Freiwilliger Verzicht

Oftmals wird ja geschlemmt mit den Worten „Man lebt ja nur einmal!“ Das ist richtig, doch nicht nur Genuss kann glücklich machen. Auch Verzicht kann gut tun! Jemand der immer alles hat, nie auf etwas verzichten musste, schätzt das was er hat, bei weitem nicht so sehr, wie jemand der auch Entbehrungen kennen gelernt hat.

Als Kind habe ich eigentlich nie bekommen was ich wollte, damals beschloss ich mal selbst genug Geld zu verdienen um mir etwas gönnen zu können. Doch das dauerte ein paar Jahre und so lebte ich auch in meinen Anfangsjahren im Berufsleben mit vielen Entbehrungen. Als ich dann endlich genug Geld hatte um mir auch mal etwas leisten zu können, wusste ich nicht wie das geht! Aretha stand mir damals helfend zur Seite. Sie ermunterte mich immer wieder, mir doch auch einfach mal etwas zu gönnen. Seitdem ist es immer besser geworden. Ich verdiene genug um nicht jeden Cent umdrehen zu müssen, doch nicht genug, dass ich nicht aufs Geld achten müsste. Weiterlesen

Umdenken

Im zweiten Halbjahr des letzten Jahres, hat bei mir ein Umdenken bezüglich Geld stattgefunden. Meine Einstellung zu Guthaben/Schulden hat sich total verändert. Und dadurch auch mein ganzes finanzielles Verhalten.

Meine Großeltern – bei denen ich ja aufgewachsen bin – sind in der Zwischenkriegszeit geboren worden und haben den zweiten Weltkrieg und den Wiederaufbau danach voll mitbekommen. Dazu kam, dass mein Großvater immer wieder mal monatelang im Ausland unterwegs war und seinem Hobby nachging und meine Großmutter, von ihrem Gehalt als Schichtarbeiterin, 3 Kinder versorgen musste. Und sie schaffte es. Man kann über meine Großmutter sagen was man will, aber mit Geld umgehen kann sie definitiv. Und das hat sie meiner Mutter und mir vererbt. Auch wir können noch mit „nichts“ überleben. Weiterlesen

Flappi-Art

Ich hab mich mal wieder selbst überlistet. Nachdem ich mich entschieden habe, noch genug Leidensfähigkeit übrig zu haben, um noch 1 ½ Jahre auf meine Wohnung warten zu können, musste ich mich mit den Finanzen auseinander setzen. Ich war noch nie ein großer Geldausgeber, zumindest nicht für mich selbst. Geschenke für andere kauf ich leichter, als dass ich mir selbst etwas leiste.

Meine Großmutter hat mir das so vorgelebt. Sie kaufte immer zuerst mir Kleidung, bevor sie sich selbst was leistete. Wobei sie sich allerdings über ihr Märtyrerdasein definiert hat. Sie war nicht einfach selbstlos. Sie hat mir jedes Mal gesagt, dass sie sich für mich aufopfert und hat mir somit jedes Mal ein schlechtes Gewissen gemacht. Und so wollte ich im Laufe der Zeit immer weniger. Ich lernte mit ganz wenig auszukommen, damit meine Großmutter sich auch mal was kaufen kann. Was sie natürlich trotzdem nicht tat. Es wäre so oder so genug Geld dagewesen. Wir hätten uns auch beide einkleiden können. Doch so war es nicht. Wir hatten beide nichts. Sie war glücklich damit und ich kannte es nicht anders. Weiterlesen

Kümmern

Ich mag es nicht wenn Dinge kaputt gehen. Voriges Jahr ist mir mein Kühlschrank eingegangen. Heute ist mir eine Glühbirne explodiert und hat einen Stromkreis lahm gelegt, wo der Herd drann hängt. Schlimm? Nicht wirklich. Aber mühsam. Jetzt muss ich mir Zeit nehmen um einen Handwerker anzurufen, dann muss ich schauen, dass er Zeit hat, wann ich auch zu Hause bin,….

Wenn Dinge kaputt gehen, machen sie einem Arbeit. Man muss sich kümmern dass sie repariert werden. Und wichtige Dinge gehen auch grundsätzlich am Wochenende oder an Feiertagen kaputt. Früher kam eine gewisse Geldproblematik dazu. Es gab Zeiten da habe ich so wenig verdient, dass mir größere Anschaffungen, echte Probleme bereitet haben. Heute habe ich das Problem nicht mehr, aber mühsam empfinde ich solche Dinge trotzdem.

Als ich noch jünger war, wünschte ich mir auf einem Raumschiff zu leben. Da gibt es für alles jemanden der sich kümmert. Da muss man sich nicht um alles selbst kümmern. Als Single muss man sich um alles selber kümmern. Man kann nichts delegieren, wenn einem alles zu viel wird. Man kann sich nichts aufteilen. Man muss alles selber machen, oder in meinem ganz speziellen Fall, aufhören zu essen. Da das keine Option ist, werde ich morgen gleich in der Früh dann einen Handwerker anrufen. Werde mir einen Termin vereinbaren, und dann meine beruflichen Termine darum aufbauen, dass ich rechtzeitig aus dem Büro komme. Weiterlesen