Drehbuch der Liebe – Teil 40

Als es an der Tür klopfte, konnte ich meinen Herzschlag in meiner Halsschlagader spüren. Ich ging und öffnete die Tür. Ich hätte ihn auch hereinrufen können, doch dazu hätte ich meine Stimme benötigt und die verweigerte mir den Dienst.
„Hey!“
„Hi, komm rein.“ Gott sei Dank, ich habe meine Stimme wieder gefunden.
Wir setzten uns an den Tisch und schwiegen uns an. Keiner wusste wie anfangen. Wie sagt man einem Mann, dass er Vater ist?
„Du siehst verändert aus.“
„Ja, ich habe zugenommen. Du siehst so toll wie immer aus.“
„Ich wollte dir nicht zu nahe treten.“ Er wirkte unsicher. Wenigstens war ich nicht alleine.
„Schon okay. Ich war schwanger, deshalb habe ich immer noch ein paar Kilos zu viel auf den Rippen.“ Wieso habe ich das gesagt? So? Bin ich komplett bescheuert. Und sein Blick. Überraschung, Verwirrung, Trauer, Hass? War das Hass. Oh mein Gott, dieser Blick. Er hasst mich. Weil ich ein Baby von ihm habe? Weil er keine Kinder will?
„Du warst was?!!!“ Diese 3 Worte presste er richtig zwischen den Zähnen hervor. Das war definitiv Hass. Und da regte sich der Trotz in mir. Soll er sich halt wieder verpissen. Cammy und ich wir brauchen ihn nicht. Wenn er nichts mit ihr zu tun haben will, dann halt nicht. Ich reckte mich. Setzte mich gerade hin und hob den Kopf hoch.
„Schwanger.“
„Und jetzt bist du es nicht mehr?“ Weiterlesen

Mündige Wähler

Wenn mich jemand NACH der Wahl fragt was mit der Ganztagsschule bzw. der Gesamtschule gemeint ist, frage ich mich, wie die Person zu ihrer Wahlstimme gekommen ist….

Nein, eigentlich frage ich mich das nicht, da ich vermute zu wissen auf wen die Wahl fiel und von daher war die Wahlentscheidung reiner Populismus.

Ganz ehrlich, wirklich überrascht hat mich das Wahlergebnis – leider – nicht!

© Libellchen, 2013

Einzigartig

Ich bin einzigartig! Das ist weder positiv noch negativ gemeint, sondern es ist einfach eine Feststellung. Ich bin ein einzigartiges Individuum, so wie jedes andere Lebewesen auf diesem Planten auch.

In einer anderen Abteilung, gibt es einen Kollegen der mit mir und meiner Stellvertreterin hin und wieder zu tun hat. Manchmal telefonieren wir, manchmal sehen wir uns. Und er verwechselt mich und meine Stellvertreterin ständig. Sie sprach er mit meinem Namen an und mir erklärte er oftmals, wir hätten ja eh erst vor kurzem telefoniert, obwohl wir schon wochenlang nichts mehr miteinander zu tun hatten. Und wenn ich dann meine Stellvertreterin fragte, bestätigte sie mir dann immer, dass sie mit ihm gesprochen hatte. Er konnte uns einfach nicht unterscheiden. Nun gut, vielleicht haben wir eine ähnliche Stimme? Der Name ist nämlich nicht ähnlich. Wobei, er kennt uns ja auch persönlich….

Vor kurzem hatten wir ein Projekt, wo ich mit ihm zusammen gearbeitet hatte. 10 Stunden saßen wir in einem Lehrsaal und arbeiteten miteinander. 2 Tage danach, schickte er mir sogar ein kleines Dankeschön, für meine Hilfe. Nun, ich dachte, er kennt mich nun. Doch das war ein Irrtum. Gestern war er wieder bei uns, und da hat er in meinen Augen echt den Vogel abgeschossen. Er hat mich nicht gegrüßt. Ich hab dann überfreundlich „Hallo!“ gesagt, woraufhin er mich perplex anschaute und meinte, wir hätten uns ja eh schon im Lehrsaal gesehen, 5 Minuten zuvor. Nur, ich war nicht in dem Lehrsaal. Meine Stellvertreterin hingegen hat den Lehrsaal hergerichtet. Ja, gibt’s denn das? Ich war total sauer. Weiterlesen

Meinung

Wenn man sich zu etwas eine Meinung bildet und diese auch kommuniziert, sollte man dann auch dazu stehen können. Wenn man das nicht kann, sollte man die Meinung auch nicht in die Öffentlichkeit rausposaunen. Ich stehe immer dazu was ich sage, was aber nicht heißt, dass ich meine Meinung nicht hin und wieder ändere. Der Mensch entwickelt sich weiter. Ich auch! Dinge die vor 16 Jahren für mich klar waren, sehen heute ganz anders aus. Doch damals wusste ich noch nicht, was ich heute weiß. Doch ich stehe dazu, dass ich mal anderer Meinung war. Ich habe kein Problem damit, meine Meinung zu ändern. Ich habe auch kein Problem damit, wenn es andere tun. Was ich nicht mag, sind Mitläufer die ihre Meinung, der Meinung der anwesenden Menschen angleichen.

Da sich normalerweise alle Menschen weiter entwickeln, ist es interessant zu beobachten, in welche Richtung sie das tun. Natürlich gibt es auch jene, die in ihrer eigenen Welt leben und sich gar nicht entwickeln. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, lasst euch nicht von diesen Menschen in eurer Entwicklung bremsen. Nicht jede Freundschaft oder Bekanntschaft bringt euch weiter. Es gibt auch jene, die euch bremsen, ohne dass ihr es merkt. Erst wenn sie nicht mehr Teil eures Lebens sind, werdet ihr merken, wie gut euch deren Abwesenheit tut. Weiterlesen

Erkenntnisse

Die kleine Seele war am Ende. Sie hatte keine Kraft mehr. Keinen Willen mehr aufzustehen. Und sie merkte, dass sie auch nicht mehr lang funktionieren konnte. Sie war den ganzen Tag kurz davor in Tränen auszubrechen. Sie hatte hoch gepokert und alles verloren. Sie hatte die Liebe gefunden, nur um sie zu verlieren. Wobei das Schlimmste war, herauszufinden dass diese Liebe nur einseitig war. Sie hatte sich in ihm getäuscht. Er wollte keine Beziehung mit ihr. Und dass er verheiratet war, war lange Zeit für ihn eine gute Ausrede. War alles nur gelogen? Konnte sie sich wirklich so getäuscht haben?

Die Treffen am See, die Nähe die sie gespürt hat, die Wärme die er ausgestrahlt hat, die Blicke die er ihr zuwarf. Die Anrufe spät nachts, um ihre Stimme zu hören. Dass er ein Jahr gewartet hat, bevor er mit ihr geschlafen hat. Wenn er das von Anfang an wollte, wieso hat er dann so lange damit gewartet? Die Gespräche beim Essen. Die Dinge die er ihr über sein Leben erzählt hat. Dinge die er ihr nicht hätte erzählen müssen, wenn er nur mit ihr hätte schlafen wollen.

Sie verstand es einfach nicht. Sie drehte und wendete jede Begegnung, jedes Treffen, jeden Blick. Doch sie kam zu keinem Ergebnis. Weiterlesen

Leidenschaft

Sie hielten sich nackt in den Armen. Klammerten sich aneinander wie Ertrinkende an den rettenden Baumstamm. Sie fühlte seine Haut an ihrem ganzen Körper. Die Kleider hatten sie schon vor Stunden verloren.

Es war ein ganz besonderer Abend. Sie hatten sich Monate nicht gesehen. Die kleine Seele hatte sich schon damit abgefunden gehabt, dass er sie nicht mehr wollte, doch dann hatte er angerufen und wollte sich mit ihr treffen.

Als sie sich das letzte Mal gesehen hatten, hatten sie sich geküsst. Und dann war monatelang Funkstille. Anfangs ging sie davon aus, dass er Angst bekommen hatte. Sie wusste, dass er nicht glücklich über die Situation war. Weiterlesen

Herbst

Der Sommer war vorüber, die Ausflüge an den See waren vorbei. Die kleine Seele war traurig. Sie hatten ihn schon seit 4 Wochen nicht gesehen. Er war in Urlaub, mit seiner Frau, und die kleine Seele hatte das Gefühl als müßte sie sterben. Sie war einsam und traurig. Und doch war sie nicht überrascht. Sie wußte daß es so kommen würde. Es war ihr von Anfang an klar, daß es so enden mußte. Und doch war sie traurig, daß es so schnell vorüber war und sie nicht mehr Zeit miteinander verbringen konnten.

Das Klingeln weckte sie aus ihren Tagträumen. Was war das, ah das Telefon. Nichts, was sie interessierte. Der Körper hob ab und oh mein Gott. Er war es. Seine Stimme ging ihr durch und durch. Er war aus dem Urlaub zurück und wollte Weiterlesen