunde fertig. Dann hieß es für mich wieder warten. Erst um 16 Uhr wurde ich wieder gebraucht. Als Zeuge in einem Sprengel. Weiterlesen

Jetzt ist Bewegung drin

Ich habe heute einen Anruf bekommen. Meine Wanderkollegin von der alten Dienststelle hat mich für einen Job empfohlen.

Und zwar genau in meiner Kernkompetenz, nur halt mit gleichem Gehalt. Was jetzt zwar nicht optimal wäre, aber gefreut habe ich mich trotzdem. Sie hat an mich gedacht und offenbar auch als reichlich kompetent angeboten.

Von ihrer Seite war das nur eine Vorwarnung falls jemand an mich herantreten sollte – das ich weiß woher es kommt. Weiterlesen

Urlaubsfazit

Nach drei Wochen Urlaub kann ich nur sagen, nächstes Jahr wieder! Drei Wochen – einmal im Jahr – müssen einfach sein. Und heuer hatte ich auch sehr viel Glück mit dem Wetter. Nach den ersten zwei Hitzewellen heuer glaubte keiner an eine dritte. Naja, ich schon. Ich habe ja meistens Glück mit dem Wetter, von daher….

Die Kurzurlaube und dazwischen „mein“ See, die Mischung war einfach optimal. Mir wurde nicht fad und ich war auch die meiste Zeit in Gesellschaft. In den Kurzurlauben mit meinem Vater und meiner Stiefmutter, der Besuch bei S. und den Drillingen und am See leistete mir Aretha hin und wieder Gesellschaft. Für meine Verhältnisse waren das sehr viele soziale Kontakte, dafür dass ich nicht im Büro war!
Oftmals besteht mein Urlaub nämlich nur aus meinem PC und einem Buch. Ich bin halt eher der Einzelgänger. Nach über 30 Jahren wo ich dagegen angekämpft habe, wird es Zeit dass ich es mir einfach eingestehe. Viele Menschen nerven mich oder rauben mir meine Energie. Oder wie Aretha und ich so schön in einer Mußestunde am See festgestellt haben – sie bringen einfach keinen Mehrwert! Weiterlesen

Schönbrunner Adventmarkt – 26 11 14

In den vergangenen Jahren bin ich eigentlich nicht wirklich auf Adventmärkte gegangen. Wenn ich es einmal im Jahr auf den Neustädter geschafft habe, war das viel. Mit dem pendeln und meiner kalten Wohnung war ich so beschäftigt, dass mir für alles andere die Kraft fehlte. Noch dazu ist der Winter die Jahreszeit die ich am wenigsten mag. Am liebsten würde ich einen Winterschlaf halten und erst wieder rauskommen, wenn es Frühjahr wird. Doch jetzt ist alles anders.
Nach einem Ausflug auf den Adventmarkt, bin ich gleich zu Hause und meine Wohnung ist immer wohl temperiert. Und so bin ich diesen Winter, für meine Verhältnisse, sehr viel unterwegs. Am Mittwoch war ich mit Margit am Schönbrunner Adventmarkt. Weiterlesen

Ein Leben ohne Reserven

Ich bin bei Menschen groß geworden, welche in der Zwischenkriegszeit geboren wurden und den zweiten Weltkrieg voll miterlebt haben. Opi an der Front, Omi den Hunger zu Hause. Ich glaube meiner Großmutter ja nicht mehr wirklich viel, wenn sie mir etwas erzählt – zu oft hat sie mich angelogen – doch dass sie Armut kennt, das glaube ich ihr. Umsonst wäre sie nicht so ein sparsamer Mensch gewesen. Hatte sich nie etwas geleistet und mich ebenfalls dazu genötigt. Obwohl damals bereits Geld da war, wurde es nur für das allernötigste ausgegeben. Der Rest landete auf diversen Sparbüchern, die in den Kästen in der Wohnung versteckt waren. So fand man beim Aufräumen immer mal wieder Geldreserven. Wenn man als Kind so groß gezogen wird, dann prägt das. Thomas sagt immer zu mir ich sei ein „Sparmeister“. Naja, da hat er sicher nicht ganz Unrecht. Obwohl ich Geld ausgeben mittlerweile gelernt habe.

Zurzeit habe ich nur das was jeden Monat eingeht. Keine Reserven, naja fast keine. Ich habe schon noch einen „Notgroschen“ von ein paar hundert Euro – für meine Verhältnisse ist das aber gar nichts! Ich bin eine eiserne Reserve von mindestens € 2.000,– gewohnt, € 3.000,– sind noch besser. Natürlich war das nicht immer so. Ich habe auch früher schon oftmals am Limit gelebt, wo ich keine Reserven bilden konnte – einfach weil das (Über-)Leben zu teuer und ich zu wenig verdient habe. Auch heute gibt es genug Menschen denen es so geht, wie mir früher, die haben nicht wirklich eine Wahl, als am Limit zu leben. Doch es gibt auch Menschen, die einfach nicht mit Geld umgehen können. Das beste Beispiel dafür ist Anabel. Sie lebt an einem Limit, wo ich noch nie war – auch als ich weit weniger verdient habe, als sie jetzt. Weiterlesen

Im Sonnenschein dem Grauen begegnet

Die letzten Wochen war das Wetter nicht sehr sonnig. Es war zwar hin und wieder warm, doch die Sonne ließ sich nur selten blicken. Doch wenn sie es tat, schnappte ich mir ein Buch und setzte mich auf den Balkon. Sonne tanken war das Ziel. Und Sonnenschein brauchte ich auch, dass er mich wärmte. Denn was ich in dem Buch las, lies mich frösteln. Es war eine Leihgabe. Da ich in letzter Zeit viel über den 2. Weltkrieg gelesen hatte, hatte es mir ein geschichtsinteressierter Freund ausgeliehen. Allerdings mit dem Hinweis versehen, „Das wirst du langsam lesen müssen.“

Für meine Verhältnisse hatte ich tatsächlich lange gebraucht für die 280 Seiten, andererseits hatte ich es auch ein wenig verschlungen. Nicht weil es so toll war was ich las, sondern so ehrlich. Es ist ein Buch geschrieben aus der Sicht eines deutschen Scharfschützen, der nichts am Hut hatte mit der Naziideologie. Der jedoch 1943 eingezogen wurde und an die Ostfront geschickt wurde. Dort lernte er zu kämpfen und zu überleben. Weiterlesen

Emotionale Achterbahn

Was für ein Sonntag! Nach einem tollen Samstag, kam dann ein sehr heftiger Sonntag. Begonnen hat alles mit wenig Schlaf. Ich war todmüde, doch konnte nicht noch mal einschlafen. Also schleppte ich mich um halb 7 ins Bad und in die Badewanne. Dort vegetierte ich eine halbe Stunde dahin. Danach gabs einen Kaffee und meine Lebensgeister kehrten zurück.

Um 9 Uhr bestätigte Wolfgang meine Freundschaftsanfrage in Facebook und löste somit das erste Gefühl des Tages – Freude – aus. Ich schickte ihm eine kurze Nachricht, woraufhin er mich zum Frühstück einlud. Voller Zuversicht und Vorfreude sagte ich zu. Und auf dem Weg zu ihm, stellte sich dann auch noch Hoffnung ein. Beim Frühstück herrschte dann wieder Freude vor. Nach dem Frühstück im Garten machte er es sich auf der Couch bequem, inklusive Aufforderung mich zu ihm zu gesellen. Da kam dann ein wenig Anspannung und Bauchkirbbeln dazu. Weiterlesen

Luxusweibchen

Keine Angst ich gehöre nicht zu den Frauen für die das Beste gerade gut genug ist. Aber für mich persönlich hab ich mich in den letzten Jahren extrem verändert. Als Teenager besaß ich gerade mal ein Paar Turnschuhe, Jeans und T-Shirt. Mit 16 Jahren hab ich dann meinen Kleiderschrank ein wenig erweitert. Ich hatte ein zweites Paar Schuhe – zum Fortgehen, und ein paar Shirts die ein wenig ausgefallener geschnitten waren. Über meinen Shirts trug ich damals aber vor allem Männerhemden – aufgeknöpft wie eine Weste. Das war mein ganz persönlicher Stil. Die Shirts hatten immer gedeckte Farben, vorzugsweise schwarz und dunkelgrau. Erst letztens hab ich mit meiner Mutter geredet, sie findet eine Situation von damals, heute noch recht witzig. Da muss ich heimgekommen sein und gemeint haben, ich hätte mir ein buntes Shirt gekauft. Sie wollte natürlich wissen welche Farbe und ich hab ihr stolz erklärt – anthrazit!

Ja ja. Lang, lang ist´s her. Mein Kleiderschrank hat sich seitdem extrem verändert. Vor allem Dank einer Freundin, die nicht müde wurde mir zu sagen, dass ich mir ruhig auch mal was leisten durfte. Ich war immer nur zum Sparen erzogen worden. Sich etwas leisten was einem gefällt, war etwas was ich erst mühsam lernen musste. Ich kann leichter Geld für andere ausgeben, als für mich selber. Doch mittlerweile hab ich das in Griff. Und mein Schuhbestand wächst und wächst. Eine Zeitlang hatte ich für jede Jahreszeit ein Paar Schuhe, dass ich so lange trug, bis es auseinanderfiel. Jetzt hab ich in jeder Jahreszeit die Auswahl. Und meine Shirts werden immer bunter und verspielter. Weiterlesen