Leader

Kurz gesagt, Glück gehabt!

„Die größte Krise seit dem zweiten Weltkrieg“ – O-Ton irgendwer im Fernsehen.

Stell dir vor die Krise wäre vor einem Jahr gewesen….

Bundesebene!
Es ist vor dem Ibiza-Video. Wir haben noch die alte Regierung. Mit den Blauen im Innen- und Verteidigungsministerium! Welche Szenarien kommen da gerade in euch hoch? Bei mir keine schönen!
Möglichkeit eins – Verleugnung der Gefahr und setzen auf Durchseuchung
Möglichkeit zwei – totale Überwachung jedes Einzelnen
Möglichkeit drei – schwer bewaffnete Polizei und Bundesheer auf den Straßen

Was haben wir heute: Strenge Maßnahmen, demokratisch beschlossen. Eine Regierung die auf Information setzt. Manche sagen die ständigen Pressekonferenzen nerven sie, ich sage Danke! Natürlich machen sie nicht gleich alles richtig. Das kann ich ihnen aber verzeihen, weil ich den Eindruck habe das sie ihr Bestes tun und wenn etwas nicht gleich klappt, wird nachjustiert. Sie beschließen ein Paket, es reicht nicht, dann kommt ein paar Tage später die Erhöhung. Wir haben Minister die sachlich argumentieren können. Die Rede und Antwort stehen und auch mal in den Unterlagen nachschauen müssen, weil sie eben auch nur Menschen sind. Das ist das, was mich positiv für sie einnimmt. Und sie dürften auf Experten hören. Auch das finde ich gut!
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Leben in der Krise

Ach Gott, wo soll ich bloss anfangen…

Ich war schon sehr lange nicht mehr hier. Und das hatte mehrere Gründe. Als mein Vater damals den Blog das erste Mal sah, meinte er „Wieso schreibst du teilweise so banale Dinge in dem Blog? Hast du niemand mit dem du darüber reden kannst?“ Und nein, hatte ich nicht. Wenn mich Dinge aus dem Büro nervten, dann konnte ich das zu Hause niemand erzählen. Also schrieb ich es hier nieder.

Im letzten halben Jahr änderte sich mein Leben rapide. Ich engagierte mich bei einer Bürgerliste im Ort. Lernte Leute kennen, war ständig unterwegs. Meinen Geburtstag feierte ich mit einer Gruppe von Leuten. Heute weiß ich, mit dem jetzigen Bürgermeister und zwei Gemeinderäten. Bei meinem neuen Job war auch ständig was los. Stammtisch einmal im Monat. Sektfrühstück wenn jemand Geburtstag hatte. Ich pendelte. War ständig unterwegs. Dann kam der Wahlkampf. Da war ich überhaupt nicht zu Hause. Nach der Arbeit ging es sofort zu Hausbesuchen oder zum Strassenwahlkampf. Dann der Wahltag. Das unglaubliche super tolle Ergebnis. Wir haben fünf Mandate mehr geholt. Das haben wir natürlich ausgiebig gefeiert. Wir sind uns buchstäblich in den Armen gelegen. Haben uns umarmt, miteinander getanzt und uns abgebusselt. Weiterlesen

Gemeinderatssitzung

Am Mittwoch war ich dann schon ein wenig müder. Die Woche hängte sich schon ein wenig rein. Aber zumindest lies die Verspannung im Nacken schön langsam nach.

Was ich mittlerweile sehr zu schätzen weiß, ist der Fußweg von sieben Minuten zum Bus. Gerade bei Temperaturen um null Grad, ist man danach definitiv munterer als wie man die Wohnung verlässt.

Am Mittwoch startet ich schön langsam den Rundruf bei unseren Lieferanten und begab mich auf Rechnungssuche. Ich war also tagsüber gut ausgelastet und Abends nahm ich das erste Mal – als Zuschauer – bei einer Gemeinderatssitzung teil. Weiterlesen

Abgesegnet

Am Donnerstag wurde die Liste für die Gemeinderatswahl nächstes Jahr vom politischen Teil der Bewegung offiziell abgesegnet. Wir trafen uns im Sitzungssaal der Gemeinde. Als ich ankam kannte ich alle der Neuen und ein paar der „alten“. Nur zwei Personen waren mir total unbekannt und die waren total überrascht als mich ihre Kollegen teilweise bereits mit Küsschen bzw. Umarmung begrüßt haben.

Jetzt steht also nichts mehr gegen die Kandidatur. Ich habe unterschrieben und sie haben mich angenommen. Nicht dass ich daran Zweifel hatte. Es war ein recht kurzes, unkompliziertes Treffen, danach bin ich aber nicht mehr mitgegangen was trinken, sondern bin nach Hause. Weiterlesen

Strategie Authenzität

In der Bundespolitik ist in den letzten Jahren die Message Control sehr hochgefahren. Nichts wird gesagt ohne dass es abgesprochen ist. Jede „Auskunft“ klingt wie auswendig gelernt und so schwammig wie möglich formuliert.

Als ich begann mich auf Gemeindeebene zu engagieren, wartete ich auf irgendwelche Vorgaben – was darf gesagt werden, was nicht. Doch nichts. Wir haben unsere acht Garantien – was wir erreichen wollen für den Ort. Die haben wir gemeinsam ausgearbeitet und liegen eigentlich auf der Hand. Es sind halt genau die Dinge die Menschen die hier wohnen, bewegen. Ansonsten gibt es keine Vorgaben.

Als es um den Videodreh ging, habe ich überlegt „Was sagen?“ Von den anderen kam keinerlei Vorgabe, also beschloss ich meine Kernkompetenz zu präsentieren. Und auch unmittelbar vor dem Dreh interessierte es niemand was ich sagen will. Also das stimmt nicht ganz, meine Interviewpartner spielte es durch mit mir, doch da ging es nicht um den Inhalt, sondern um die Abstimmung. Weiterlesen

Es war einmal…

…eine junge Frau. Sie ging hin und wieder fort und hin und wieder traf sie sich mit Freunden auf einen Kaffee. Die meiste Freizeit verbrachte sie aber alleine. Meistens zu Hause.

Fünf Jahre später….

Die junge Frau ist ein wenig älter und ein „wenig“ mehr unterwegs. Konkret ist die ganze Woche dicht. Weiterlesen

Bereit für Veränderung

Als vor ein paar Monaten die Reform des Ministeriums mal wieder gestoppt worden ist, habe ich beschlossen etwas an der Situation zu verändern. Nachdem ich zweieinhalb Jahre darauf gewartet hatte, dass mein ehemaliger Chef tut was er versprach, nahm ich die Sache selber in die Hand. Gut, ich habe es noch nicht vollständig gelöst, bin aber dabei.

Ich LIEBE den neuen Job! Ich kann TOTAL OFFEN mit meinem Chef und meiner Kollegin reden. Sie TICKEN genau so wie ich! Mein neuer Chef ist noch penibler als ich, was eine echte Leistung ist und mich fordert – aber in gutem Sinne!

Und ich strahle offenbar eine Grundgelassenheit aus, die ich erst in der letzten Dienststelle gelernt habe. Und ich kommuniziere was ich kann. Ich kenne meine Stärken und bin mittlerweile auch so weit – hat eh nur 41 Jahre gedauert – zu sagen „Ja, das kann ich!“ aber auch „Das ist echt nicht meine Kernkompetenz, da solltest schaun das du jemand anderen dafür findest.“ Beides war ein echt langer Weg. Selbstwertgefühl haben und zu kommunizieren ist – für mich – mindestens genauso schwer wie zuzugeben, etwas nicht zu können und vermeintlich das Gegenüber zu enttäuschen! Aber niemand kann alles, also wieso hatte ich so hohe Ansprüche an mich selber? Ist doch Bullshit. Weiterlesen

„Faules“ Wochenende

Voriges Wochenende hatte ich keinen Dienst. Weder rotes Kreuz, noch Gemeinde. Ich habe mich überall geschraubt!

Ich hatte NICHTS vor. Also zumindest nichts vor der Wohnungstür. Einkaufen war ich am Freitag, Paket habe ich am Freitag geholt und so konnte ich mich zu Hause einigeln. Da ich die letzten zwei Monate jedes Wochenende mindestens ein Event, wenn nicht zwei hatte, war das wirklich enorm angenehm!

Gemacht habe ich trotzdem genug. Als erstes habe ich am Samstag mal eine To Do Liste fürs Wochenende geschrieben: Weiterlesen

Anschluss gesucht und gefunden

Als ich vor fünf Jahren umgezogen bin, begab ich mich auf die Suche nach Anschluss. Ich untersuchte die Vereinsliste des Ortes, schmökerte in der Gemeindezeitung und suchte etwas, wo ich mich wohlfühlen könnte.

Was ich fand war

  • Vereine für Kinderaktivität
  • Vereine für alte Menschen
  • Diverse Sportvereine und
  • Einen Bierklub

Wenn man also kein Kind hat oder alt ist, weder Fussball, noch Tennis spielt oder Bier trinkt, findet man bei uns im Ort eher keine Gruppe wo man sich wohlfühlen könnte. Weiterlesen

Speed Dating

Gestern war ich mal wieder bei einer Veranstaltung der Bürgerbewegung bei uns im Ort. Was mich dort erwarten würde, war mir im Vorfeld nicht klar, was aber gut war. Vielleicht hätte ich es mir sonst anders überlegt und wäre nicht hingegangen… Unterm Strich war es aber ein netter Nachmittag.

Die Bewegung besteht derzeit aus drei Standbeinen, welche bis zur nächsten Gemeinderatswahl – Ende Jänner 2020 – eine Einheit werden sollen. Politik – Aktivität – Zukunftsideen

Am Sonntag waren alle drei Standbeine geladen. Und die Menschen kannten sich untereinander eher weniger bis gar nicht. Nach der Begrüßung teilten wir uns auf dem Tisch auf und bekamen zu Essen und zu Trinken. Und danach legte der Gastgeber los. Natürlich hatten wir uns zusammengesetzt wie wir uns schon kannten. Doch das Ziel war, die anderen kennen zu lernen. Also ging es ans Speed Dating. Allerdings mit nicht allzu viel Speed. Wir gruppierten uns um – die Begeisterung hielt sich eigentlich bei allen in Grenzen – und begannen recht holprig das Gespräch mit den fremden Menschen neben uns. Weiterlesen