Entschuldigung

Ein Wort das nicht jeder über die Lippen bringt. Gerade in letzter Zeit ist mir erst so richtig bewusst geworden, wie wenige Menschen wirklich zu ihren eigenen Fehlern stehen können. Und es sind nicht viele. Ich musste das auch erst lernen. Ich bin groß geworden mit der Einstellung, dass sich entschuldigen ein Zeichen für Schwäche ist. Wenn man sich entschuldigt gibt man einen Fehler zu. Und? Jeder Mensch macht Fehler, doch ein Zeichen von wahrer Größe ist es, auch zu den eigenen Fehlern stehen zu können. Ich habs gelernt, andere nicht.

Man stelle sich vor, jemand tut mir weh. Ich kommuniziere dass, woraufhin mein Gegenüber beleidigt ist. Weil ich mich im Ton vergriffen habe. Nun das tut mir leid, also entschuldige ich mich. Witzigerweise schafft es mein Gegenüber allerdings nicht, sich dafür zu entschuldigen, dass er mir weh getan hat. Warum auch. Wäre ich nicht so empfindlich und hätte Grenzen, gäbe es ja auch kein Problem. Das absurde an der Situation ist, das passiert mir dauernd. Solange ich mir alles gefallen lasse, ist alles gut, doch ist es mir mal zu viel und sage dass, dann liegt es auch wieder nur an meiner Unsicherheit, oder an meiner Empfindlichkeit. Weiterlesen

Überheblichkeit

Bin ich überheblich? Es gibt Menschen, die würde diese Frage mit ja beantworten, bzw. haben es mir sowieso schon vorgeworfen. Ich finde das zwar nicht, aber wenn Menschen anderer Meinung sind, muss ich das akzeptieren.

Wenn ich Menschen ihre Meinung lasse und sage „Ich sehe das zwar anders, aber wenn das deine Meinung ist, ist das für mich auch in Ordnung“, gibt es Menschen, die meinen ich sei überheblich, weil ich mir ihre Meinung weder aufzwingen lassen, noch ein Problem damit habe, dass sie anderer Meinung sind. Solche Menschen wollen mich zum Streiten provozieren und wenn ich nicht darauf einsteige, werfen sie mir vor überheblich zu sein.

Wenn ich stolz auf meine Arbeit und alles was ich erreicht habe bin, meinen wieder andere, ich sei überheblich. Doch das ist meistens nur Neid. Ich habe mich in einem männerdominierten Unternehmen zu einer Führungskraft hoch gearbeitet und das zieht auch viel Neid mit sich. Männer die meinen Posten wollen ebenso, wie Frauen die gern an meiner Stelle wären. Doch ich sehe keinen Grund warum ich darauf nicht stolz sein dürfte. Es war und ist, harte Arbeit.

Wenn ich mir das Gejammer und Gesudere des „kleinen Mitarbeiter“, gem. Selbstdefinition, nicht anhöre, wird es mir sofort als Überheblichkeit ausgelegt. Sie werfen mir vor, dass ich mich für was Besseres halte. Ich war 6 Jahre in der Privatwirtschaft und dort hätten Führungskräfte gern die Privilegien, die unsere „kleinen Mitarbeiter“ haben. Sie wollen einfach nicht verstehen, dass ich mir das Gejammer und Gesudere einfach nicht geben will. Dabei ist mir allerdings egal wer jammert. Ich höre es mir auch nicht von „gleich gestellten“ an. Ich gehe zum Arbeiten in die Arbeit, nicht zum Jammern. Weiterlesen

Selektiv

Mein Großvater hat Zeit seines Lebens immer nur das gehört, was er hören wollte. Für mich war das als Kind recht witzig zu beobachten. Meine Großmutter hat was gesagt und er hat so getan als würde er sie nicht hören. Für sie war das wahrscheinlich nicht ganz so witzig. Etliche Jahre später war mir der süße Typ begegnet. Auch er wollte nicht alles hören was ich zu sagen hatte. Doch er kommentierte das schmunzelnd mit „Das ist mein selektives Gehör.“ Bei ihm war es noch Spaß, doch ich bin draufgekommen dass sehr viele Menschen eine selektive Wahrnehmung haben. Sie hören und sehen nur das, was sie wollen.

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Zorn

Sie hatte es gewußt. Wenn sie eine Affäre mit einem verheirateten Mann beginnt, wird sie überbleiben. Sie war nicht der Typ Frau wegen der sich Männer scheiden lassen um mit ihr glücklich zu werden. Niemand wollte sie. Aber er hatte sie gewollt. Er hatte ihr soviel gegeben, nur um ihr jetzt alles wegzunehmen.

Er hatte sie akzeptiert so wie sie war, hatte nie versucht sie zu verändern. Na wozu auch, er wollte sie ja eh nicht behalten. Wollte mit ihr schlafen, sich mit ihr vergnügen, aber eine echte Beziehung mit ihr führen, daß wollte auch er nicht. Also wieso hätte er auch irgend etwas an ihr bemängeln sollen. Er konnte ja jederzeit gehen, wenn sie ihm zuviel wurde.

Sie war wütend. Weiterlesen