Sri Lanka 2012 – Tag 15

30. 1. 2012

Heute verbrachten wir den Tag am Badestrand von Hikkaduwa. Nach dem Frühstück machten wir uns also auf zu einem kleinen Spaziergang. Wir waren schon ein paar Tage zuvor hier gewesen, allerdings nur auf einen kurzen Besuch. Heute hatten wir vor, den ganzen Tag zu bleiben, was wir dann auch taten. Wir fanden gleich mal eine Doppelliege, in der wir es uns gemütlich einrichteten, und dann gings gleich mal ins Wasser.

So ein entspannender Tag am Strand ist echt anstrengend :-). Der Ozean zehrt echt an den körperlichen Reserven. Es war ein gemütlicher Tag, allerdings mit einem kurzen Schreck verbunden. Als wir gerade versuchten uns aus den Fängen des Ozeans zu befreien, meinte meine Freundin plötzlich „Schau, ur große Fische! Ach nein, das sind Riffhaie.“ Man war ich auf einem schnell an Land. Weiterlesen

Worte

Wir sollten achtsam bei dem sein, was wir sagen und tun, denn

ein böses Wort ist wie ein Stein, der in einen tiefen Brunnen geworfen wird

die Wogen mögen sich glätten, der Stein aber wird auf dem Grund bleiben.

(Konfuzius)

Dieses Zitat ist mir letztens richtiggehend ins Gesicht gesprungen. Ich wurde Zeit meines Lebens mit Worten verletzt. In meiner Familie gab es keine körperliche Gewalt, „nur“ psychische. Und eines kann ich euch sagen, die Narben der Seele, die man nicht sieht, halten sich verdammt lange. Und nicht jeden „Schlag“ kann man verzeihen. Doch selbst wenn man es verzeihen kann, vergessen wird man es nie.

Ich habe in meinem Leben schon sehr viel verziehen, doch vergessen hab ich es trotzdem nicht. In meinem Brunnen liegen sehr viele Steine rum. Kleine und große. Doch durchwegs alte. In den letzten Jahren kamen nicht wirklich Steine hinzu. Vor allem weil es da diesen einen riesigen Stein gibt. Der ist 16 Jahre alt und war der Auslöser dafür, dass ich beschlossen habe, mich nur mehr auf mich selbst zu verlassen. Es waren die Worte, die mich zutiefst verletzt hatten und die mein Leben am nachhaltigsten veränderten. Weiterlesen

Wille

Heute wurde ich an die Firmenweihnachtsfeier voriges Jahr erinnert. Wir machten eine kleine Wanderung auf eine Berghütte, aßen dort, lasen Weihnachtsgeschichten vor und gingen dann mit Fackeln retour. Eigentlich eine recht schöne Idee, nur ging es mir voriges Jahr nicht so gut. Die Geschichte mit dem süßen Typen war ganz frisch, ich war an einem emotionalen Tiefpunkt angekommen. Dazu kam noch, dass ich ein Gedicht vorlesen sollte, was so gar nicht meins ist und meine Kollegen gingen mir in der Zeit auch so was von gegen den Strich, dass ich an diesem Tag, überall anders lieber gewesen wäre, als mit diesen Menschen auf einem Berg.

Immer wann ich alleine war, war ich zu der Zeit am heulen. Im Büro riss ich mich natürlich zusammen, doch sobald ich im Auto saß, flossen die Tränen schon wieder. Die Weihnachtsfeier bedeutete, ich musste mich einige Stunden länger zusammen reißen, umgeben von Menschen, die mir nur zu deutlich spüren ließen, dass es ihnen lieber wäre, wenn ich nicht dabei wäre. Doch mein Pflichtbewusstsein, trieb mich trotzdem dazu mitzugehen. Ich dachte ich müsste es tun, also tat ich es. Doch ich wollte nicht auf diesen Berg. Wollte nicht auf einen Berg, mit Menschen, die einem ins Gesicht lächeln um gleich darauf über einen zu tuscheln. Ich wollte heim in meine Wohnung und weiter heulen. Aber ich schleppte mich auf den Berg. Weiterlesen