Ehrenamt

Voriges Jahr war ich ja wirklich viel ehrenamtlich unterwegs. Im Sommer war ich zwei Monate fast jedes Wochenende vor Ort und niemand hat das hinterfragt.

Im Herbsts kam dann ein zusätzliches Standbein dazu. Ich kam zu der Bürgerbewegung hatte hin und wieder am Samstag einen Termin. Also war ich nicht mehr ganz so flexibel und konnte auch nicht mehr ständig spontan einspringen.

So oft ich konnte, war ich trotdem dort. Dann passierten ein paar Dinge in kurzer Zeit. Eine Kundin – die von uns gratis Essen bekam – kam mir extra blöd. Sie hat sich sogar im Nachgang über eine Kollegin von mir, bei der Chefin unserer damaligen Chefin beschwert, woraufhin diese uns „interviewt“ hat, was da los war. Das fand ich nicht gut. Statt Wertschätzung dafür dass wir unsere Freizeit freiwillig zur Verfügung stellen, wirst noch angepflaumt und wenn du dir das nicht gefallen lässte, dann musst dich erklären. Weiterlesen

Ein tolles Team

Das letzte Wochenende stand ganz im Zeichen des Roten Kreuzes. Am Samstag „normaler Dienst“ im Ausmaß von sechs Stunden und am Sonntag stand ich dann am Info-Stand des Roten Kreuzes beim Sicherheitstag meines Wohnortes. Nochmal sechs Stunden.

Als ich in der Früh wählen ging, kam gerade das Bundesheer mit dem Panzer. Nach der Wahl hatte ich noch ein wenig Zeit, da wir uns erst um 11 Uhr trafen. Ich trank noch einen Kaffee und hing ein wenig auf der Couch ab. Und schön langsam wurde das Wetter besser. Die Sonne kam raus und es hatte auch angenehme Temperaturen. Nachdem es am Samstag durchgehend geregnet hatte, war das echt ein Segen! Weiterlesen

Nicht immer gleich überall zustimmen!

Schön langsam lerne ich es, zuerst nachzudenken ob ich etwas will, bevor ich mir etwas „aufs Auge“ drücken lasse.

Ich hatte mich – bei meinem Ehrenamt – für fünf Samstage bei der Registrierung eingetragen. Das ist der körperlich eher nicht so anstrengende Job. Bei unserem Kurs kam eine Kollegin mit unserer Teamleiterin zu mir und unterbreiteten mir ihre tolle Idee. Die Kollegin würde sich gerne von mir in die Registrierung einweisen lassen und ich könne ja stattdessen die Aufbereitung und Ausgabe machen. Statt dreieinhalb Stunden mit PC im Sitzen, also sechs Stunden körperliche Arbeit im Stehen. Das behagte mir gar nicht. Wobei es gut wäre das jemand anderer noch die Registrierung lernt. Und die Einweisung störte mich auch nicht, sondern dass was ich stattdessen machen sollte. Da grummelte mein Bauch sofort ablehnend. Keine Ahnung warum. Habe es ja oft genug schon freiwillig gemacht… Weiterlesen

Kümmerer

Früher habe ich oft gefragt ob wohl „Kümmerer“ auf meiner Stirn steht, da alles wo sich jemand kümmern musste, an mich herangetragen wurde.

Zwischenzeitlich bin ich davon ausgegangen, dass ich offenbar selbst „Schuld“ sei, da ich mich immer allen Dingen annehme. Was ich aber sukzessive zurückgefahren haben in den letzten Jahren. Mein großer Lehrmeister war dabei mein Bürokollege. Er hat ja immer versucht dass ich mich um etwas kümmere, was er dann als sein Ergebnis verkaufen konnte. Ich habe es mir also mittlerweile recht gut angewöhnt mich allem anzunehmen. Und auch Nein gehört mittlerweile in meinen Sprachschatz!  Weiterlesen

Verantwortung

Aufgrund meiner Erfahrungen in den letzten Jahren, scheue ich es Verantwortung für ein Team zu übernehmen. Für mich selbst und mein Leben, kein Problem. Aber bitte nicht für ein Team. Und am Donnerstag habe ich mal wieder gemerkt, warum das so ist.

Ich nehme Verantwortung ernst. Wenn ich sie habe, lebe ich sie auch!

Unsere Teamleiterin bei der Tafel war jetzt eine Woche in Urlaub. Bevor sie ging, sprach sie mich an ob ich nicht ihre Stellvertretung machen will. Ich wollte nicht. Ich mag es gern mich einzubringen. Kümmere mich auch gerne um die Tagesleitung wenn ich vor Ort bin, aber die Teamleitung möchte ich einfach nicht machen.

Und am Donnerstag bestätigte sich mein Gefühl mal wieder. Eine Fahrerin am Freitag hatte sich offenbar am Fuß verletzt. So weit so schlecht. Sie fragte in unserer Whats App Gruppe nach ob jemand den Dienst übernehmen könnte. Weiterlesen

Schicksalsplan

Glaubt ihr unser Weg ist bei der Geburt schon vorgegeben? Oder glaubt ihr eher an Zufälle? Oder irgendwas dazwischen?

Also ich glaube nicht an Zufälle. Zumindest nicht im Sinne von „Willkür“. Eine liebe Freundin sagt immer „Zufälle fallen dir dann zu, wenn du bereit dafür bist.“ Damit kann ich schon eher was anfangen. Manche Dinge hätte ich vor zwanzig Jahren einfach nicht „annehmen“ können. Vielleicht hätte ich sie noch nicht mal wahrgenommen. Vielleicht waren sie auch da und ich habe sie wirklich nicht wahrgenommen…. Weiterlesen

Was wäre wenn…?

Letztens habe ich an meinen Ex gedacht und darüber nachgedacht wo ich jetzt nicht wäre, wenn er sich nicht aus dem Staub gemacht hätte! Was ich alles nicht erlebt hätte.

Meine Großmutter hat sich in ihrer Ehe immer für meinen Großvater aufgeopfert. Das war ihr einziger Lebensinhalt. Und ich habe sie dafür zuerst belächelt und später verachtet. Doch es war ihr Daseinszweck. Die geborene Märtyrerin. So wollte ich nie werden…

Wenn ich ehrlich bin, habe ich ihr aber vieles nachgemacht in meinen Beziehungen. Was aber auch etwas mit meiner Persönlichkeit zu tun hat. Zum einen bin ich harmoniesüchtig und zum anderen offen für vieles.  Es gibt nicht vieles was ich von vornherein ausschließe. Und so schaue ich mir halt sehr vieles erstmal an. Was in Beziehungen den Vorteil hat, dass ich auch den Wünschen meines Partners weitgehend nachkommen kann. Weiterlesen

Hochgefühl

Nach meinem letzten Dienst ist es mir enorm aufgefallen. Freiwillige Hilfe verursacht bei mir ein total arges Hochgefühl. Ich komme nach Hause, bin körperlich geschafft, aber total aufgekratzt. Kaum heimgekommen will ich mir gleich den nächsten Dienst eintragen. Es ist wie eine Sucht.

Schön langsam verstehe ich die Menschen die sich aufopfern um anderen zu helfen. Früher habe ich sie belächelt. Die werden doch nur ausgenutzt…. Sind naiv…. Doch mittlerweile denke ich, dass sie es einfach genießen.

Keine Ahnung ob ich jemals so extrem werde – ausschließen kann und will ich das derzeit nicht -, doch mir ist auf jeden Fall eine Veränderung aufgefallen in meinem Leben. Obwohl ich ständig Dienste mache und nach wie vor meine Lieben treffe, bin ich nicht saft- und kraftlos. Ich habe ständig Termine, bin ständig unterwegs und bekomme doch alles unter einen Hut. Und es geht mir gut dabei. Weiterlesen

Der nächste Bitte

Nach unserem Sekt schlürfen am Freitagnacht, bis Samstag früh, schlief ich recht gut. Mehr wie sieben Stunden waren es aber nicht. Dann gab es erst mal ein Frühstück zu Mittag und mein Magen signalisierte mir „Alles klar, mir ist heute nicht flau!“ Ich war also relativ fit, ein wenig müde, aber sonst alles gut. Ich fuhr nach Hause, gönnte mir eine Badewanne und dann ging es auch schon in den ehrenamtlichen Einsatz.

Ich fuhr ein wenig früher rüber, da sie bei der Aufbereitung unterbesetzt waren. Und natürlich warteten die Menschenmassen bereits vor der Tür. Bis jetzt machten wir um 19 Uhr auf und ab 12 Uhr wurden wir von der Kundschaft bereits belagert. Bei unserem Teammeeting hatten wir beschlossen die Öffnungszeiten auf 17 Uhr 30 vorzuverlegen. Wir hatten schon Routine und waren mit der Aufbereitung schneller geworden. Und so konnten wir auch früher aufmachen. Wir hatten aber auch festgelegt nicht noch früher aufzumachen! Weiterlesen

Resilienz

Ich war mal wieder auf Fortbildung. Es ging um das Thema innere Stärke und Resilienz.

Als erstes erschreckte ich mal als ich sah, dass unsere Vortragende eine Frau Doktor war. Wahrscheinlich weil es so selten ist. Normalerweise haben die Vortragenden einen BA, MA oder Mag. voranstehen. Wir waren an eine Psychologin und Psychotherapeutin geraten. OMG. Das konnten ja zwei lustige Tage werden, dachte ich so bei mir. Um mich auch gleich darauf bei meinem Vorurteil zu ertappen. Dann sah ich sie. Eine kleine, zarte Person. Ich tat mir schwer sie einzuschätzen.

Als nächstes sah ich einen Kollegen aus einem anderen Kurs aus „meinem“ Ministerium. Ich setzte mich zu ihm und wir plauderten ein wenig. Im Laufe des Tages steckte er mir dann auch seine Visitenkarte zu. Er arbeitet nämlich bei uns in der Personalabteilung und ist unter anderem Personalcoach. Auch er ist der Meinung derzeit braucht man sich nicht umschauen nach einem Job, aber wenn sich die Nebel lichten, könnte man schon was schönes für mich finden….. Weiterlesen