Ultimatum

Endlich hat mal jemand ein Machtwort gesprochen!

Bevor ich mich beworben habe, hat mein jetziger Abteilungsleiter den Antrag auf Verlängerung der Dienstzuteilung abgeschickt. Begründung dieselbe wie in den letzten zwei Jahren. Bisher kam die Verlängerung immer automatisch. Doch nicht diesmal. Diesmal wurde nachgefragt welche Schritte konkret bereits gesetzt worden sind um mich versetzen zu können.

Auch wenn die Antwort ein wenig blumiger ausfiel im Kern war es „Nix“.

Seit zwei Jahren gibt es diesbezüglich nur heiße Luft. Deshalb habe ich mich ja anderweitig beworben. Weil ich den Versprechungen nicht mehr glauben kann. So ist das mit leeren Versprechungen und Vertröstungen. Eine Weile will ich es glauben, doch irgendwann reicht es mir. Und entweder passiert dann was, oder ich bin weg. Wer das nicht glaubt, kann auch gerne meine Ex-Freunde befragen.

Ich schlucke sehr lange, sehr viel runter. Lasse mich vertrösten, verarschen und veräppeln. Immer mit der Hoffnung dass es doch noch wird. Doch dann passiert eine Kleinigkeit, die eine leere Versprechung zu viel und ich bin weg. Zuerst mal sofort emotional und ab da geht es flott. Ich bin übermäßig entscheidungsfreudig und zielstrebig – gemäß professioneller Persönlichkeitsauswertung. Wenn ich mich mal emotional abgenabelt habe, ist der Rest nur mehr ein Schritt nach dem anderen. Das kostet mir keine Mühe mehr.

Wo es bei mir lange dauert ist, die Hoffnung aufzugeben. Nicht weil ich mir nicht eingestehen will, mich getäuscht zu haben, sondern weil ich nicht zu früh aufgeben will! Die einzige Angst die mich in einer für mich unangenehmen Situation hält ist, zu früh aufzugeben. Ich kann ja lange durchhalten. Ich könnte noch länger durchhalten. Nur stellt sich irgendwann die Frage „Wozu?“. Wenn jemand immer nur leere Versprechungen abgibt, dann kann man halt nicht mehr daran glauben, dass er oder sie die Versprechen auch umsetzt….

Und das ist in Beziehungen, Freundschaften, Familie und Job ganz genau dasselbe.

Nachdem die blumige Antwort mit dem Inhalt „Nix“ an die Personalabteilung erging, passierte dann etwas total ungewöhnliches. Es kam ein Ultimatum retour! Zwar mit einer Verlängerung bis Ende Februar 20, aber eine LETZTMALIGE Verlängerung und die Aufforderung bis dahin eine interne Lösung gefunden zu haben. Und ich musste schmunzeln. Das ist mal so gar nicht das was mein Abteilungsleiter gebrauchen kann. Einen Termin!

Das läuft natürlich unabhängig von meiner Bewerbung. Sollte die was werden, bin ich sowieso mit 1. 12. 19 versetzt. Mal schauen. Eigentlich sollte mich so ein Ultimatum ja  schrecken, aber ich finde es toll. Endlich mal jemand der ihnen Beine macht!

Ich bin jetzt auf jeden Fall mal zwei Wochen in Urlaub! Mal schauen wie der Stand der Dinge ist, wenn ich retour komme!

© Libellchen, 2019

Ein Kommentar zu “Ultimatum

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