Marie war traurig und erleichtert gleichermaßen. Tom war nicht gekommen. Die Überlegung wie die Leute reden würden, war überflüssig gewesen. Er hatte sie versetzt. Gott sei Dank hatte sie ihr Buch mitgehabt. Sie hatte es gleich zu Beginn der Pause herausgenommen und begonnen darin zu lesen. Die ganze Zeit hatte sie die Tür im Auge behalten, doch er war nicht aufgetaucht. Und auch wenn sie enttäuscht war, so hatte zumindest niemand was mitbekommen. Sie las wie jede andere Pause auch. Außer ihr selbst wusste niemand, dass sie versetzt worden war. Und auch wenn sie erleichtert war, sich nicht der Rederei der anderen Schüler stellen zu müssen, so war sie doch traurig, dass er nicht aufgetaucht war. Weiterlesen
Archiv des Autors: WitchDesign
Harmoniebedürfnis
Als ich letztens im Verlauf eines „tiefen“ Gespräches meinte „Ich geh jetzt, weil das Gespräch ist nichts für mein Harmoniebedürfnis“, hat mein Arbeitskollege dazu nur gemeint „Pfah! Du und Harmonie, dass ich nicht lache, haha.“ Er hat sich köstlich darüber amüsiert, weil er mich absolut nicht so sieht. Eh klar, er ist ja auch der beste-Kaffee-trinken-und-Chefin-ausrichten-Freund meiner wennst-willst-dass-die-Arbeit-stimmt-kannst-es-ja-kontrollieren-Mitarbeiterin.
Verschwunden
Jedes Mal wenn mich etwas bewegt, egal ob positiv oder negativ, schreibe ich es für den Blog auf. Doch manche Geschichten verschwinden bevor sie veröffentlicht werden. Es gibt Tage da passiert irrsinnig viel und so entstehen oft mehrere Geschichten an einem Tag. Es gab eine Zeit da hatte ich Blogeinträge für eine ganze Woche vorbereitet. Doch irgendwann ist dann etwas passiert, und ich zog einen aktuellen vor. Doch plötzlich waren die vorbereitenden Geschichten nicht mehr passend. Und so wurde sie einfach nicht veröffentlicht und entsorgt.
Marie – Kapitel 7
Als Marie an diesem Nachmittag zu Hause ankam, hatte sie beide Hände voll mit Einkaufstaschen. Sie war shoppen gewesen und auch wenn sie nicht geglaubt hatte, dass sie tolle Sachen für sich finden könnte, so hatte sie es letztendlich mit Hilfe einer super netten Verkäuferin, dann doch geschafft. Mit der Ausbeute war sie auf jeden Fall zufrieden, sie hatte sehr viele neue, nette Sachen. Als sie die Sachen anprobiert hatte, hatte sie sich gleich viel besser gefühlt. Ihr Selbstbewusstsein war schlagartig angestiegen. Als sie mit den neuen Klamotten in den Spiegel geblickt hatte, hatte sie das Gefühl gehabt, als hätte sie einen neuen Menschen vor ihr. Und auch wenn der Anblick noch ungewohnt war, so gefiel ihr doch was sie sah. Und vor allem war sie den ganzen Nachmittag abgelenkt und beschäftigt gewesen.
Blog
Seit ich diesen Blog habe, habe ich sehr viel Zuspruch von Freunden und Fremden bekommen, aber ich wurde auch angegriffen. Nicht jeder ist einverstanden damit, dass ich meine Gefühle, öffentlich in einem Blog preisgebe. Freundinnen von mir haben erst letztens gemeint, dass sie so persönliches von sich, nicht in der Öffentlichkeit schreiben würden. Wenn ich genauer darüber nachdenke, haben sie nicht ganz unrecht. Andererseits kenn ich ja meine Zugriffszahlen.
Wenn mir vor einem Jahr jemand gesagt hätte, dass ich mal mein Gefühlsleben aufschreiben und im Internet veröffentlichen würde, hätte ich sicher kein Wort geglaubt. Ich doch nicht. Dafür hätte ich niemals den Mut! Weiterlesen
Kaffee
Ich trinke ja seit einem Monat einen gesunden Kaffee. Ein Wundermittel womit man angeblich angewöhnte Verhaltensweisen ablegen kann und zu seiner Mitte findet. Jo sicher. Als der Skeptiker in mir das erste Mal davon gehört hat, hab ich natürlich kein Wort davon geglaubt. Ausprobiert hab ich ihn natürlich trotzdem, bin ja doch neugierig. Und was soll ich sagen, ich hab mich im Park wieder gefunden. Mittlerweile fahr ich alleine zum See und fühl mich pudelwohl. Ja ich hab sogar schon ein paar Kilo abgenommen. Und ich kommuniziere leichter meine Wünsche. Ich habe auch das Gefühl geistig flexiber zu sein. Ich lasse Situationen jetzt eher auf mich zukommen, als vorher schon darüber nachzudenken was alles passieren könnte.
Warum?
Ich habe schon oft darüber nachgedacht warum gewisse Dinge ausgerechnet mir passiert sind. Warum konnte ich nicht in einer glücklichen Familie groß werden? Warum finde ich niemanden der mich so liebt wie ich bin? Warum fordert mich das Schicksal immer wieder heraus? Warum muss ich immer stark sein? Warum ist da keine Schulter zum Anlehnen für mich? Diese und noch viel mehr Fragen habe ich mir im Laufe meines Lebens immer wieder gestellt. Doch irgendwann habe ich damit aufgehört. Ich habe mir bewusst gemacht, dass es mir doch eigentlich gut geht.
In Österreich lebe ich in einem freien Land. Ich bin gesund. Ich lebe als Frau in einem emanzipierten Land. Ich habe eine gut bezahlte Arbeit, eine eigene Wohnung und ein funktionierendes Auto. Und ich habe immer alles geschafft. Jeden Stolperstein im Leben konnte ich aus dem Weg räumen. Weiterlesen
Marie – Kapitel 6
Es war Montagvormittag und Marie saß in der Schule. Es war ein Montag wie so viele zuvor, und doch war er ganz anders. Sie saß in der Klasse und wurde von den anderen ignoriert, doch nach den Erlebnissen des Wochenendes hatte sie sich verändert. Die Ablehnung ihrer Mitschüler wurde ihr schmerzhaft bewusst. Niemand ihrer Schulkameraden mochte sie, doch es gab einen Menschen der ihre Gegenwart genoss. Sie wusste dass mehr in ihr steckte, als ihre Schulkameraden wussten. Doch sie würde es ihnen sicher nicht erzählen. Das Läuten der Glocke riss sie aus ihren Überlegungen. Große Pause. Sie hatte jetzt 20 Minuten freie Zeit.
Energyräuber
Seit ich mich mehr um meine seelischen Bedürfnisse kümmere und ich mein Leben bewusst genieße, fallen mir die Pessimisten in meiner Umgebung verstärkt auf. Ich war ja selbst jahrelang ein Pessimist. Zwar nicht ganz freiwillig, aber es war so. Ich wuchs in einem Umfeld mit überwiegend negativer Energy auf. Verstärkt wurde das noch, da ich auch einem enormen Leistungsdruck ausgesetzt war. Da ich durch mein offenes Emotional- und mein offenes Wurzelzentrum auch noch extrem anfällig für diese negativen Gefühle war, hab ich sie einfach ungefiltert aufgenommen und verstärkt gelebt.
Marie – Kapitel 5
Die Dusche hatte ihr gut getan. Sie fühlte sich wie neu geboren. Doch nun stand sie vor dem nächsten Problem. Vor ihrem Kleiderschrank. Irgendwie hatte sie nur Kleidung in der sie wie ein Clown aussah. Sie hatte keine normalen Sachen. Nur lauter bunte, einfach geschnittene T-Shirts. Wie war sie bloß zu diesem Sammelsurium an Kleidung gekommen. Sie überlegte, wann sie das letzte Mal einkaufen war. Irgendwie kaufte sie immer im selben Geschäft ein. Sie suchte sich ein passendes Shirt aus und kaufte es dann gleich in mehreren verschiedenen Farben. Sie hatte noch nie viel Wert auf Kleidung gelegt, obwohl sie genug Geld hätte um sich schönere Kleidung zu kaufen. Doch für das Treffen mit Tom kamen diese Überlegungen definitiv zu spät. Sie wählte das in ihren Augen kleinste Übel und beruhigte sich damit, dass Winter war, und wenn sie nur spazieren gingen, würde er eh nicht sehen, was sie unter ihrer Winterjacke trug.