Ruhe in Frieden

Gestern war ich auf dem Begräbnis meines Onkels. Und jedes Begräbnis in meiner alten Heimat ist doppelt schwer für mich. Jedes Mal wenn ich in das Tal fahre, gehe ich durch ein Gefühlswirrwarr.

Bei Begräbnissen bin ich mittlerweile sattelfest. Ich weiß, worum man sich im Vorfeld zu kümmern hat – Blumenschmuck bzw. Spende. Am Weg zum Friedhof holte ich noch eine Grabbeigabe ab – weiße Rose, Schleierkraut, ein wenig grün und ein schwarzes Band. Über all das muss ich mittlerweile nicht mehr nachdenken. Leider.

Bei meinem ersten Begräbnis war ich noch total planlos. Mittlerweile kenne ich mich aus. Was auch daran liegt, dass die Verwandtschaft langsam wegstirbt. Und bis auf meine Großeltern, waren sie auch alle nicht wirklich alt. Weiterlesen

GEA Universum

Das wo ist auch sehr von Bedeutung um zu verstehen, was mich im Waldviertel erwartete. GEA ist nicht einfach nur ein Handwerksbetrieb der Schuhe und Taschen aus Leder handgefertigt herstellt. GEA hat produziert auch Möbel aus Holz. Handgemachte Matratzen. Hat eine Solaranlage mit der es eine Elektrotankstelle betreibt. GEA IST nachhaltig. GEA hat eine Philosophie.

Wenn man in der Holzjurte steht oder auf dem Besucherklo aus Zedernholz sitzt, kann man die Liebe zum Detail überall sehen. Die eigenen Produkte sind überall. Wenn man im GEA Hotel oder in der Akademie wohnt, sitzt man auf handgefertigten Holzstühlen, schläft in handgefertigten Holzbetten, auf handgefertigten Matratzen.

Die Mitarbeiter tragen Shirts mit der Aufschrift wie“Orientier dich an der Liebe“ oder auch „Gast auf Erden“. Der Spruch „Gast auf Erden“ ist überhaupt sehr stark vertreten, aber auch „Das Leben ist keine Generalprobe“.

Das Leben ist keine Generalprobe

Sah ich jedes Mal wenn ich die Treppe runter kam!

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Waldviertel – GEA Schuhe & Matratzen

Unser Hauptausflugsziel waren die GEA Glüxstage. Das Abverkaufswochende der Waldviertler Lederschuhe. Natürlich auch von Hand gefertigt. Schließlich waren wir im Waldviertel!

Als erstes fielen wir im Shop ein. Handgefertigte Lederschuhe reduziert zu verkaufen. Da ist der Andrang groß! Wir gustierten. Wir probierten. Wir schlugen zu. Die Frage war nur – Handtasche ja oder nein? Natürlich auch echt Leder….. Weiterlesen

Falco Musical

Am Sonntag habe ich tatsächlich bei minus 7 Grad meine kuschelig warme Wohnung verlassen! Zuerst ging es zu Aretha, wo ich ein sehr leckeres Abendessen bekam und gemeinsam fuhren wir dann in die Stadthalle. Dort erwartete uns das Musical Falco.

Falco war ein Teil meiner Kindheit, was schon eine reife Leistung war, da bei uns zu Hause eigentlich nur Volksmusik/Blasmusik/Schlager lief. Aber irgendwie kam ich zu einer CD, wo Jeanny drauf war. Und ich mochte das Lied sofort. Natürlich nur die Melodie. Den Text verstand ich damals noch nicht. Als ich älter wurde und auch den Inhalt verstand war das eines meiner ersten nachhaltigen Aha-Erlebnisse!

Falco schaffte es also die Hürden meiner Großeltern zu überwinden. Heute denke ich, sie haben den Text auch nicht verstanden… Weiterlesen

Ein Unikat

Am Freitag lernte ich ein echtes „Unikat“ kennen. Ich bekam Zutritt in eine Welt, wofür man jemand kennen muss. Als wir vor der weißen Tür standen – im Blickfeld der Überwachungskamera – dachte ich, jetzt kommt gleich ein geheimes Klopfzeichen. Leider wurde ich enttäuscht. Mein Nachbar hat einfach geläutet und in die Kamera gelächelt. Und schon wurde uns geöffnet.

Und ich fühlte mich in der Zeit zurückversetzt. Ich war plötzlich umgeben von Antiquitäten. Einem Kurbeltelefon, einer Uralt-Schreibmaschine, einer händischen mechanischen Waage, Dokumente aus den 20er Jahren, Kameras und Fotoapparate wo mein Großvater sich glücklich gefühlt hätte und ein Telefonhäuschen mit Schillingeinwurf und Wählscheibe. Dazwischen unzählige Schilder und Funkantennen. Ich war in dem Vereinshaus der Amateurfunker gelandet – Zutritt nur für Vereinsmitglieder oder Freunde. Oder wenn man jemand kennt…. Weiterlesen