Weihnachtsfrieden

Nach meiner kleinen Explosion vorige Woche war mein Kollege wie ausgewechselt. Aufmerksam und voller Anteilnahme was rund um ihn passiert. Und wer genau sollte ihm das jetzt so plötzlich abkaufen? Also ich nicht. Ich verschwand wieder hinter meiner Schweigemauer und beschränkte mich auf rein dienstliche Gespräche.

Das blöde am Schweigen ist, mir fällt sein Rumgestöhne enorm auf… Wenn es im Büro ganz ruhig ist und man sich das Zimmer jemand teilen muss, den man gerade nicht riechen kann, dann fällt einem jede noch so kleine Macke enorm auf. Alle 10 Minuten – das ist nicht übertrieben, sondern mitgeschrieben – stößt er einen Stoßseufzer aus. Der klingt als würde die Last der ganzen Welt auf seinen Schultern ruhen. Als wir noch gesprochen haben, hat er mir dann oftmals erzählt wen er für doof hält, wen für einen Idioten, wer etwas falsch gemacht hat und dass er sowieso der Schönste und der Beste ist. Seit wir nicht mehr reden, stöhnt er nur mehr….Und das nervt. Weiterlesen

Neues wagen

Mitterweile kann ich sehr schön beobachten wie ich mir selbst Dinge ausreden will, auf die mein Bauch zuvor ganz eindeutig angesprungen ist.

Nach unserem Waldviertelbesuch habe ich ein wenig auf der Homepage der GEA Akademie gestöbert. Ich wusste ja schon dass die dort Seminare anbieten wie Schuhe oder Bögen selber machen. Doch die haben noch sehr viel mehr im Angebot. Und deshalb habe ich ein wenig gestöbert. Und stolperte über „Zen und wandern“. Ich las mir den Inhalt durch und wollte das augenblicklich ausprobieren.

Freitagabend bis Sonntag zu Mittag wird gewandert und gezazt. Weiterlesen

Mad Max – Fury Road

Ich bin ja zu jung für die alten Mad Max Filme. Habe sie nie gesehen. Wusste nur von meinem Großeltern dass sie Schwachsinn sind – wie so ziemlich alles in dieser neumodischen Welt. Sie haben mich aber auch nicht weiter interessiert. Schließlich war ich noch recht klein, wie sie im Kino liefen.

Dann kam jetzt die Fortsetzung und Margit wollte unbedingt ins Kino. Sie kannte allerdings auch die alten Filme – ist ja doch ein wenig älter als ich. Wochenlang bearbeitete sie mich und irgendwann ließ ich mich breitschlagen. Widerwillig. Die Vorschau hatte mich eher in Richtung der Meinung meiner Großeltern getrieben. Und als Draufgabe verkündete sie mir noch, dass ihr Bruder auch mitkommen wolle. Na toll. Er ist ja eigentlich ein netter Mensch – also zu mir. Schließlich bin ich weder eine Schwuchtel, noch ein krimineller Ausländer. Bitte diese Wortwahl zu verzeihen, ich zitiere nur. Ab dem Moment wo er bei mir ins Auto einstieg bis ins Kino ging es nur um die Conchita-Schwuchtel und die kriminellen Ausländer am Wegesrand. Weiterlesen

Geschützt: Einfach mal so richtig schön reinsteigern! – Teil 4

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Punkt 39 ein dreiviertel Punkt und überraschenderweise ein halber…

Nachdem ich mir am Samstag erfolgreich eine Ausrede gesucht hatte und mich von meiner alten Heimatstadt verabschiedet hatte, habe ich am späten Nachmittag tatsächlich mit packen begonnen. Die größte Herausforderung dabei waren meine Bücher. Denn so sehr man sich auch bemüht – Bücher sind schwer und ich habe sehr viele davon. Also habe ich immer den Boden mit Bücher belegt und darauf, etwas Leichtes. 8 Kartons schaffte ich so schon am Samstag.

Am Sonntag begann ich dann erstmal mit putzen. Schließlich muss ich die Wohnung besenrein übergeben – was für mich heißt, aufgewaschen und mit geputzten Kästen. Ich würde niemals dreckige Kästen übergeben. Also habe ich erstmal den Platz in der Küche den ich verstellen wollte geputzt. Danach wurde weiter gepackt. Schön langsam begann das ganze eine Herausforderung zu werden. Ich hatte immer noch Bücher, doch nicht mehr wirklich leichte Sachen zum obenauf legen. Aufgeheitert wurde das ganze nur noch damit, dass ich dazwischen immer mal wieder putzte. Weiterlesen

Drehbuch der Liebe – Teil 14

„Was ist passiert?“ Das Chili köchelte immer noch vor sich hin und so setzte ich mich zu ihm in die Küche.
„Meine Mutter hatte Krebs und mein Vater einen Autounfall.“
„Wie lange ist das her?“
„Als meine Mutter starb war ich 20. Beim Unfall meines Vaters 25.“
„Hast du Geschwister?“ Schon traurig das ich das fragen musste!
„Nein.“ Seine Antworten kamen sehr unterkühlt und wurden immer kürzer.
„Kann es sein dass du nicht darüber willst?“
„Worüber?“
„Das du keine Familie mehr hast.“
„Stimmt, darüber will ich nicht reden!“ Weiterlesen

Geschützt: Lieblingskollege

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Schweigen

In einer Familie sollten sich alle lieben und jeder sollte auf jeden achten. In einer Familie ist man füreinander da. Die Familie ist die Heimat zu der man immer dann kommen kann wenn es einem schlecht geht. Die Familie gibt einem ein warmes, wohliges Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit.

So stelle ich es mir zumindest vor – die perfekte Familie. Meine ist davon allerdings weit entfernt, obwohl eigentlich sind wir uns schon sehr viel näher gekommen in den letzten Jahren. Wir haben viel an uns gearbeitet und riesige Schritte gemacht, aber noch ist nicht alles geklärt. Wird es auch vielleicht nicht, doch wir arbeiten daran.

Als ich klein war wusste ich nicht viel über meine Verwandten. Zu viele waren bei meinen Großeltern in Ungnade gefallen und einfach totgeschwiegen. Dass meine Großmutter eine Halbschwester ganz in meiner Nähe hat, habe ich so erst vor ca. 5 Jahren von meiner Mutter erfahren. Und dass ich 2 Großcousinen habe, habe ich auch erst von ca. 10 Jahren erfahren. Wahrscheinlich liegt das daran dass meine Großmutter mit ihrem eigenen Sohn 40 Jahre nicht gesprochen hat – und somit auch nicht über ihn. Weiterlesen

Selbst & Kommunikation

Ich weiß genau wer ich bin. Wusste ich schon immer. Nur, ich kann es nicht kommunizieren. Gemäß HDM habe ich mein Selbst definiert und die Kommunikation offen. Als ich das erste Mal das weiße, offene Kommunikationszentrum sah, konnte ich nur mehr zustimmend den Kopf schütteln. Ich hatte immer schon Probleme zu kommunizieren. Wenn ich in der Schule eine mündliche Prüfung machen sollte, habe ich immer freiwillig die schlechtere Note genommen. Reden geht gar nicht. Mündliche Prüfungen sind der blanke Horror für mich. Zumindest früher.

Bei offenen Zentren neigt man dazu sich beweisen zu wollen, dass man es doch kann. Auch wenn es nicht so ist. Ich kenne Menschen die mit weit weniger Wissen, bessere Noten bekommen haben, einfach weil sie sich rausgeredet haben. Kollegen die weit weniger geleistet haben, haben mehr bezahlt bekommen, einfach weil sie gut verhandeln konnten. Ich kann das nicht. Und seit ich gesehen habe, dass ich es wirklich nicht kann, ist der Druck weg, mir etwas beweisen zu wollen. Und seitdem ist es auch kein Thema mehr. Weiterlesen