Flexibel…

…wie ich mittlerweile bin, schreibe ich doch noch was für euch, bevor ich mich in den sonnigen Süden verabschiede. Es hat eine Zeit in meinem Leben gegeben, da ich hätte ich es nicht getan, weil ich mich ja schon verabschiedet habe. Eine Zeit wo es in meinem Leben sehr viele Grenzen gegeben hat, die großteils von mir selbst aufgestellt worden sind.

Worüber ich eigentlich schreiben will, ist meine neu erworbene geistige Flexibilität. Viele Jahre war ich verplant. Wenn ich mit Freundinnen fort gegangen bin, habe ich noch bevor wir los gegangen sind, darüber nachgedacht, wann ich zu Hause sein will. Wenn wir dann früher heim gegangen sind, weil nichts los, war ich enttäuscht und wenn mich jemand überreden wollte, länger zu bleiben, dann wurde ich sauer – Wenn ich gehen will, dann will ich gehen. Da konnte ich richtig trotzig werden.

Letztes Wochenende waren wir mal wieder fort. Und ich hatte eigentlich überhaupt keinen Plan. Ich hatte zu meiner nachträglichen Geburtstagsfeier geladen und war gespannt wer kommen würde. Ein paar haben zugesagt, ein paar haben abgesagt und einige hatten sich überhaupt nicht gemeldet. Aber ich habs auf mich zukommen lassen und es wurde ganz anders, als alles was ich hätte planen können. Das Leben ist so viel spannender, wenn man die selbst gesteckten Grenzen einreißt. Ich habe es mittlerweile echt gelernt mein Leben zu genießen. Weiterlesen

Worte

Wir sollten achtsam bei dem sein, was wir sagen und tun, denn

ein böses Wort ist wie ein Stein, der in einen tiefen Brunnen geworfen wird

die Wogen mögen sich glätten, der Stein aber wird auf dem Grund bleiben.

(Konfuzius)

Dieses Zitat ist mir letztens richtiggehend ins Gesicht gesprungen. Ich wurde Zeit meines Lebens mit Worten verletzt. In meiner Familie gab es keine körperliche Gewalt, „nur“ psychische. Und eines kann ich euch sagen, die Narben der Seele, die man nicht sieht, halten sich verdammt lange. Und nicht jeden „Schlag“ kann man verzeihen. Doch selbst wenn man es verzeihen kann, vergessen wird man es nie.

Ich habe in meinem Leben schon sehr viel verziehen, doch vergessen hab ich es trotzdem nicht. In meinem Brunnen liegen sehr viele Steine rum. Kleine und große. Doch durchwegs alte. In den letzten Jahren kamen nicht wirklich Steine hinzu. Vor allem weil es da diesen einen riesigen Stein gibt. Der ist 16 Jahre alt und war der Auslöser dafür, dass ich beschlossen habe, mich nur mehr auf mich selbst zu verlassen. Es waren die Worte, die mich zutiefst verletzt hatten und die mein Leben am nachhaltigsten veränderten. Weiterlesen