Assessment

Als das erste Mal die Rede davon war eine Testung zu machen, wurde ich unrund. Bei meiner alten Dienststelle ging das nie wirklich gut für mich aus. Ich leide tendenziell an Prüfungsangst. Ca. 20 % meiner Gehirnleistung lasse ich aufgrund des Prüfungscharakters einfach mal zu Hause. Dazu die Nervosität und der Hang zur Perfektion.

Zwischenzeitlich haben wir das Assessment abgesagt, nur um es dann doch an dem Tag zu machen. Nachdem sie mich überredet hatten, dass ich die Testung doch durchziehe, hatte sich meine Haltung geändert. Nun kam ich mir nicht mehr so wie ein Bittsteller, sondern eher umworben vor. Sie nahmen mir auch das technische Problem ab.

Am Mittwoch ging ich also total entspannt hin. Mir war es egal was rauskommt. Ich war total gelassen! Vor der Tür rauchten zwei Mitarbeiter, wobei eine Mitarbeiterin mich gleich fragte ob sie mich reinlassen solle – ohne dass ich fragen musste. Das fand ich total nett. Ich machte mich auf den Weg zu meinem Ansprechpartner. Ein total netter, lustiger Herr. Er begleitete mich in den Lehrsaal und fragte ob ich Kaffee wolle. Ich dankte ab und hielt mich an die bereitgestellte Wasserkaraffe. Während der PC hoch fuhr, plauderten wir über meinen Ex-Chef, den er sehr gut kennt. Als ich meinte dass ich 13 Jahre für ihn gearbeitet hätte, meinte er nur „Da sind sie ja dann direkt nach der Volksschule hin!“ Weiterlesen

Emotionale Achterbahn

Was für ein Sonntag! Nach einem tollen Samstag, kam dann ein sehr heftiger Sonntag. Begonnen hat alles mit wenig Schlaf. Ich war todmüde, doch konnte nicht noch mal einschlafen. Also schleppte ich mich um halb 7 ins Bad und in die Badewanne. Dort vegetierte ich eine halbe Stunde dahin. Danach gabs einen Kaffee und meine Lebensgeister kehrten zurück.

Um 9 Uhr bestätigte Wolfgang meine Freundschaftsanfrage in Facebook und löste somit das erste Gefühl des Tages – Freude – aus. Ich schickte ihm eine kurze Nachricht, woraufhin er mich zum Frühstück einlud. Voller Zuversicht und Vorfreude sagte ich zu. Und auf dem Weg zu ihm, stellte sich dann auch noch Hoffnung ein. Beim Frühstück herrschte dann wieder Freude vor. Nach dem Frühstück im Garten machte er es sich auf der Couch bequem, inklusive Aufforderung mich zu ihm zu gesellen. Da kam dann ein wenig Anspannung und Bauchkirbbeln dazu. Weiterlesen

Drehbuch der Liebe – Teil 38

Als ich vor dem Dolby Theatre ankam, war ich so nervös, dass ich hoffte mit niemanden reden zu müssen. Ich konzentrierte mich darauf cool zu wirken, doch meine Nerven flatterten. Ich huschte schnell über den roten Teppich und blieb weitgehend unbemerkt. Camilla wollte ursprünglich mit mir vorfahren, doch davon konnte ich sie abbringen. Ich wusste dass ich neben ihr, im Blickpunkt der Kameras landen würde. So aber, interessierte sich kaum jemand für mich. Ich versuchte cool und doch zügig ins Innere des Theatres zu gelangen. Und ich hatte Glück. Da ich zu den unwichtigen Menschen gehörte, war ich eine der ersten. Die Stars würden erst ein wenig später erscheinen. Das war zum einen gut, da ich so vor Aksel da war, andererseits hieß es jetzt warten. Mein Drehbuchkollege war auch schon da und so ging ich zu ihm und begrüßte ihn. Wie plauderten über unsere gemeinsame Zeit und darüber was wir in den letzten Monaten so getrieben hatten. Ich erzählte ihm von meinem Buch und meinem Haus. Aksel und Cammy ließ ich natürlich unerwähnt. Durch das plaudern mit ihm, entspannte ich mich ein wenig. Ich konnte die Nervosität weitgehend abstreifen. Weiterlesen

Drehbuch der Liebe – Teil 37

Kapitel 2 – Wahrheit

Wir erreichten L.A. einen Tag vor der Oscarverleihung. Kaum im Hotel angekommen, kam auch schon Camilla vorbei. Sie war schon ganz nervös wegen dem Zusammentreffen zwischen Aksel und mir. Die Oscars waren ihr mehr oder weniger egal. Sie freute sich zwar darauf, aber nicht so sehr wie auf unsere Versöhnung. Sie war so zuversichtlich, ich konnte dieses Gefühl allerdings nicht teilen. Meine Nervosität schlug mir auf den Magen. Mir war übel und ich fühlte mich krank. Ich wusste, es war nur meine Angst die sich in körperlichen Beschwerden äußerte, doch das änderte nichts. Mir ging es mies. Morgen würde ich auf Aksel treffen. Auch er war schon in der Stadt, doch die Aussprache würde erst danach stattfinden. Zuerst kam sein großer Auftritt, dann erst kam Cammy´s.
„Ich habe vorhin mit Aksel telefoniert!“
Diese Worte verstärkten mein Unwohlsein noch! Weiterlesen

Outing

Ich habs getan! Ich hab mich bei meinem Papa geoutet. Und seine Reaktion war in Ordnung. Natürlich war er überrascht und sprachlos, aber auch interessiert. Es ist kein einziges negatives Wort gefallen. Natürlich hat er die Bücher noch nicht gelesen, dafür war Weihnachten noch keine Zeit, aber zumindest auf den Brief hat er gut reagiert.

Und wenn er mit den Büchern nichts anfangen kann, hab ich ja auch kein Problem damit. Es muss ihm ja nicht gefallen, er muss es ja nur akzeptieren und das dürfte er tun. Und somit hat sich bei mir dann gestern eine tiefe Erleichterung eingestellt. Als ich heimgefahren bin war ich gelöst wie schon lange nicht. Der Mut hat sich definitiv ausgezahlt.

Und jetzt kann ich mich auf die anstehen Wochen im Büro konzentrieren. Ich habe auch das Gefühl, dass meine Energy dieses Wochenende wieder ein wenig zurück gekehrt ist. Wahrscheinlich hat mir die Nervosität auch ein wenig Kraft geraubt. Ich bin zwar eh dagegen angegangen, aber es hat halt doch auch ein wenig an meinen Nerven gezerrt, nicht zu wissen was Weihnachten auf mich zukommt. Weiterlesen