Brief an Moni

Liebe Moni!

Alles was ich dir hier schreibe, könnte ich dir auch sagen. Wenn ich es denn könnte. Das gesprochene Wort ist nicht meines. Außerdem bin ich immer noch sauer auf dich, deshalb schreibe ich dir – damit ich nicht mehr sauer bin.

Du hast eine Gabe, mich auf die Palme zu bringen, wie es nur ganz wenige Menschen können. Was wahrscheinlich daran liegt dass du ein Teil meines Lebens bist und ich dich liebe. Die meisten Menschen kommen gar nicht so weit, von daher können sie mich auch nicht so oft nerven, reizen und auf die Palme bringen.

Wir haben uns schon immer gerne aneinander aufgerieben – wahrscheinlich weil wir uns zu ähnlich sind. Andererseits helfen wir uns dadurch auch immer wieder recht gut. Wo ich früher vorgezogen habe, nicht mehr mit dir zu sprechen, denke ich jetzt darüber nach, was ich von dir lernen soll. Doch nicht immer kann ich etwas lernen. Weiterlesen

Lernfähig

Ich habs tatsächlich gelernt! Ich bin ruhig und ausgeglichen. Zumindest im Büro. Aber immerhin. Ich hatte an meine Arbeitsleistung immer schon sehr hohe Ansprüche. Meine Kollegen teilten diese Sicht der Dinge allerdings nur in Einzelfällen. Die Masse der Menschen die mir in meinem beruflichen Leben untergekommen sind, haben nicht sonderlich viel Wert darauf gelegt ihre Arbeit ordentlich und/oder richtig zu machen. Viele waren der Meinung es reicht irgendetwas zu arbeiten ohne auf das Ergebnis zu achten und einige meinten überhaupt es müsse dem Arbeitgeber schon reichen, dass sie ihn mit ihrer Anwesenheit beehrten.

Ich habe mich in der Vergangenheit immer wieder schrecklich darüber aufgeregt! Weil wenn die Menschen versuchen würden, ihre Arbeit richtig zu machen, würden sich die Kollegen die mit dem Ergebnis weiter arbeiten müssen, ja viel leichter tun. Wenn sich jeder ein wenig bemühen würde, könnte alles viel einfacher sein, für alle. Doch wie gesagt, ich war da häufig alleine mit meiner Meinung. Und so hab ich mich darüber aufgeregt. Bin hoch gegangen wie eine Rakete. Es hat allerdings nichts geändert, weil meinen Kollegen war es ja trotzdem egal. Weiterlesen