Als ich anfangs mit der Bürgerliste unterwegs war, bin ich regelmäßig abgestürzt – hab auch nix vertragen – und litt dann tagelang darunter. Ich bin halt keine zwanzig mehr. Jetzt wo klar ist, dass das terminliche Pensum bis Ende Jänner so weitergehen wird, muss ich mir meine Kraft einteilen. Und ich habe beschlossen, nicht immer bis zum Schluss bleiben. Das schaffst ja sonst nicht!
Am Freitag hatte ich ja gleich zwei Termine. Und es war klar, dass auch ein wenig Alkohol im Spiel sein wird. Doch ich beschloss aufzupassen. Am Samstag hatte ich Dienst beim roten Kreuz, einen „blöden Schädel“ konnte ich mir also nicht erlauben!
Beim Punsch-Stand trank ich zwar ein paar Glühwein, aber sehr langsam und vor allem eher zum Aufwärmen. Und zur Auflockerung dass ich mit fremden Menschen sprechen konnte ;-). Also ich ging das wirklich gemütlich an und hatte auch zuvor gegessen! Das hatte ich bei den letzten Malen auch verabsäumt. Diesmal war ich vorbereitet. Natürlich spürte ich wie immer die ersten drei Schlucke, doch mehr wurde es nicht.
Nach dem punschen brachte ich das Häferl nach Hause – wir hatten eingeladen mit bring das eigenen Häferl mit -, ging auf die Toilette und dann wartete ich bis sich mein Nachbar meldet. Der wollte noch Zigaretten holen und dann wollten wir gemeinsam zur Party gehen. Während dem warten trank ich dann ganz bewusst Wasser zu Hause.
Bei der Party trank ich dann noch zwei Spritzer und dann stieg ich auf Wasser um. Und das war eine sehr gute Idee! Die Party war super, wir hatten viel Spaß, doch irgendwann wurde ich dann doch müde. Ich war da ja schon eine zeitlang munter und auch auf den Beinen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Beim Punschstand standen wir und bei der Party tanzten wir.
Und irgendwann kam dann ein Lied dass mich nicht so mitriss. Und ich überlegte. Ich war da. Ich hatte mich unter das Volk gemischt. Ich könnte auch einfach nach Hause gehen. Niemand zwingt mich bis in der Früh zu bleiben und durch meine Verpflichtung am Samstag musste ich mich sowieso zusammenreissen. Also ging ich einfach! Und so war ich kurz nach 23 Uhr leicht beschwippst zu Hause. Ich trank noch ein wenig Wasser und ging schlafen.
Und am nächsten Morgen um 8 Uhr war ich wieder fit. So kann ich das bis Ende Jänner durchhalten! Bei einem Marathon muss man sich die Kräfte halt anders einteilen als bei einem Sprint!
© Libellchen, 2019