Zusammenhänge

Ein paar Dinge habe ich voriges Jahr wieder über mich gelernt….

Ich kann alleine sein – gut das wusste ich schon

Ich kann lieben – nichts neues

Ich kann wieder aufstehen – habe ich über die Jahrzehnte fast perfektioniert

Ich setze mich mit meinen Problemen auseinander – alles andere funktioniert auf Dauer sowieso nicht

Ich bin weit gelassener als früher – zumindest meistens Weiterlesen

Lebensrückblick – Teil 4, 4. Jahrzehnt

Die Mauer zerbricht…

Nach dem Ex, gab es erstmal nur Karriere. Die Mauer war mir über den Kopf gewachsen. Ich hatte mein Leben lang alles hinter der Mauer versteckt. Nur nicht darüber nachdenken. Ich funktionierte wie eine eins. Okay, ich war unglücklich, trank zu viel, manchmal war ich auch depressiv, suhlte mich in Selbstmitleid und hatte manchmal nur ein Viertel-Volles Glas. Aber so war das Leben halt. Wussten schon meine Grosis!

Und dann kam er. Der süße Typ und riss im vorbeigehen meine Mauer nieder! Ich begann über Gefühle nachzudenken und zu reden. Und er lief nicht weg. Er hörte mir zu, stundenlang. Tagelang. Er liebte mich trotz all meinem Ballast. Er war der erste Mann den ich von ganzem Herzen und mit meiner ganzen Seele liebte. Als er ging hatte ich nichts mehr. Noch nicht mal mehr meine Mauer… Weiterlesen

Runde zwei

Nach der ersten Runde hatte ich das Gefühl auf dem richtigen Weg zu sein. Ich konnte es zwar noch nicht greifen, aber im Bauch fühlte sich das ganze plötzlich viel besser an. Und das obwohl Runde 1 nicht ohne Tränen abgegangen war! Aber ehrlich gesagt will ich meine Kraft auch nicht mehr darauf aufwenden so zu tun als wäre ich cool, während meine Seele weint! Da heule ich lieber wirklich und suche nach einem Ausweg!

Meine zweite Karte motivierte mich dann zusätzlich. Da standen so Dinge wie – ich sei dabei aus dem Kampf gegen das Schicksal auszusteigen, in mir lichte sich etwas, neues könne gedeihen, etc. Das war mehr oder weniger die Bestätigung meines Bauchgefühls. Bis wir begannen darüber zu reden und ich plötzlich emotional kippte. Ich habe keine Ahnung in welchem Zusammenhang es kam, doch es ging ums wieder aufstehen…. Und da war ich dann gleich mal gefrustet. Ich habe das Gefühl seit 40 Jahren nichts anderes zu tun, als immer wieder aufzustehen. Und warum? Weil ich immer wieder hinfalle! Ich konnte es einfach nicht hören. Ich bin es leid aufzustehen. Ich bin es leid hinzufallen. Ich will dass es endlich mal leicht geht. Und ich wäre auch bereit etwas dafür zu tun, wenn ich bloß wüsste was!!!! Weiterlesen

Mit reiner Willenskraft aufgestanden

Am Freitag wäre ich fast nicht aufgestanden. Mein Körper war so unendlich müde und die Versuchung einfach liegen zu bleiben, war einfach übermächtig. Naja, fast. In solchen Momenten bin ich dankbar dass mein Wille im Zweifelsfall über meinen Körper siegt. Also stand ich auf. Ich zwang meinen Körper sich ins Bad zu bewegen, wo ich nicht wusste ob ich wirklich Schmerzen hatte oder ob ich einfach nur müde war. Ich erledigte die Morgenhygiene im Halbschlaf, zog mich an und fuhr ins Büro. Dort versuchte ich die Müdigkeit und die Kopfschmerzen mit 2 Kaffee zu vertreiben.

Doch ich weit darüber hinaus wo Kaffee noch helfen konnte. Also versuchte ich mich zusammen zu reißen. Das Kopfweh zu ignorieren und noch für ein paar Stunden zu funktionieren. Was nicht so einfach war, da wir Arbeitsgruppensitzung hatten. Die wahrscheinlich wichtigste noch dazu. Angesetzt war sie von 10 Uhr bis 16 Uhr. Bis 16 Uhr, plus Heimfahrt, musste ich also noch durchhalten. Danach würde ich mich 3 Tage in meiner Wohnung bzw. meinem Bett verkriechen können. Weiterlesen

Punkt 22 und ein paar halbe

Heute Morgen bin ich ganz normal aufgestanden – wie wenn ich arbeiten gehen würde. Doch statt in die Arbeit bin ich in meine neue Wohnung gefahren. Dort habe ich dann erstmal auf meinem Balkon gefrühstückt und die Sonne und die Felder bewundert. Herrlich das Leben! Danach habe ich meinen neuen Staubsauger ausgepackt, zusammengebaut und mal meine Wohnung gesaugt. Als ich fertig war, habe ich mir erstmal einen heißen Kaffee aus der mitgebrachten Thermoskanne gegönnt und auf die Bodenleger gewartet.

Heute sind mir ein paar nette Nachbarn aufgefallen. Einer hätte mich frühmorgens auf dem Weg in die Arbeit fast abgeschossen, da er nicht mit Gegenverkehr rechnete. Er hat dann aber auch gleich freundlich und entschuldigend gegrüßt. Und als ich mit meinem Kaffee auf dem Balkon stand, kam eine junge Frau mit 2 Hunden vorbei und hat mich begrüßt. Glück gehabt, dürfte doch eine recht nette Gegend sein. Irgendwie fühlte ich mich heute in der Wohnung wie in einer Ferienanlage kurz vor der Eröffnung. Alles neu, die Geräusche von Arbeitern und keine Gäste/Bewohner. Mein Auto – das am richtigen Parkplatz stand – war das einzige weit und breit. Weiterlesen

Laune

In den letzten Wochen war ich sehr angespannt und angenervt. Ich bin in eine negative Grundstimmung reingekippt, gegen die ich täglich aufs Neue ankämpfte – mit mehr oder minder Erfolg. Ich wollte morgens nicht aufstehen, schleppte mich dann doch immer irgendwie ins Bad und anschließend in die Arbeit. Im Büro versuchte ich meine Laune hoch zu halten, doch die negative Grundstimmung kam immer wieder durch. Ich war wieder in dieser Stimmung wo ich montags begann die Tage bis zum Wochenende zu zählen.

Dann kam die Sonne. Als es draußen endlich wieder schöner wurde, wurde auch mein Herz fröhlicher. Ich beschloss das Problem an der Wurzel zu packen. Dank den Dingen die ich in den letzten Jahren über mich und das Leben gelernt hatte, war mir klar, dass ich nur meine eigene Einstellung ändern kann. Wenn mich meine Mitmenschen nerven, werden sie sich für mich nicht ändern. Es war an der Zeit, wieder zu meiner Mitte zu finden.

Und so packte ich diesen Donnerstag meinen I-Pod, ein Buch und stapfte in den Park. Dort setzte ich mich 1 ½ Stunden in die Sonne, las, hörte Musik und genoss die Wärme auf meiner Haut. Ich las das Buch fertig und blieb dann in der Sonne sitzen. Ich lehnte mich zurück, legte meinen Kopf in den Nacken und streckte mein Gesicht der Sonne entgegen. Und nach ca. 10 Minuten fühlte ich mich glücklich. Es war so ein tolles warmes Gefühl in mir und ich wusste ich war auf dem richtigen Weg. Weiterlesen

Motivation

Am Dienstag als ich erwachte, wollte ich absolut, überhaupt nicht aufstehen. Meine Motivation hatte den absoluten Nullpunkt erreicht. Ich dachte sogar darüber nach krank zu feiern, hab ich aber dann doch dagegen entschieden. Jetzt war ich schon seit Juni 2011 keinen Tag krank, das wollte ich nicht wegen einem demotivierten Moment unterbrechen.

Vor allem wollten wir am Abend ins Kino gehen – doch auch Abraham Lincoln trieb mich nicht aus dem Bett. Und vor allem schlich sich dann ein Gedanke in mein Gehirn – genau diese Tage, wo du dich zum Aufstehen zwingst, werden dann extrem mies. Um das zu umgehen, beschloss ich mit dem Vorsatz aufzustehen, dass es ein extrem guter Tag wird – ich blieb aber trotzdem liegen. Doch dann kam mir eine Idee – Ich könnte mir das nächste Wochenende verlängern. Weiterlesen

Wach

Wir hatten mal wieder eine Zeitumstellung und alle erzählen mir, dass ihnen diese Stunde noch immer fehlt. Nun mir nicht. Es ist mir egal. Nur früher war es das nicht. Ich litt eigentlich immer unter der Zeitumstellung. Und da wurde mir klar, dass ich überhaupt viel weniger Probleme mit dem Aufstehen habe. Früher war ich ein Morgenmuffel den man vor seinem ersten Kaffee und als ich noch rauchte, vor meiner ersten Zigarette zum Kaffee gar nicht ansprechen brauchte.

Doch den ersten Kaffee gab es erst im Büro. Also schleppte ich mich jeden Morgen erstmal ins Büro. Und zwar mit dem Auto 50 km. Dann brauchte ich mal einen Kaffee und erst dann war ich ansprechbar. Das erste was ich änderte war, dass ich vor beinahe 2 Jahren zum Rauchen aufhörte. Nach einer gewissen Zeit fühlte ich mich morgens besser. Aber dienstliches brauchte man mich vor dem Kaffee trotzdem nicht fragen. Weiterlesen

Erschlagen

Die vergangene Woche war nicht ganz einfach für mich. Allerdings für das was passiert war, geht es mir relativ gut. Ich habe viel geweint und viel geschrieben. Ein kleines „Spezialprojekt“ hab ich auch begonnen, mal schauen was daraus wird. Was mich am meisten faszinierte diese Woche war, dass ich geschlafen habe wie ein Baby. Ein paar schlaflose Nächte hätten mich nicht gewundert, doch ich bin eingeschlafen, sobald ich mich niederlegte.

Morgens fühlte ich mich trotzdem erschlagen. Es war als wäre ich in der Nacht einen Marathon gelaufen. Und zwar jede Nacht. Montag bis Mittwoch musste ich trotzdem morgens aufstehen und arbeiten gehen. Ich erledigte jeden Vormittag alles Notwendige und ging mittags nach Hause. Montagnachmittag war ich bei meinem ersten Gespräch mit einem Bestatter dabei. Es war nicht so schlimm als befürchtet, doch trotzdem emotional anstrengend. Dienstag- und Mittwochnachmittag ging ich schlafen. Am Donnerstag lümmelte ich auf der Couch rum und habe versucht herauszufinden wie es mir geht.

Und am Freitag dann das Begräbnis. Es war mein drittes wo ich emotional beteiligt war. Das für mich schlimmste war das erste. Mein Mitarbeiter der nicht mehr zurück kam aus dem Urlaub. Obwohl er mir persönlich nicht nahe stand, war sein Begräbnis echt schlimm für mich. Damals konnte ich mich allerdings auch noch nicht von den Emotionen anderer abschotten. Ja ich wusste damals noch nicht mal, dass es für mich wichtig ist, aufzupassen nicht den emotionalen Schrott aller Menschen in meiner Umgebung, ungefiltert aufzunehmen. Mein Mitarbeiter war sehr beliebt und beim Begräbnis waren sicher 200 Menschen die um ihn trauerten, ich hatte keine Chance. Weiterlesen

Tür

Die kleine Seele saß alleine in ihrer Höhle. Der süße Typ war weg. Sie hatte sehr viele Tränen deswegen vergossen, doch irgendwann waren die Tränen versiegt. Sie hatte einen Weg gesucht wie sie weitermachen konnte. Sie war in den letzten Jahren gewachsen und mutiger geworden. Hatte geliebt und gekämpft um letztendlich doch alles zu verlieren was sie glücklich machte. Ihr war nur Leere geblieben. Ihre leere Höhle, Trauer und Verzweiflung. Als sie am Boden lag, hatte sie nicht gewusst wie sie es schaffen konnte wieder aufzustehen. Doch sie hat es geschafft. Sie hatte sich aufgerappelt und sie war dabei gewachsen.

Weiterlesen