Schön langsam lerne ich es, zuerst nachzudenken ob ich etwas will, bevor ich mir etwas „aufs Auge“ drücken lasse.
Ich hatte mich – bei meinem Ehrenamt – für fünf Samstage bei der Registrierung eingetragen. Das ist der körperlich eher nicht so anstrengende Job. Bei unserem Kurs kam eine Kollegin mit unserer Teamleiterin zu mir und unterbreiteten mir ihre tolle Idee. Die Kollegin würde sich gerne von mir in die Registrierung einweisen lassen und ich könne ja stattdessen die Aufbereitung und Ausgabe machen. Statt dreieinhalb Stunden mit PC im Sitzen, also sechs Stunden körperliche Arbeit im Stehen. Das behagte mir gar nicht. Wobei es gut wäre das jemand anderer noch die Registrierung lernt. Und die Einweisung störte mich auch nicht, sondern dass was ich stattdessen machen sollte. Da grummelte mein Bauch sofort ablehnend. Keine Ahnung warum. Habe es ja oft genug schon freiwillig gemacht…
Aber halt nicht während eines fünfwöchigen Laufes…. Normalerweise habe ich dazwischen immer mal wieder Wochenenden frei.
Am Donnerstag bekam ich dann eine Nachricht. Die Kollegin hatte sich das nächste Wochenende ausgesucht. Ob das für mich okay wäre. Und zwar gleich wieder mit dem Vorschlag, dass ich ja stattdessen die Aufbereitung und Ausgabe machen könnte. Und der Bauch grummelte gleich wieder ablehnend.
Also schrieb ich zurück. Sie könne gerne die Registrierung übernehmen, ich würde auch die Einweisung sicherstellen – sprich vor Ort sein – aber das mit dem Rest würde ich mir noch überlegen. Wobei ich in dem Moment als ich das schrieb, wirklich noch am Überlegen war. Doch gleich danach wurde mir klar, ich würde es nicht machen. Ich fahre rüber, weise sie ein, bleibe ein wenig bei ihr und fahr dann nach Hause und mache mir einen gemütlichen Abend. Ich werde noch nicht mal die Uniform anziehen! Wenn ich nicht im Dienstplan stehe, brauche ich das auch nicht!
Ich habe mich also NICHT überfahren lassen und habe etwas zugesagt was ich gar nicht machen will. Im Gegenteil ich werde mir eine Auszeit gönnen! Das fühlt sich auch in meinem Bauch weit stimmiger an!
© Libellchen, 2019