The Americans

Wenn ich zur Zeit mal kurz zu Hause bin und mich berieseln lassen will, dann schaue ich „The Americans“. Dabei geht es um zwei russische Spione während des kalten Krieges. Sie leben als Paar – inklusive zweier Kinder – unentdeckt in Amerika.

Auf der einen Seite leben sie wie echte Amerikaner, auf der anderen Seite verachten sie den amerikanischen Lifestyle. Zumindest sie. Er könnte sich damit weit besser anfreunden. Und die gemeinsamen Kinder sind in Amerika geboren und haben nicht mal eine Ahnung dass sie eigentlich Russen sind…. Weiterlesen

Codename U.N.C.L.E

Und noch ein Film auf meiner Liste. Wobei mir der ohne die frei Haus Lieferung total entgangen wäre. Ich hatte weder etwas von ihm gehört, noch gelesen. Als der Film anfing, war mir nicht klar, ob ich ihn mir wirklich anschauen will. Eine Spionage-Film der in den 60er Jahren spielt? Hm. Andererseits Henry Cavhill…. Weiterlesen

13 hours – The secret soldiers of Benghazi

Ich weiß nicht mehr wann und wo ich das erste Mal von dem Film gehört habe. Ich glaube da haben sie noch gar nicht gedreht, hab ich irgendwo gelesen dass der Film toll werden soll. Dass es um eine wahre Geschichte geht und das dabei auch ein kritischer Blick auf die damaligen (Nicht-)Handlungen gelegt wird. Eigentlich wollten sich Barbara und ich ja ganz was anderes anschauen, doch den geplanten Film spielte es nicht zu einer brauchbaren Uhrzeit. Also fragte ich Barbara ob sie der auch interessieren würde.

Kann sich irgendwer an den Anschlag auf das amerikanische Konsulat in Benghazi/Libyen am 9. September 2012 erinnern? Ja? Also ich konnte es nicht. Dazu gibt es weltweit einfach viel zu viele Anschläge – Leider! Doch nach dem Film werde ich den Anschlag nicht so schnell vergessen. Vielleicht sollte Hollywood noch viel mehr Filme von wahren Begebenheiten drehen. Dann würden wir vielleicht viel besser verstehen, wie Gewalt wirklich funktioniert! Ich meine ich habe eine ganz gute Vorstellungskraft. Wenn von Terroranschlägen und Angriffen die Rede ist, dann kann ich mir das schon sehr gut vorstellen. Doch es auf einer Leinwand zu sehen. Wie wir Menschen uns gegenseitig umbringen, dass brennt sich auf der Netzhaut ein!

Relativ am Anfang dachte ich mir schon, so geht es heute wahrscheinlich auch in Syrien zu. Und als der Film vorbei war, sah ich mich bestätigt. Natürlich sind die Hauptdarsteller eine Horde äußerst gut durch trainierter amerikanischer Spezial-Sonder-Soldaten. Doch auch wenn man auf den ersten Blick vermuten könnte das wird wieder so ein Die-Amis-sind-die-Helden-Film, ist er es nicht. Diese Spezial-Ex-Soldaten sind zwar perfekt ausgebildete Elite-Kämpfer, die aber schon auch die Sinnhaftigkeit ihres Einsatzes hinterfragen. Vor allem die dauernden Reibereien mit dem geheimen CIA-Stützpunkt-Chef sind extrem zäh. Und dann geht es auch um das Leben der eigenen Leute. Wo plötzlich zur Wahrung des vermeintlichen geheimen Stützpunktes der CIA, das Leben von Amerikanern aufs Spiel gesetzt wird. Dabei ist alles umsonst. Nichts ist wirklich geheim. Die Freunde haben die Feinde im Kurzwahlspeicher. Unzählige Milizen laufen herum und wenn man auf bewaffnete Einheimische trifft, weiß man nie ob sie einem die Hand reichen, einen abknallen oder mit einem kämpfen wollen.

Die Rettungsaktion ist dementsprechend chaotisch. Bei der Flucht des einen Wagens wird schön demonstriert was ein gepanzertes Fahrzeug unter Beschuss wirklich aushält und auch der Galgenhumor kommt nicht kurz. Aber auch nicht das Thema – ist es das wirklich wert? Alle Kämpfer haben Familie. Frauen und Kinder die zu Hause auf sie warten. Werden sie sie wieder sehen? Werden sie überleben oder sterben? Nicht alle schaffen es und spätestens am Schluss wenn die Bilder der echten Kämpfer eingeblendet werden mit dem Hinweis wie es mit ihnen danach weiter ging und den Sternen im CIA-Hauptquartier flossen bei Barbara und mir die Tränen. Und als am Schluss noch ein überlebender lybischer Kämpfer zwischen den Toten seiner Miliz eingeblendet wird, frisst sich schon der Gedanke in das Gehirn, dass der heute – sofern er noch lebt – wahrscheinlich für den IS oder eine andere Vereinigung kämpft…

Und so lässt einen der Film nicht mit einem Hochgefühl zurück. Vielmehr zeigt er was in diesen Kampfgebieten wirklich vor sich geht. Er führt einen den Schrecken brutal vor Augen. Und dabei hält er über zwei Stunden die Spannung extrem hoch. Jedes Mal wenn die Frage gestellt wird „Erwarten wir Verbündete?“ zittert man mit den Jungs mit. Man will diese echt toll durchtrainierten und trotzdem total familienverbundenen Männer am liebsten persönlich nach Hause schicken. Doch so viel Glück haben sie lange Zeit einfach nicht….

© Libellchen, 2016