Dinge loslassen

Ich besitze sehr viele Dinge, aber sicher weniger als die meisten. Klamotten und Schuhe trage ich so lange bis sie total hinüber sind. Bücher und DVD´s werden gesammelt – auch wenn ich sie nicht wirklich brauche. Also auch Bücher und DVD´s die ich mal gekauft habe, die mir aber nicht gefallen, liegen bei mir zu Hause rum. Elektronikgeräte werden so lange benutzt bis sie sterben und landen dann am Bauhof, bzw. im Auto der Ungarn davor.

Anfang des Jahres habe ich begonnen Dinge die ich nicht mehr brauche auf „sphock“ anzubieten. Und ich bin dabei total ungestresst. Wenn sie niemand will, bleiben sie liegen wo sie sind, wenn sie jemand kauft, bekomme ich dafür Geld. In diesem Zuge legte ich mir dann auch mein Paypal-Konto zu. Soll ja Menschen geben die schon seit Jahrzehnten eines haben… Ich brauchte es aber bisher nicht. Nun habe ich aber bereits das erste Geld darauf eingenommen. Immer wieder meldet sich mal jemand und will was von meinen Sachen haben. Und immer mal wieder schaue ich mich in der Wohnung um und stelle neue Sachen rein. Weiterlesen

Ich bin eine der 25 %

Ein Grund zur Freude definitiv. Und doch freue ich mich nicht täglich genug darüber. Es ist einfach eine Selbstverständlichkeit. Ich habe einen Job. Eine Wohnung. Ein Auto. Essen. Kleidung. Bücher. DVD´s. W-LAN. Und noch so unglaublich viel mehr, was aber alles selbstverständlich ist. Doch das war es nicht immer. Als ich ein Kind war spielte ich mit dem Spielzeug meiner Mutter und meiner Onkeln. Ich hatte nur das nötigste an Kleidung und las die Bücher meiner Großeltern. Ich bin sehr bescheiden erzogen worden. Kauf was du unbedingt brauchst, doch nicht zu viel. Luxus ist nicht gut für den Charakter.

Lange konnte ich mir nichts gönnen. Die ersten Arbeitsjahre ging mein Geld für Miete und Essen drauf. Doch ich war glücklich. Ich konnte mich im Job beweisen, Verdienst war eher eine Nebensache. Mittlerweile sitze ich im gemachten Nest. Ich habe es mir selbst erarbeitet und ich bin stolz darauf. Doch ich hatte auch einen Startvorteil. Ich bin in Österreich geboren. Und diesen Startvorteil vergessen wir oftmals. Es ist keine Selbstverständlichkeit dass wir in einem Sozialstaat in Europa zur Welt gekommen sind. Weiterlesen