Die „neue“ Gequälte

Mein Ex-Kollege hat eine Neue der er auf die Nerven gehen kann. Nachdem ich weg bin, steht er jetzt mit seinen Fragen ständig bei meiner Freundin S., wie sie mir letztens am Telefon erzählt hat.

Vor zwei Monaten kam eine Aufforderung unserer obersten Personalstelle, aufgrund eines Gerichtsurteiles, alle Zeiten ab dem 14. Lebensjahr vorzulegen – die möglicherweise auf das Dienstalter angerechnet werden können. Jetzt mal ganz salopp formuliert. Und dieses Schreiben wurde auch allen Bediensteten nachweislich zur Kenntnis gebracht. Dienstzugeteiltes Personal erhielt diese Info von der Stamm-Dienststelle. Was bei mir auch wunderbar funktioniert hat. Ich habe als letzte Tätigkeit – bevor ich den Dienstort wechselte – noch alles in ein Kuvert gesteckt und auf die Reise geschickt.

Und vor zwei Wochen habe ich bei meiner „alten“ Personalsachbearbeiterin nachgefragt ob sie eh alles bekommen hat! Sie hat mir versichert, dass sie bereits alles weitergeleitet hat. Ich konnte dieses Thema also für mich erstmal abhaken. Jetzt heißt es warten ob man Glück hat und mehr angerechnet bekommt. Was bedeuten würde, die nächste Vorrückung käme früher, was wiederum mehr Geld bedeutet. Wir waren also alle sehr bemüht, alles rechtzeitig vorzulegen. Wir sprachen sehr viel miteinander und stimmten die Auskünfte der Personalisten miteinander ab.

Und nein, mein Ex-Kollege spielte da nicht mit. War ja auch in Krankenstand. Doch auch wenn er dagewesen wäre, hätte niemand mit ihm darüber geredet. Aber vielleicht hätte er mitbekommen, wie ich meine Sachen kopierte und auf die Reise schickte…. So bekam er es offensichtlich nicht mit. Und offenbar bekam er auch keine Info seiner alten Dienststelle. Vielleicht weil er mit 1. Oktober der neuen Dienststelle gehörte oder auch einfach, weil ihn niemand erreicht hat, weil er ja nie da ist….

Er ist also offenbar durch den Rost gefallen. Und erst vorige Woche draufgekommen. Blöderweise ist Termin Ende Oktober und diese Woche baut er mal wieder Gleitzeit ab, wo niemand weiß, wie er sie im Krankenstand aufgebaut hat. Vorige Woche wollte er dann von meiner Freundin S. wissen warum niemand mit ihm gesprochen hat deswegen. Und sie nur so „Als das Schreiben kam, warst du noch bei der alten Dienststelle, frag die doch mal.“

Dazu ist zu sagen, meine Freundin S. ist für diese Thematik nicht zuständig. Sie hat damit nichts zu tun! Doch ich bin nicht mehr da, jetzt ist sie offenbar dran. Genauso war es immer bei uns. Wenn er etwas wissen wollte, hat er immer mich gefragt. Ob ich dafür zuständig war oder nicht. Er hat sich nie selber um seine Sachen gekümmert.

Er wollte dann auch von ihr wissen, was er da genau vorlegen soll. Also verwies sie ihn an die Personalstelle. Sie weiß es natürlich, aber warum sollte sie ihm helfen? Er hilft ja auch nie jemanden!

Das ist typisch für ihn und ich bin heilfroh, weit weg zu sein!

 

Im November haben wir auch noch eine Verabschiedung in den Ruhestand einer Kollegin aus der Nebenabteilung. Sie ist quasi ein Urgestein. Ging arbeiten so lange sie durfte – die Verlängerung über 65 hinaus, wurde ihr nicht bewilligt. Mit Ende November ist sie also weg und feiert in großem Rahmen. Mit vielen wichtigen Menschen und leckerem Essen. Ich bin natürlich auch eingeladen. Bin ja ein netter sozialer Mensch. Obwohl sie meine ganze alte Abteilung eingeladen hat. Also die ganze Abteilung exklusiv meinem Ex-Kollegen. Das finde ich auch eine enorme Leistung! Eine unmittelbare Nachbarin am Gang, die eh jeden einlädt der ein wenig nett zu ihr war, drei Jahre lang so zu ignorieren, dass man dezidiert ausgelassen wird!

© Libellchen, 2019

 

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