Drillingstag

Ich habe einiges erwartet, doch die Realität hat mich doch überrascht. S. hatte mir am Telefon schon einiges erzählt – die Kinder sind schlimm, es ist immer sehr laut und viel Action. Sie sind jetzt 3 Jahre alt. 2 Jungs und ein Mädchen.

Was ich in den letzten Jahren ein wenig vergessen hatte war, warum ich mich immer so gut mit S. verstanden habe – wir sind uns extrem ähnlich. Wir ticken ähnlich. Sind umsichtig, ordentlich, organisiert. Im Büro hatten wir oftmals ähnliche Probleme mit unseren Mitmenschen. Wir wunderten uns immer über die Kurzsichtigkeit unserer Mitmenschen. Und wir waren beide eher ängstlich. Wir hatten immer einen Plan, plus 3 Reservepläne – kann ja immer etwas schiefgehen. Wir haben an viele Dinge gedacht und somit gab es auch immer genug worum wir uns sorgen konnten.

3 ½ Jahre haben wir uns nicht gesehen. Wir sind älter geworden. Sie müder. Ich schlanker. Doch wir sind immer noch irgendwie dieselben. Wenn auch nicht mehr wirklich. Ich bin viel positiver geworden, sie entspannter. Sie sorgt sich immer noch – kein Wunder bei drei Frühchen – doch trotz all der Sorgen in den letzten Jahren ist sie trotzdem weit entspannter, als viele Mütter mit nur einem Kind. Weiterlesen

Schneechaos

Eigentlich wollten wir ja gestern massieren fahren, doch der Schnee machte uns einen Strich durch die Rechnung. Um 7 Uhr rief mich meine „Chauffeuse“ an und teilte mir mit, dass sie zwar schon seit 2 Stunden am Schnee schaufeln sei, aber einfach kein Ende in Sicht sei und dass ich, wenn überhaupt dann alleine fahren müsse. Daraufhin schaute ich erstmal aus dem Fenster und beschloss Gas geben zu müssen, da auch ich mein Auto erstmal ausgraben müsste.

Ich ging erstmal duschen und dann zog ich mich an. Und als ich fertig angezogen war, sagte der Masseur ab. Er selbst hatte dieselbe Situation wie meine „Chauffeuse“ und im Ort selbst war auch kein Durchkommen. Wir verschoben den Termin dann erstmal auf den Nachmittag, bzw. falls dies auch nicht funktionieren sollte, auf nächsten Samstag. Weiterlesen

Kümmern

Ich mag es nicht wenn Dinge kaputt gehen. Voriges Jahr ist mir mein Kühlschrank eingegangen. Heute ist mir eine Glühbirne explodiert und hat einen Stromkreis lahm gelegt, wo der Herd drann hängt. Schlimm? Nicht wirklich. Aber mühsam. Jetzt muss ich mir Zeit nehmen um einen Handwerker anzurufen, dann muss ich schauen, dass er Zeit hat, wann ich auch zu Hause bin,….

Wenn Dinge kaputt gehen, machen sie einem Arbeit. Man muss sich kümmern dass sie repariert werden. Und wichtige Dinge gehen auch grundsätzlich am Wochenende oder an Feiertagen kaputt. Früher kam eine gewisse Geldproblematik dazu. Es gab Zeiten da habe ich so wenig verdient, dass mir größere Anschaffungen, echte Probleme bereitet haben. Heute habe ich das Problem nicht mehr, aber mühsam empfinde ich solche Dinge trotzdem.

Als ich noch jünger war, wünschte ich mir auf einem Raumschiff zu leben. Da gibt es für alles jemanden der sich kümmert. Da muss man sich nicht um alles selbst kümmern. Als Single muss man sich um alles selber kümmern. Man kann nichts delegieren, wenn einem alles zu viel wird. Man kann sich nichts aufteilen. Man muss alles selber machen, oder in meinem ganz speziellen Fall, aufhören zu essen. Da das keine Option ist, werde ich morgen gleich in der Früh dann einen Handwerker anrufen. Werde mir einen Termin vereinbaren, und dann meine beruflichen Termine darum aufbauen, dass ich rechtzeitig aus dem Büro komme. Weiterlesen

Neuanfang – Kapitel 1

Die verwirrte Seele versuchte herauszufinden wo sie war. Etwas hatte sich verändert, doch sie konnte nicht genau sagen was es war. Sie fühlte sich frei und geborgen. Das kannte sie nicht. Sie hatte es nie wirklich leicht gehabt in ihrem Leben. Sie war eine dieser armen Seelen, die nie das erreichten was sie wollten. Die Fußabstreifer für die wichtigen, berühmten, bekannten Seelen. Sie war eine dieser armen Seelen, die nie eine Chance hatten. Sie kannte ein paar andere Seelen, denen es genauso ging. Die nie eine Möglichkeit hatten aus ihrem traurigen Dasein auszubrechen. Wobei ein paar Mal war sie kurz davor gewesen, doch letztendlich hatte es nie geklappt. Natürlich nicht, es war einfach nicht ihre Bestimmung. Sie war verdammt zu leiden.

Doch irgendwie fühlte sich dieses Wissen plötzlich nicht mehr richtig an. Plötzlich keimte in ihr die Erkenntnis, dass sie einen Fehler gemacht hatte. Nein, warte, mehr als einen! In ihr entstanden Bilder, Erinnerungen an ihr Leben. Doch nicht nur aus der bereits bekannten Sicht, sondern sie sah plötzlich auch die Beweggründe ihrer Mitmenschen. Sie wusste plötzlich was ihre Mitmenschen gedacht und gefühlt hatten, wenn sie auf sie getroffen waren. Da war diese eine Situation als ihr Bekannter ihr, helfend die Hand gereicht hatte, und die Seele hatte die helfende Hand damals abgelehnt, da sie geglaubt hatte, dass ihr Bekannter nur eins auswischen wollte. Doch nun konnte die verwirrte Seele sehen, dass die helfende Hand damals in reinster Anteilnahme gereicht worden war. Ihr Bekannter wollte ihr wirklich helfen, doch sie hatte es falsch verstanden.

Und von diesen Situationen konnte sie plötzlich sehr viele sehen. Und das machte sie unruhig. Wie wäre ihr Leben wohl verlaufen, wenn sie sich hätte helfen lassen. Je mehr sie sah, desto verwirrter wurde sie. Ihr ganzes Weltbild wurde auf den Kopf gestellt. Sie wusste auf einmal wer sie belogen hatte und wer ihr die Wahrheit gesagt hatte. Sie hatte sich so oft geirrt in ihrem Leben und hatte den falschen Menschen vertraut. Plötzlich wusste sie, wer wirklich für sie da gewesen wäre und wer sie nur ausgenutzt hatte. Das schlimmste war, dass sie genau den falschen Menschen geglaubt und vertraut hatte. Weiterlesen