Spitz an der Donau 24 04 15

Letztes Wochenende war es also so weit. Ich machte mich auf zu einem Wanderwochenende mit lauter fremden Menschen – dachte ich zumindest. Dabei habe ich offensichtlich vergessen, dass Österreich ein Dorf ist….

Der Weg von Melk nach Spitz war schon wunderschön. Direkt neben der Donau ging es entlang und ich genoss schon mal die Umgebung. Natürlich war ich immer noch nervös, wusste ich doch nicht was genau mich erwartet. Außer einem Haufen Singels! Bei den Tageswanderungen schauen sie ja immer dass es einigermaßen ausgeglichen ist (Männlein/Weiblein) doch bei den Urlauben kann es schon mal passieren, dass es einen Überschuss gibt. Was würde ich mit einer reinen Frauengruppe wohl anfangen…? Doch die Angst war unbegründet. Mit unserem Guide waren wir genau 16 Personen, 8 Männer und 8 Frauen. Als ich ankam, waren die meisten schon da. Nur noch 2 Männer und 1 Frau fehlten. Und da saßen wir und warteten. Weiterlesen

Schlafzimmerblick

Ich habe in den letzten Tagen mal wieder ein wenig mit einer Verkühlung gekämpft. Ich war ja schon seit eineinhalb Jahren nicht mehr krank, seit ich meinen gesunden Kaffee und Tee trinke, aber vor Verkühlung bin auch ich nicht gefeit. Und bei dem wechselhaften Wetter zurzeit, bin halt auch ich ein wenig anfällig. Aber ich werd nicht wirklich krank. Ich bin nur ein wenig angeschlagen. Diese Woche war es wieder ein wenig heftiger. Am Mittwoch bin ich mit Schnupfen und Halsweh aufgewacht. Nach dem ersten Kaffee war dann das Halsweh gleich wieder weg, aber angeschlagen war ich trotzdem.

Und in diesem angeschlagenen Zustand trank ich mit meinem Kollegen, den mittlerweile zur Routine gewordenen, täglichen Kaffee. Doch diesmal wurde die Routine durch ein Missgeschick seinerseits unterbrochen. Er verschüttete den Kaffee und als er das Chaos beseitigen wollte, verschüttete er auch noch den Rest. Wahrscheinlich hätte ich mir gar nichts weiter dabei gedacht, wenn ein Kollege nicht kurz darauf fast die Stiegen hintergefallen wäre, nachdem er mir einen erschrockenen und verwirrten Blick zuwarf. Ein anderer Kollege betrachtete mich ebenfalls ganz verwirrt. Das besondere daran war eigentlich, dass mich der Kollege bisher noch gar nicht wahrgenommen hatte.

Da ich aber Dinge nicht mehr automatisch persönlich nehme, nahm ich es auch nicht persönlich, bis ich mich eine halbe Stunde später auf der Toilette in den Spiegel schaute und ich muss sagen ich war total erschrocken. Ich kannte diesen Blick zwar von mir, allerdings eher aus Zeiten wo ich noch ein aufregendes Privatleben hatte! Ich hatte den totalen Schlafzimmerblick drauf. Wie wenn ich die ganze Nacht besseres getan hatte als zu schlafen. Was eine Verkühlung so alles bewirken kann….

© Libellchen, 2012