Energieräubern zuhören

Beim dritten Teil des MBSR Seminars lernten wir etwas sehr Essentielles. Wie hört man Energieräubern zu – so man sie nicht meiden kann -, bleibt nett und höflich und lässt sich nicht die Energie rauben!

Der Punkt ist, während das Gegenüber spricht, achtet man auf seine eigene Atmung und lässt so das Gespräch vorbeiplätschern. Man nimmt die Emotionen nicht an, sondern sie gleiten an einem vorbei. Doch was wenn einem plötzlich eine Frage gestellt wird? Wenn das Gegenüber plötzlich die eigene Meinung wissen will? Sobald man in ein echtes Gespräch geht, gibt man Energie ab. Wenn man in den Dialog tritt, kann man nicht mehr ausschließlich bei sich selber bleiben.

Also am besten keine Antwort geben. Nicht darüber nachdenken und sich reinziehen lassen. Die Frage einfach zurückgeben – „Du kennst dich da viel besser aus, was glaubst du denn was das beste für dich wäre?“ Oder auch einfach total cool abblocken – „Du bist so gut, du findest sicher einen Weg!“ Weiterlesen

Immer wieder

Ich lese Bücher die ich mag, mehrmals. Ich sehe mir Filme und auch Serien mehrfach an. Bei meine Lieblings-Filmen kann ich mitsprechen. Ebenso bei den Lieblingsszenen in „meinen“ Serien. Und auch bei Büchern weiß ich was als nächstes kommt, was aber nichts daran ändert, dass ich meine Lieblings-Bücher mehrfach zur Hand nehme.

Worüber ich nie nachgedacht habe. Für mich ist das einfach normal. Und ich kenne genug Menschen die dasselbe bei Filmen und Serien machen. Bei Büchern weiß ich es nicht, so viele Leseratten kenne ich jetzt nicht.

Meine Freundin S. liest sehr gerne. Allerdings jedes Buch nur ein einziges Mal. Und erst wie ich mit ihr darüber geredet habe, ist mir aufgefallen, dass meine Normalität, nicht für alle normal ist. Wobei ich es nicht normal finde, Bücher zu besitzen, die man nicht zur Hand nimmt…. Zumindest nicht mehr, nachdem man sie einmal gelesen hat. Weiterlesen

Gefühls-Tsunami

Vorigen Freitag konnte ich schön beobachten wie mich eine Gefühlswelle überschwemmt hat!

Mir war klar was letztes Wochenende anstand, doch ich dachte, wir hätten das im Griff.

Vor ein paar Wochen hatte mich Aretha angesprochen, dass sie den Tag danach feiern wolle. Also den Tag nach der Katastrophe die unser beider Leben auf den Kopf stellt – in unterschiedlicher Intensität. Ich sagte natürlich zu und lies mir auch eine kleine Überraschung einfallen. Als ich sie drei Tage nach der Katastrophe im Spital besucht hatte, machten wir lustige Snapchat Fotos. Diese lies ich auf ein Poster drucken und wollte sie ihr zum Tag danach schenken. Als Erinnerung daran, was wir zusammen durchgestanden hatten. Weiterlesen

Ist mir egal…. Mimimi!!!!

Angst einzugestehen ist offenbar wirklich schwer für uns Menschen. Lieber tun wir so, als wären wir voll cool und hätten keine Angst.

Als ich neu war in meiner neuen Dienststelle und das erste Mal die Verlängerung meiner Dienstzuteilung anstand, hatte ich ein wenig Angst. Wäre ich nicht verlängert worden, hätte ich zurück gemusst. Und das wollte ich nicht. Deshalb hatte ich Angst. Damals erklärten mir alle „Brauchst keine Angst haben, das wird schon!“ Tja, sie hatten Recht, es wurde. Die Angst war aber schon auch verständlich meiner Meinung nach. Mit jeder Verlängerung wurde ich aber ruhiger. Ich lernte wie der Hase läuft und fand meine Gelassenheit. Weiterlesen

Emotionen am Begräbnis

Vorigen Freitag war ich bei einem Familienbegräbnis. Ein Verwandter den ich schon sehr lange nicht gesehen hatte. Anders als in meiner Kindheit. Damals sahen wir uns regelmäßig. Sein Sohn, seine Nichte und sein Neffe waren die einzigen Kinder mit denen ich zusammen gespielt habe in meiner Kindheit. Die einzigen Kinder mit denen ich herumtollen durfte. Im Garten unbeaufsichtigt – zumindest fehlte die normale Totalüberwachung meiner Großeltern – spielen durfte. Ich erinnere mich an Stunden in ihrem Kinderzimmer, wo sie ihr Spielzeug mit mir teilten. Nur sein Sohn war eher der Typ „Grätzn“ (ein Junge der es mochte mich zu ärgern).

Warum also ging ich zum Begräbnis? Eigentlich wegen meiner Mutter – er war ein wenig älter als sie, seiner Schwester – sie war auch bei den Begräbnissen meiner Großeltern – und weil er halt nun mal Familie ist. Weil es sich so gehört. Weil er Teil meines Lebens war und es jetzt nicht mehr ist. Der Vorteil dass ich ihn schon ewig nicht mehr gesehen hatte, ich war grundsätzlich nicht schon emotional angeschlagen! Was aber noch lange kein Indiz ist, dass ich nicht trotzdem heule. Ich „springe“ total auf die Emotionen in meinem Umfeld an. Und auf einem Begräbnis ist die vorherrschende Emotion nun mal Trauer! Und wenn jemand in meiner Nähe extrem traurig ist, dann heule ich schon mal auch mit. Oder bei der passenden Musik. Es gibt Musikstücke bei denen heule ich immer! Hallelujah in der Version von Jeff Buckley zum Beispiel. Wenn ich die Nummer höre, kommen die Tränen ganz von selber. Selbst wenn ich eigentlich glücklich zu Hause sitze! Weiterlesen

Was mir wichtig ist!

Was sind meine Werte? Was ist meine Haltung? Worauf lege ich wert? Das ist natürlich eine sehr persönliche Sicht auf die Welt aufgrund all meiner Erfahrungen in meinem Leben. Junge Menschen haben sicherlich andere Interessen, genauso wie Pensionisten, Männer, Menschen mit Handicap, Alleinerzieherinnen, Menschen mit Migrationshintergrund,….

Gerade in Wahlzeiten – ich bin ja sehr froh dass gerade mal nicht gewählt wird – kochen oftmals die Emotionen hoch. In Facebook dürfte es auch oft sehr hoch hergehen, doch da habe ich mir mittlerweile meine Filterblase gebaut. Menschen die mich aufgeregt haben, habe ich aus meiner Freundesliste gekickt. Ich habe das ganz bewusst getan. Es ging mir nicht darum die Augen vor der Realität zu verschließen, sondern ich wollte einfach meine Ruhe haben. Ich weiß, was vor meiner Tür abgeht, ich muss mich aber nicht tagaus/tagein der negativen Haltung von meinen Mitmenschen stellen. Weiterlesen

Was Nettes sagen!

Ich mag keine Kettenbriefe. Echt nicht. Schick das unbedingt weiter! Du wirst unglücklich wenn du es nicht tust… Dir wird gutes passieren wenn du es tust… Ich halte mich da nie dran. Absichtlich.

Vor ein paar Tagen habe ich mal wieder einen bekommen. Von einer ganz lieben Freundin, die nur leider dazu neigt auf Fake-Geschichten anzuspringen. Als ich las „MUSST DU UNBEDINGT LESEN, REGT ZUM NACHDENKEN AN“ befürchtete ich eine neue Fake- oder Echt-News die Wahl betreffend. Da gehen die Emotionen ja gerade recht hoch….. Doch als ich weiter las, war ich extrem positiv überrascht. Ich überlegte sogar, die Nachricht tatsächlich weiter zu schicken. Doch dann beschloss ich sie hier zu teilen. Warum? Weil sie wirklich sehr schön ist! Und hier kann ich sie mit mehr Leuten teilen als auf WhatsApp!

Eines Tages bat eine Lehrerin ihre Schüler, die Namen aller anderen Schüler der Klasse auf ein Blatt Papier zu schreiben und ein wenig Platz neben den Namen zu lassen. Dann sagte sie zu den Schülern, sie sollten überlegen, was das Netteste ist, das sie über jeden ihrer Klassenkameraden sagen können und das sollten sie neben die Namen schreiben. Es dauerte die ganze Stunde, bis jeder fertig war und bevor sie den Klassenraum verließen, gaben sie Ihre Blätter der Lehrerin. Am Wochenende schrieb die Lehrerin jeden Schülernamen auf ein Blatt Papier und daneben die Liste der netten Bemerkungen, die ihre Mitschüler über den Einzelnen aufgeschrieben hatten. Am Montag gab sie jedem Schüler seine oder ihre Liste. Schon nach kurzer Zeit lächelten alle. „Wirklich?“, hörte man flüstern. „Ich wusste gar nicht, dass ich irgendjemandem was bedeute!“ und „Ich wusste nicht, dass mich andere so mögen“, waren die Kommentare. Niemand erwähnte danach die Listen wieder. Die Lehrerin wusste nicht, ob die Schüler sie untereinander oder mit ihren Eltern diskutiert hatten, aber das machte nichts aus. Die Übung hatte ihren Zweck erfüllt. Die Schüler waren glücklich mit sich und mit den anderen. Einige Jahre später war einer der Schüler gestorben und die Lehrerin ging zum Begräbnis dieses Schülers. Die Kirche war überfüllt mit vielen Freunden. Einer nach dem anderen, der den jungen Mann geliebt oder gekannt hatte, ging am Sarg vorbei und erwies ihm die letzte Ehre. Die Lehrerin ging als letzte und betete vor dem Sarg. Als sie dort stand, sagte einer der Anwesenden, die den Sarg trugen, zu ihr: „Waren Sie Marks Mathelehrerin?“ Sie nickte: „Ja“. Dann sagte er: „Mark hat sehr oft von Ihnen gesprochen.“ Nach dem Begräbnis waren die meisten von Marks früheren Schulfreunden versammelt. Marks Eltern waren auch da und sie warteten offenbar sehnsüchtig darauf, mit der Lehrerin zu sprechen. „Wir wollen Ihnen etwas zeigen“, sagte der Vater und zog eine Geldbörse aus seiner Tasche. „Das wurde gefunden, als Mark verunglückt ist. Wir dachten, Sie würden es erkennen.“ Aus der Geldbörse zog er ein stark abgenutztes Blatt, das offensichtlich zusammengeklebt, viele Male gefaltet und auseinandergefaltet worden war. Die Lehrerin wusste ohne hinzusehen, dass dies eines der Blätter war, auf denen die netten Dinge standen, die seine Klassenkameraden über Mark geschrieben hatten. „Wir möchten Ihnen so sehr dafür danken, dass Sie das gemacht haben“, sagte Marks Mutter. „Wie Sie sehen können, hat Mark das sehr geschätzt.“ Alle früheren Schüler versammelten sich um die Lehrerin. Charlie lächelte ein bisschen und sagte: „Ich habe meine Liste auch noch. Sie ist in der obersten Schublade in meinem Schreibtisch“. Die Frau von Heinz sagte: „Heinz bat mich, die Liste in unser Hochzeitsalbum zu kleben. „Ich habe meine auch noch“, sagte Monika. „Sie istin meinem Tagebuch.“ Dann griff Irene, eine andere Mitschülerin, in ihren Taschenkalender und zeigte ihre abgegriffene und ausgefranste Liste den anderen. „Ich trage sie immer bei mir“, sagte Irene und meinte dann: „Ich glaube, wir haben alle die Listen aufbewahrt.“ Die Lehrerin war so gerührt, dass sie sich setzen musste und weinte. Sie weinte um Mark und für alle seine Freunde, die ihn nie mehr sehen würden. Im Zusammenleben mit unseren Mitmenschen vergessen wir oft, dass jedes Leben eines Tages endet und dass wir nicht wissen, wann dieser Tag sein wird. Deshalb sollte man den Menschen, die man liebt und um die man sich sorgt, sagen, dass sie etwas Besonderes und Wichtiges sind. Sag es ihnen, bevor es zu spät ist. Du kannst es auch tun, indem Du diese Nachricht weiterleitest. Wenn Du dies nicht tust, wirst Du eine wunderbare Gelegenheit verpasst haben, etwas Nettes und Schönes zu tun. Wenn Du Diese Mail bekommen hast, Dann deshalb, weil sich jemand um Dich sorgt und es bedeutet, dass es zumindest einen Menschen gibt, dem Du etwas bedeutest. Denk daran, Du erntest, was Du säst. Was man in das Leben der anderen einbringt, kommt auch ins eigene Leben zurück. Dieser Tag soll ein gesegneter Tag sein und GENAU SO ETWAS BESONDERES WIE DU ES BIST!!! (Autor nicht bekannt)

Den Teil mit schicke ihn an so und so viele weiter spare ich mir hier an dieser Stelle. Aber vielleicht wollt ihr sie liken oder teilen….

© Libellchen, 2017

Alles steht Kopf

Auf dem Seminar wurde uns auch ein Film empfohlen. Ein schön gezeichneter Disney-Pixar-Zeichentrickfilm. Ich habe ihn mir natürlich gleich mal organisiert und ich war begeistert!

Worum gehts:

Eigentlich um Emotionen, erwachsen werden, Erinnerungen, unser Gehirn,… Weiterlesen

Limbi – Werner Tiki Küstenmacher

Das war ja mal ein total lustiges und doch lehrreiches Buch! Limbi ist ein total süßes kleines Tier, das für unser limbisches System steht, welches für unsere Emotionen und Entscheidungen zuständig ist.

Eigentlich wird in dem Buch recht anschaulich dargelegt, dass Limbi unser Bauchgefühl ist. Nur das es halt im Gehirn sitzt….

Limbi ist aber auch unser „innerer Schweinehund“. Und in dem Buch wird schön beschrieben wie man Limbi dazu bringen kann, folgsam zu sein. Man darf ihn nicht zwingen, sondern ihn mit schönen Bildern „überreden“. Weiterlesen

Die Tribute von Panem – Mockingjay 2

Gleich vorweg. Der Film wäre besser gewesen, wenn nicht wieder eine Horde störender Kinder im Kino gewesen wäre. Ich konnte mich gar nicht richtig fallen lassen, denn jedes Mal wenn eine emotionale Szene auf der Leinwand war, hatten die in der Reihe hinter uns die Klappe offen. Einmal schimpfte ich, einmal Margit, einmal Barbara, einmal die Frau neben mir, einmal ihr Mann und dann wieder die Menschen auf der anderen Seite. Doch denen war nicht beizukommen.

Die quatschten, die liefen dauernd rein und raus, fuchtelten mit ihrem Handy rum und rissen einen immer wieder aus der Konzentration. Ich war total stinkig. Und ich weiß auch nicht ob mich das Kino nochmal wiedersieht. Bei Spectre hatten wir dasselbe Problem. Da hatten wir auch zwei störende Jugendliche – mit erwachsener Begleitperson, die sie nicht in die Schranken wies. Doch diesmal waren es sieben oder acht störende Jugendliche. Kaum hielt einer den Mund, hatte ihn ein anderer offen! Andererseits kann das Kino gar nichts dafür. Beide Filme sind ab 12 Jahren freigegeben. Und 12 Jahre waren die Jugendlichen. Doch reif für die Filme waren sie definitiv nicht.

Und so konnte ich den Film leider gar nicht wirklich genießen. Gut war er aber auf alle Fälle. Obwohl ich im Buch mehr geweint habe als im Film, finde ich haben sie das Buch recht gut verfilmt. Der Film war auf jeden Fall ein würdiger Abschied der Reihe. Die Actionszenen waren wieder sehr gut gelungen. Und auch die Emotionen kamen mal wieder nicht zu kurz. Ein paar Taschentücher mussten ihr Leben lassen….

© Libellchen, 2015