Schlechtes Gewissen

Ich neige seit jeher dazu mich selbst fertig zu machen. Normalerweise tue ich das einfach unreflektiert, doch in meiner letzten schlechten Phase, vor wenigen Tagen bzw. Wochen, habe ich ganz genau darauf geachtet, was in meinem Kopf so abging. Und ich habe festgestellt, dass ich zu den emotionalen Verletzungen von außen, mir auch noch selbst einen irrsinnigen Druck gemacht habe. Und zwar in Form von schlechtem Gewissen. Mir ging es schlecht, ich war zu nichts zu gebrauchen und ich hatte ein schlechtes Gewissen, weil ich nichts unternehmen wollte. Ich wusste wenn ich raus gehen würde und ein wenig die Sonne genießen würde, würde es mir wahrscheinlich besser gehen, doch ich konnte mich einfach nicht aufraffen. Und da ich es nicht schaffte mich besser zu fühlen, hatte ich ein schlechtes Gewissen.

Und das belastete mich fast eben so wie die emotionalen Verletzungen. Es war wie eine zusätzliche Last und ich fühlte mich dadurch erst recht erschlagen. Doch dann beschloss ich mir Zeit zu geben. So viel ich brauchte um die Verletzungen zu verarbeiten. Ich wollte nicht funktionieren, ich wollte es verarbeiten. Und das tat ich. Ich schob das schlechte Gewissen zur Seite und begann einen Schritt nach dem anderen zu machen. Und seitdem geht es bergauf. Ich fühle mich wieder gelöster und glücklicher. Die Traurigkeit ist verflogen. Ich lebe wieder im hier und jetzt und versuche den Tag zu genießen. Was mir auch über große Strecken schon wieder gelingt. Und ich hab mein Lachen wieder. Jippih. Und das alles in wenigen Wochen. Weiterlesen

Ziele

Braucht der Mensch Ziele im Leben? Oder reichen doch Wünsche? In letzter Zeit bin ich des öfteren schräg angeschaut worden, als ich kommuniziert habe, dass ich mir keine Ziele mehr stecken will. Dazu muss ich sagen, ich habe ein offenes Wurzelzentrum und ich bin Steinbock. Das heißt ich bin nicht nur stur, sondern ich mache mir auch einen irrsinnigen Druck, ein von mir selbst gestecktes Ziel zu erreichen. Und ich kann euch sagen es ist die Hölle. Wenn mein Wurzelzentrum zuschlägt in Verbindung mit meinen Steinbock-Genen, gibt es kein schlafen mehr. Da wird dann nur mehr gegrübelt und geschwitzt. Gegrübelt um herauszufinden wie ich das von mir gesteckte Ziel erreichen kann und geschwitzt, weil ich es nicht schaffe. Denn je mehr ich etwas will, desto weniger bekomme ich es.

Das sind die Erfahrungen der letzten 30 Jahre. Ich will etwas, ich bekomm es nicht. Ich grübel und krieg keinen Schlaf und versuche doch noch einen Weg zu finden und wenn es nicht funktioniert, beginne ich unrund zu werden. Ich schwitze und zicke. Der Druck, mein ganz eigener, wird zu einer zentnerschweren Last. Und da ich das nicht mehr will, stecke ich mir keine Ziele mehr. Doch, ein Ziel habe ich, ich will glücklich sein. Nicht irgendwann, sondern heute. Und so versuche ich die Tage zu nutzen. Ich lebe nicht jeden Tag, als wäre er mein letzter, sondern so dass wenn er es wäre, ich glücklich sterben würde. Weiterlesen