Worte

Wir sollten achtsam bei dem sein, was wir sagen und tun, denn

ein böses Wort ist wie ein Stein, der in einen tiefen Brunnen geworfen wird

die Wogen mögen sich glätten, der Stein aber wird auf dem Grund bleiben.

(Konfuzius)

Dieses Zitat ist mir letztens richtiggehend ins Gesicht gesprungen. Ich wurde Zeit meines Lebens mit Worten verletzt. In meiner Familie gab es keine körperliche Gewalt, „nur“ psychische. Und eines kann ich euch sagen, die Narben der Seele, die man nicht sieht, halten sich verdammt lange. Und nicht jeden „Schlag“ kann man verzeihen. Doch selbst wenn man es verzeihen kann, vergessen wird man es nie.

Ich habe in meinem Leben schon sehr viel verziehen, doch vergessen hab ich es trotzdem nicht. In meinem Brunnen liegen sehr viele Steine rum. Kleine und große. Doch durchwegs alte. In den letzten Jahren kamen nicht wirklich Steine hinzu. Vor allem weil es da diesen einen riesigen Stein gibt. Der ist 16 Jahre alt und war der Auslöser dafür, dass ich beschlossen habe, mich nur mehr auf mich selbst zu verlassen. Es waren die Worte, die mich zutiefst verletzt hatten und die mein Leben am nachhaltigsten veränderten. Weiterlesen

Überheblichkeit

Bin ich überheblich? Es gibt Menschen, die würde diese Frage mit ja beantworten, bzw. haben es mir sowieso schon vorgeworfen. Ich finde das zwar nicht, aber wenn Menschen anderer Meinung sind, muss ich das akzeptieren.

Wenn ich Menschen ihre Meinung lasse und sage „Ich sehe das zwar anders, aber wenn das deine Meinung ist, ist das für mich auch in Ordnung“, gibt es Menschen, die meinen ich sei überheblich, weil ich mir ihre Meinung weder aufzwingen lassen, noch ein Problem damit habe, dass sie anderer Meinung sind. Solche Menschen wollen mich zum Streiten provozieren und wenn ich nicht darauf einsteige, werfen sie mir vor überheblich zu sein.

Wenn ich stolz auf meine Arbeit und alles was ich erreicht habe bin, meinen wieder andere, ich sei überheblich. Doch das ist meistens nur Neid. Ich habe mich in einem männerdominierten Unternehmen zu einer Führungskraft hoch gearbeitet und das zieht auch viel Neid mit sich. Männer die meinen Posten wollen ebenso, wie Frauen die gern an meiner Stelle wären. Doch ich sehe keinen Grund warum ich darauf nicht stolz sein dürfte. Es war und ist, harte Arbeit.

Wenn ich mir das Gejammer und Gesudere des „kleinen Mitarbeiter“, gem. Selbstdefinition, nicht anhöre, wird es mir sofort als Überheblichkeit ausgelegt. Sie werfen mir vor, dass ich mich für was Besseres halte. Ich war 6 Jahre in der Privatwirtschaft und dort hätten Führungskräfte gern die Privilegien, die unsere „kleinen Mitarbeiter“ haben. Sie wollen einfach nicht verstehen, dass ich mir das Gejammer und Gesudere einfach nicht geben will. Dabei ist mir allerdings egal wer jammert. Ich höre es mir auch nicht von „gleich gestellten“ an. Ich gehe zum Arbeiten in die Arbeit, nicht zum Jammern. Weiterlesen

Urlaubsvertretung

3 Wochen Urlaubsvertretung sind fast geschafft. Und sie waren easy wie noch nie. Normalerweise überleg ich mir schon im Vorfeld, was alles schief gehen könnte, und hatte damit auch meistens recht. Wenn ich Urlaubsvertretung gemacht hatte, sind in dem Bereich für den ich in der Zeit die Verantwortung trage, immer die unglaublichsten Dinge passiert. Lauter unvorhergesehene Ausnahmen. Nichts was mit Standardabläufen gelöst werden konnte. Jeder Tag eine Herausforderung. Jeden Tag am Weg in die Arbeit, ein mulmiges Gefühl im Bauch und die Überlegungen im Kopf, was wieder alles schief gehen könnte.

Jedes Jahr dasselbe. Nur nicht heuer. Heuer hat es schon mal damit begonnen, dass ich fast auf die Urlaubsvertretung vergessen hätte. Und deshalb hatte ich mir im Vorfeld auch keine Sorgen gemacht. Außerdem bin ich mittlerweile auch schon entspannter, und so habs ich einfach auf mich zukommen lassen. Und was soll ich sagen, es war total cool!

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Ruhe

In mir ist Ruhe eingekehrt. Keine Probleme zu lösen, keine Gedanken die mich belasten. Ich bin rundum glücklich und zufrieden. Ich ruhe in mir und lasse mich treiben. Mein Kopf ist ruhig und ich spüre auch keinen Druck irgendetwas zu müssen. Es ist als würde ich rund um die Uhr schlafen, auch wenn ich wach bin. Meiner Seele geht es gut. Meinem Herzen geht es gut. Und mein Verstand hält die Klappe. Es ist wie im Urlaub: den ganzen Tag in der Sonne. Lesend und schlafend. Total entspannt.

Meine Umwelt merkt davon zwar nicht ganz soviel, aber doch ein wenig. In letzter Zeit werde ich immer wieder gefragt, ob ich abgenommen habe. Mir wird gesagt, dass ich glücklich wirke und mehr lächle. Und zwar von Menschen, die mich eigentlich gar nicht sonderlich mögen. Ich unterhalte mich immer öfter mit Menschen die ich gar nicht kenne. Meine  Schüchternheit ist großteils verschwunden, dafür hab ich ein wenig Mut entdeckt. Ich gehe auf die Menschen zu und rede einfach. Und wenn ich das Gefühl habe, dass sie mit mir nichts anfangen können, geh ich einfach wieder. Doch ich nehm es mir nicht zu Herzen.

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