Unsicherheit – Ablehnung – Zielstrebigkeit

Also mir persönlich ist eine klare Ablehnung weit lieber, als unsichere Zeiten. Wobei ich nicht von globalen Unsicherheiten sprechen, sondern konkret in meinem näheren Umfeld. Mit Ablehnung kann ich aufgrund der Vielzahl, die ich schon erleben durfte, recht gut um. Wenn mich jemand ablehnt, ist es mir zwar nicht egal, aber ich setzte in der Sekunde mein Pokerface auf, fahre die emotionale Mauer hoch und gehe meiner Wege. Sobald ich alleine bin, lasse ich dann meine Gefühle raus und danach überlege ich mir, wie ich weitermache. Ich bin das klassische Stehaufmännchen. Hinfallen, aufstehen, Krönchen richten, weitergehen. Das kann ich.

Was ich nicht kann ist warten. Mit Hoffnung auf bessere Zeiten haben, habe ich ein echtes Problem. Vor allem wenn ich nichts dazu beitragen kann. So lange ich etwas tun kann, kann ich jede Hürde überwinden. Aber mich auf andere verlassen, fällt mir echt schwer. Vielleicht weil ich zu oft enttäuscht wurde. Ich habe immer und immer wieder feststellen müssen, dass ich mich nur auf mich selber verlassen kann! Meine Eltern mal ausgenommen! Aber egal ob im Freundeskreis, im Büro oder in meinen Beziehungen, sobald ich mich auf jemand verlassen habe, wurde ich bitter enttäuscht.

Wenn dann zu diesem Grundproblem, noch ein paar Unsicherheitsfaktoren dazukommen – wie ich es jetzt im Büro habe – dann wird das ganze für mich unerträglich und ich total emotional. Doch in Bezug auf mein Büroproblem, kann ich ja etwas tun. Ich kann ihnen den Mist vor die Füße werfen. Was ich auch tun werde. Obwohl dies wiederum einer andern Grundhaltung von mir zuwider geht. Meiner Zielstrebigkeit. Mir war sofort klar, dass ich so nicht weitermachen will. Aber ich bin es nicht gewohnt aufzugeben. Ich bin es gewohnt durchs Ziel zu gehen! Auch wenn es noch so lange dauert und egal wie viele Hürden ich auf dem Weg auch überwinden muss.

Aufgeben tut man nicht. Aufgeben tun wir nur einen Brief. Weiterlesen

Drehbuch der Liebe – Teil 11

Den halben Tag verbrachten wir lesend. Ich kam bis zum 5. Kapitel, bis Aksel mit seinem Lesestoff fertig war. Und als er durch war, war das Pokerface verschwunden.
„Ich hasse ihn! Ich hasse ihn dafür was er dir angetan hat. Ich hätte das nicht lesen sollen, wie soll ich ihn jetzt spielen. Wie soll ich ihn charmant und nett darstellen, wenn ich ihn verachte?“
„Indem du dir noch vorstellst, dass du mich liebst. Auch er hasste sich dafür, was er mir antat. Doch die Anziehungskraft war einfach übermächtig. Wir mussten alles riskieren. Wir konnten uns einfach nicht dauerhaft dagegen wehren. Außerdem war ich ja nicht unschuldig an der Geschichte. Ich wusste schließlich was ich da tat. Ich stürzte mich sehenden Auges in mein Unglück. Du kannst ihn also ruhig hassen, doch nur in Verbindung mit dem Gefühl der unbändigen Liebe für mich. Und da du ein sehr guter Schauspieler bist, gehe ich davon aus, dass du das hinbekommst.“
„Mir vorzustellen dich zu lieben ist nicht das Problem, aber ich habe mit seinen Beweggründen noch so meine Probleme. Ich kann nicht verstehen, warum er nicht nachhaltiger dagegen angekämpft hat?!“ Also erklärte ich es ihm. Und so wurde unser freier Tag, tatsächlich zu einem Arbeitstag. Zumindest zur Hälfte. Wir sprachen über Seelenverwandtschaft, Liebe auf den ersten Blick, Anziehungskraft, Ehre, Pflichtgefühl und noch vieles mehr. Wir gingen alles durch. Schritt für Schritt. Wort für Wort. Blick für Blick. Ich erzählte ihm alles woran ich mich erinnern konnte. Jedes Wort, jedes Gefühl, jeden versteckten Blick. Und er saugte alles in sich auf. Er wirkte auf mich wie ein Schwamm. Und so durchlebte ich meine Ex-Beziehung zum x-ten Mal. Hoffentlich konnte ich nach diesem Projekt, dann endlich vollständig damit abschließen. Nach 4 Stunden fühlte ich mich ausgelaugt und ich hatte wieder Hunger.
„Können wir für heute bitte Schluss machen? Ich bin total fertig.“
„Ja aber sicher. Ich habe komplett die Zeit übersehen. Jetzt haben wir fast den ganzen freien Tag damit vergeudet. Das tut mir leid!“
„Kein Problem. Zumindest nicht, wenn du für ein Abendessen sorgst.“ Und das tat er. Wir aßen gleich auf der Dachterrasse. Und während des Essens, kam die unbeschwerte Stimmung vom Vormittag wieder zurück. Wir alberten noch ein wenig rum, lachten gemeinsam und genossen die letzten Sonnenstrahlen des Tages. Weiterlesen

Drehbuch der Liebe – Teil 10

Zuerst sah ich ihn nicht da er umringt war von 2 weiblichen Hotelgästen. Natürlich! 1 Blondine und 1 Schwarzhaarige. Beide mit teuer getunten Fahrgestellen, gestraften Gesichtern, gebräunt, in Designerbikinis und mit gestylten Haaren. Hübsch, aber definitiv künstlich. Als ich die Szene erblickte, blieb ich automatisch stehen. Ich konnte da einfach nicht hingehen. Ich kam mir plötzlich klein und unscheinbar vor. So viel Sonne hatte ich dieses Jahr noch nicht abbekommen und im Gegensatz zu den beiden, wirkte ich richtig käsig. Dazu mein Billigbikini und mein Wühltischkleid. Und meine, zu einem Zopf gebundenen, Haare. In der Hand hielt ich eine Plastiktüte mit den Büchern. Ich kam mir plötzlich irrsinnig billig vor. Ich merkte wie ich langsam rückwärts ging. Und als ich darüber nachdachte, was ich da tat, rannte ich auch schon gegen einen Tisch. Das Geklapper des Geschirrs bescherte mir die Blicke aller Anwesenden auf dem Dach. Toll, das hatte mir gerade noch gefehlt!

Als Aksel mich sah, lächelte er und winkte mich zu sich. Hoffentlich hatte er meinen nicht sehr erfolgreichen Fluchtversuch nicht bemerkt. Als ich näher kam, konnte ich gerade noch hören, wie Aksel die beiden los wurde.
„Meine Damen, sie entschuldigen mich. Wir haben ein Arbeitsfrühstück.“ Arbeitsfrühstück. Natürlich. Wir arbeiten zusammen, das war es auch schon. Wir gingen zu einer Sitzecke die ein wenig abgelegen stand. Weiterlesen