Das Ende meiner Kräfte und wie es trotzdem weiter geht…..

Es sind nur noch 2 Wochen, dann habe ich 2 ½ Wochen Urlaub. Die vergangenen Wochen waren sehr anstrengend und die anstehenden werden auch nicht viel entspannter. Doch auch wenn ich schon lange am Ende meiner Kräfte angekommen bin, mache ich trotzdem weiter. Wenn es irgendwie geht, dann nehme ich ein heißes Bad und trinke einen grünen Tee. Doch am Donnerstag hatte ich noch nicht mal dafür Zeit.

Der Tag begann mit warten. Bei eisiger Kälte stand ich an der Bushaltestelle und wartete auf den Bus. Und wartete und wartete und wartete…. Der Bus hatte 10 Minuten Verspätung und mir verging so schon frühmorgens die Lust auf Öffis. Auf die U-Bahn wartete ich dann 5 Minuten und auf den zweiten Bus wieder 5 Minuten. Insgesamt betrug alleine meine Wartezeit so lange, wie normalerweise meine Fahrzeit. In Summe war ich eine Stunde unterwegs, statt den üblichen 20 Minuten. Und so war ich auch erst um halb 8 Uhr im Büro, wo schon die Hölle los war. Weiterlesen

Umsicht

Mein Leben lang hat mich die Umsicht begleitet. Ich habe bei allem was ich getan habe, berücksichtigt was das für Auswirkungen auf andere Menschen haben kann. Was mir im Straßenverkehr schon sehr oft das Leben gerettet hat, hat mir mein Leben im privaten Bereich oft sehr mühsam gemacht. Vieles habe ich nicht getan oder gesagt, weil ich davon ausgegangen bin, dass ich mein Gegenüber damit in Bedrängnis bringe.

Zum einen ist die Umsicht ein Teil von mir, zum anderen wurde sie durch meine Erziehung noch verstärkt. Ich wurde mit dem Wissen erzogen, dass wir arm sind. Und so habe ich nie Wünsche geäußert, weil ich damit ja meine Großeltern in Verlegenheit gebracht hätte, wenn ich mir was gewünscht hätte, was wir uns nicht leisten konnten. Und dabei meine ich keine großen Dinge. Ich habe nie gesagt wenn ich etwas gewollt habe. Ich habe nie um etwas gebeten. Weder um einen Schokoriegel, noch um einen neue Jeanshose. Ich wurde mit Entbehrungen groß gezogen und habe erst mit knapp 30 Jahren gelernt, dass es nichts Schlechtes ist, wenn ich mir selbst auch mal was leiste.

Lange Zeit hat die Umsicht mein Leben bestimmt. Ich habe mich immer zurück genommen, wenn ich annehmen musste, dass mein Gegenüber durch einen von mir geäußerten Wunsch, möglicherweise mehr Arbeit oder andere Unannehmlichkeiten hat. Natürlich weiß ich rückblickend nicht, ob ich meinen Mitmenschen wirklich Unannehmlichkeiten erspart habe, ich weiß jedoch auf jeden Fall, dass ich mich in meinem Leben selbst sehr beschränkt habe. Das ging sogar so weit, dass ich noch nicht mal gesagt habe, was ich will, wenn mich Menschen explizit danach gefragt haben. Weiterlesen