Holpriger Wochenstart

Am Montag hatte ich einen Termin zur Bekleidungsanprobe beim Roten Kreuz. Nach einem 10 Stundentag fuhr ich im Schneesturm zur Station. Dort stand ich allerdings vor einer verschlossenen Tür. Am Weg war mir ein Rettungswagen entgegen gekommen und ich vermutete, dass die Station wahrscheinlich unbesetzt war. Diejenige die ich treffen sollte hatte ihr Büro im Keller – was ich auch schön am Schild lesen konnte. Es hang direkt gegenüber vom Eingang. Änderte aber nichts daran dass ich nicht reinkam. Ich läutete bei der Hausglocke, rief die Festnetznummer an und klopfte gegen die Scheibe. Doch nichts half. Nach 10 Minuten waren meine Hände schon eiskalt, ebenso wie meine Zehen.

Also zog ich unverrichteter Dinge ab. Und ich war stinksauer! Unnötige Wege bei Kälte sind mein ganz persönlicher Worst Case. Diese Woche ist sowieso total verplant und dann war der Weg auch noch umsonst! Bis ich zu Hause ankam hatte ich mich aber nicht nur wieder aufgewärmt – der Sitzheizung sei Dank – sondern ich hatte mich auch beruhigt. Ein böses Mail würde nur böses Blut bringen. Also schrieb ich ein eher unverfängliches, wo ich mein Scheitern an der Tür schilderte. Und ich war total stolz auf mich. Ich war nicht in meinem Ärger gefangen und konnte ärgerliche Situation mittlerweile recht gut auch wieder abschütteln. Das war früher anders! Da hätte ich mich wohl wochenlang darüber geärgert und aufgeregt. Weiterlesen

Klassentreffen

Wow!!!!! Klassentreffen sind ja so eine Sache bei mir. War ich doch in der Schule keine der beliebten Mitschülerinnen. Schüchterner Streber ohne Sozialkontakte trifft es ziemlich genau auf den Punkt. Von daher riskiere ich es immer mal wieder und gehe zu solchen Treffen und warte was passiert. 2 Treffen gab es schon. 1x Hauptschule, 1x HAK. Beide waren eher unangenehm. Beim ersten Hauptschultreffen – vor 10 Jahren – war ich gerade arbeitslos, kinderlos und unglücklicher Single. Beim HAK-Treffen war ich zwar bereits beruflich erfolgreich aber kinderlos und unglücklicher Single.

Von daher war ich auch ein wenig nervös. Ich versuchte mich zu beruhigen, brezelte mich auf und besann mich auch meine vor kurzem entdeckte Gabe – wenn ich ganz ich selbst bin, wird alles gut. Meine Mutter sagt immer, ich bin dann flappig – abgeleitet von Libellchen. Als ich vor Ort ankam, standen schon ein paar Männer vor der Tür, dass ich erstmal weiter fuhr und mich ein Stück entfernt einparkte. Meine Hände zitterten ein wenig als ich ausstieg. Doch ich stöckelte tapfer auf meinen hohen Schuhen Richtung Eingang. Und ich hatte richtig gesehen, es waren tatsächlich ehemalige Mitschüler von mir. Weiterlesen