Ein tolles Team

Das letzte Wochenende stand ganz im Zeichen des Roten Kreuzes. Am Samstag „normaler Dienst“ im Ausmaß von sechs Stunden und am Sonntag stand ich dann am Info-Stand des Roten Kreuzes beim Sicherheitstag meines Wohnortes. Nochmal sechs Stunden.

Als ich in der Früh wählen ging, kam gerade das Bundesheer mit dem Panzer. Nach der Wahl hatte ich noch ein wenig Zeit, da wir uns erst um 11 Uhr trafen. Ich trank noch einen Kaffee und hing ein wenig auf der Couch ab. Und schön langsam wurde das Wetter besser. Die Sonne kam raus und es hatte auch angenehme Temperaturen. Nachdem es am Samstag durchgehend geregnet hatte, war das echt ein Segen!

Pünktlich um 11 Uhr war ich vor Ort. Kunststück. Ich brauchte ja auch nur 3 Minuten für die „Anreise“. Wir bauten unseren Stand auf und richteten uns ein. Jeder packte mit an und Ratz Fratz waren wir auch schon fertig. Das mag ich so an der ehrenamtlichen Tätigkeit. Alle die dort sind, wollen auch was weiter bringen und packen mit an.

Und während wir gerade unser Mittagessen genossen, passierte womit ich schon gerechnet hatte. Mein Ex kam, um am Nebenstand zu helfen. Womit ich irgendwie gerechnet hatte. Als ich gesehen hatte, dass der Zivilschutzverband genau neben uns steht, hatte ich das als Möglichkeit in Betracht gezogen. Er war zwar nicht mehr im Ort ansässig, aber der Chef der Truppe ist sein Arbeitskollege. Es lag also im Bereich des möglichen. Die Pizza schmeckte mir aber trotzdem!

Wie gesagt ich habe damit gerechnet. Wie es ihm damit ging, kann ich nicht sagen. Keine Ahnung ob er vorgewarnt war. Wenn, dann aus Zufall. Derjenige der ihm hätte erzählen können dass ich beim roten Kreuz bin und auch vor Ort, hatte eigentlich keinen Grund es ihm zu erzählen, da er nicht wusste dass wir zusammen waren….

Mich hat er nicht wirklich tangiert. Und die zwei Mal wo er an mir vorbei gegangen ist, habe ich ihn genauso ignoriert wie jeden Menschen den ich nicht kenne…. Ich habe ihn einfach ausgeblendet. Also auch energietechnisch. Ich habe mich auf unseren Stand konzentriert und mich einfach nicht um ihn gekümmert. Umgekehrt spürte ich aber hin und wieder Blicke auf mir. Vor allem wenn mich die unterschiedlichsten Menschen anquatschten und mit mir plauderten.

Tja. So wie vor drei Jahren ist mein Leben nicht mehr! Mich kennen mittlerweile viele Menschen. Am besten gefallen hat mir trotzdem als unser vielleicht zukünftiger Bürgermeister vorbeikam. Er war im Anzug unterwegs, da er direkt von der Wahl kam und schlenderte durch die Reihen. Dazu muss man sagen, dass er Sportler ist und nicht unhübsch. Und ein halbes Jahr jünger als ich, also im besten Mannesalter. Er ist aber auch – so wie ich das sehen kann – glücklich verheiratet. Aber sicher ein Hingucker!

Auch beim roten Kreuz gibt es Menschen die „wichtig“ sind. Oder besser gesagt, die glauben dass sie es sind. Eine ist sehr umtriebig. Bei jedem Event ist sie dabei und spielt sich gerne in den Vordergrund. Auch bei uns bei der TÖT mischt sie mit und ich hatte schon den einen oder anderen Auftritt mit ihr. Einfach weil ich mir ihren Ton nicht gefallen lasse. Sie ist aber durch und durch ein guter, hilfsbereiter Mensch. Aber halt auf Dauer oftmals ein wenig anstrengend.

Als also der Ortspolitiker daherschlenderte, war sie gleich neugierig wer die Frau an seiner Seite wohl ist. Und kommentierte gleich auch „Seine Frau ist das nicht!“ Naja, Frau kennt sich halt aus! Irgendwann kam er zu unserem Stand und begrüßte alle. Ich war ein wenig auf der Seite neben dem Zelt nach vorne gegangen. Daher war ich die letzte die er begrüßte. Ich war aber deswegen vorgegangen, da die Begrüßung sonst nicht funktioniert hätte. Ich bekam nämlich nicht nur die Hand, sondern wie gewohnt eine Hand auf der Schulter und ein Küschen auf die rechte Wange und eines auf die linke Wange.

Ich muss mich nämlich nicht aufspielen…. Ich bin ja eh mittendrin! Ach herrlich! Wie alle so wichtig sind und keiner kennt ihre Namen…. Ich fragte dann auch gleich wer die Dame an seiner Seite sei, die kannte ich nämlich auch noch nicht. Er klärte mich auf. Sie ist Gemeinderätin, die aber aufhört. Klar dass ich sie nicht kenne. Ich bin ja im Zukunftsteam. 😉 Ich muss gestehen ich fand die Situation herrlich. Und das ganze wiederholten wir nochmal als eine zweite Gmeinderätin kam, mich genauso begrüßte und auch ein wenig bei mir stehen blieb und mit mir plauderte.

Sooo schön. Der Ex im Nebenzelt, die wichtige Kollegin im Zelt und mich haben die meisten Menschen gekannt und mit mir gequatscht. Was aber auch klar war. Ist ja MEIN Wohnort! Wobei es nicht für mich klar ist. Vor vier Jahren schaute das ja alles noch anders aus. Da kannte ich kaum jemand. Mein Ex hatte dagegen die Mega-Kontakte.

So kann es gehen. Ich bin jetzt offenbar voll „in“. Aber am wichtigsten war mir, dass ich Spaß hatte. Dass ich mit Menschen sprechen konnte, unseren Verein ein wenig bewerben konnte und mit netten Menschen, bei strahlendem Sonnenschein, den Tag verbringen konnte. Was will man mehr!? Ich bin der Meinung, gar nichts. Besser geht es eigentlich gar nicht!

Tja und kaum war ich zu Hause, war auch schon Sonntagabend und ich hatte plötzlich auch gar nicht mehr so viel Zeit bis zu meinem Dienstantritt am Montag! Wenigstens hatte ich so keine Zeit richtig nervös zu werden….

© Libellchen, 2019

 

 

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