No (Wo)Man, no Cry

Stellt euch vor es ist kurz vor Mitternacht am 31. Dezember. Ihr wartet auf den Jahreswechsel, im Fernsehen läuft ein Song und plötzlich habt ihr ein Aha-Erlebnis. So ging es mir mit Bob Marley. Die erste Erkenntnis kam also noch im alten Jahr, der Rest dann die Tage danach…

Als ich ein Kind war, vermittelte mir meine Großmutter immer dass ihr Leben leichter wäre, wenn sie Opi nicht dauernd bedienen müsste. Er war ein Pascha, der Herr des Hauses und sie hatte den ganzen Tag zu tun um ihn glücklich zu machen. So weit, der Stand der Beziehung wie er mir vermittelt wurde. Jahre später wurde mir klar, dass Omi sich über ihrer Märtyrerrolle definierte und ihr ganzer Lebensinhalt war unter ihrer Umwelt zu leiden. Allen voran natürlich Opi. Der war natürlich wirklich ein Egoist. Andererseits hatte sie ihn sich ausgesucht….Doch der Grundgedanke „Frauen sind ohne Männer besser dran“ war da schon gelegt. Weiterlesen

Die Welt macht mich müde

Vielleicht liegt es auch einfach nur daran dass es jetzt wirklich Winter wird – die Jahreszeit die ich persönlich gar nicht brauche. Doch ich glaube es ist mehr. Das heurige Jahr war lange und sehr herausfordernd. Dienstlich lief eigentlich alles glatt, doch persönlich wurde ich heuer enorm gefordert. Und zwar auf eine neue Art. Liebeskummer und Kummer wegen der Familie kenne ich schon seit Jahrzehnten, damit kann ich mittlerweile ganz gut umgehen. Von Männern halte ich mich mittlerweile sowieso fern und wenn mich ein Familienmitglied mal wieder enttäuscht – und mir zeigt dass ich im Zweifelsfall, mich wirklich nur auf mich selber verlassen sollte – dann tut das zwar weh, ist aber kein neuer Schmerz. Und wenn ich ehrlich bin, will mir ja niemand absichtlich was tun, manchmal wird mir halt nur immer wieder vor den Latz geknallt, dass ich mich nicht so auf mein Umfeld verlassen kann, wie es andere Menschen von ihrer Familie gewohnt sind. Ist also eigentlich mein Problem dass ich mir da immer wieder mehr erwarte…. Mit vierzig Jahren sollte ich es wirklich schon wissen!

Erwartungen sind sowieso so ein Thema. Ganz ausschalten kann man sie nicht, doch damit setzt man sein Umfeld auch immer wieder unter Druck. Ich wurde ja dazu erzogen die Erwartungen anderer zu erfüllen. Was ich erst mit über 30 Jahren gelernt habe war, meine eigenen Erwartungen zu erfüllen! Ich muss sagen, meine Erwartungen erfülle ich, die meiner Mitmenschen offenbar nicht immer. Weiterlesen

Drehbuch der Liebe – Teil 8

Auf den Weg zur Party beruhigte ich mich wieder. Meine Emotionen waren wieder im Griff. Allerdings hatte ich fast das Gefühl, dass sich etwas zwischen uns verändert hatte. Es fühlte sich an, als hätten wir eine Tür geöffnet, durch die wir allerdings nicht durchgegangen waren. Und jetzt stand sie offen und erinnerte uns durch die Zugluft daran, dass es sie gab. Doch Camilla lenkte uns schnell ab. Sie bewunderte ihre Kleiderauswahl und meinte, ich sehe heiß aus. Ein Adjektiv, welches ich im Bezug auf mich selbst, bisher nicht gekannt hatte. Vor dem Club erwarteten uns schon wieder die Paparazzi. Eigentlich hatte ich gehofft, wie schon beim letzten Mal, unbekannt bleiben zu können. Doch das Kleid machte mir da einen Strich durch die Rechnung. Als sie uns erblickten, waren plötzlich alle Kameras auf mich gerichtet. Camilla bemerkte mein Unwohlsein, hakte sich bei mir unter und schob mich in Richtung Eingang. Aksel folgte uns auf dem Fuß. Sein Blick immer auf unsere Rücken gerichtet.

Im Club angekommen, hörte das Blitzlichtgewitter auf. Dafür erwartete uns schnell blinkendes, drehendes Stroboskoplicht. Normalerweise habe ich Probleme mit solchen Lichtverhältnissen, vor allem wenn es heiß und stickig war. Doch dieser Club war schön gekühlt und es gab auch viel Platz. Auch der Bass war wohldosiert und so war auch das Licht für mich auszuhalten. Und als sich meine Augen an das flackernde Licht gewöhnt hatten, sah ich sie. Die High Society von Hollywood. Die angesagtesten Jungschauspieler und –innen. Die heißesten Menschen in den schärfsten Klamotten, die sich zum Rhythmus der Musik treiben ließen. Und mitten drin ich. Dina Schreiber aus Wien, Österreich. Ich war berauscht, noch bevor mich der erste „Serienvampir“ auf die Tanzfläche zog. Und es wurde nicht besser. Weiterlesen