Glaubt ihr unser Weg ist bei der Geburt schon vorgegeben? Oder glaubt ihr eher an Zufälle? Oder irgendwas dazwischen?
Also ich glaube nicht an Zufälle. Zumindest nicht im Sinne von „Willkür“. Eine liebe Freundin sagt immer „Zufälle fallen dir dann zu, wenn du bereit dafür bist.“ Damit kann ich schon eher was anfangen. Manche Dinge hätte ich vor zwanzig Jahren einfach nicht „annehmen“ können. Vielleicht hätte ich sie noch nicht mal wahrgenommen. Vielleicht waren sie auch da und ich habe sie wirklich nicht wahrgenommen….
Ich bin mittlerweile in einem Alter wo man schon einiges sehen kann. Was nicht passiert wäre, wenn nicht etwas Anderes zuvor passiert wäre. Und natürlich sind da immer auch andere Menschen beteiligt, die ja auch davon betroffen sind. Und ehrlich gesagt kann ich nicht glauben, dass es schon bei unserer Geburt einen fixen Plan gibt. Denn dann müsste es ja mehr als 7 Mrd. Pläne geben die miteinander verwoben sind. Und dazu kommen dann noch die Pläne der Vorfahren, die uns ja auch zu dem machen was wir sind. Also das schaffe ich nicht mir vorzustellen.
Wie ist es mit den Menschen die uns begegnen? Stehen die von Anfang an fest? Unsere Freunde? Unsere Beziehungspartner? Unsere Kollegen? Unsere Nachbarn? Auch ein enorm logistischer Aufwand würde ich sagen…. Auch das kann ich mir nicht so recht vorstellen.
Aber wie funktioniert es dann? Ist das Schicksal total flexibel und wählt die Menschen und Momente nach Bedarf?
Oder ist das Ergebnis offen? Ist es ein Spiel? Man kommt zur Welt und bekommt diese und jene Menschen mit auf den Weg und diese und jene Herausforderung? Und dann, mach was draus? Und dann schauen wir mal? Was die Menschen miteinander weiterbringen. Wie sie sich gegenseitig nach vorne bringen oder runterziehen?
Das wir uns gegenseitig beeinflussen ist für mich unbestreitbar. Alle Menschen waren entweder ein Geschenk oder eine Lehre. Ich bin auf jeden Fall vielen Lehren bisher begegnet. In letzter Zeit aber waren es mehr Geschenke! Vielleicht habe ich mir die Geschenke mittlerweile verdient. Oder auch einfach schon sehr viel gelernt…
Der ergebnisoffene Ansatz fühlt sich derzeit für mich am stimmigsten an – und ich bin auch erst während des Schreibens auf ihn gekommen. Eine Eingebung quasi. Wir bekommen eine Grundausstattung mit und dann liegt es an uns was wir daraus machen. Das gefällt mir auch besser als, „Egal was du machst, das Ergebnis steht sowieso schon fest“.
Ich kam auf das Thema weil mich Aretha letztens gelobt hat. Sie sagte sie sei stolz darauf was ich aus der Situation voriges Jahr gemacht habe. Dass ich dadurch zum Ehrenamt kam und Gutes tue. Ich weiß schon was sie meint. Als wir uns kennenlernten war ich noch ganz anders. Damals hätte ich nach so einer Situation total anders reagiert. Ich wäre in die Opferrolle gefallen und hätte mich selbst bemitleidet. Dabei war nicht ich diejenige mit dem Problem! Ich war nur auch da und beteiligt. Aber nicht die Leidtragende. Gut, ich stand zwei Wochen unter Schock und brauchte ein Schweige-Mediations-Wochenende um mich wieder einzunorden, aber das war es auch schon.
Dieselbe Situation vor über 10 Jahren hätte also ein ganz anders Ergebnis gebracht. Einfach weil ich damals noch ein anderer Mensch war. Und so begann ich zu grübeln und kam zu meinem ergebnisoffenen Ansatz.
Mal schauen ob da noch was nachkommt mit der Zeit!
© Libellchen, 2019
Hm, ich denke, das Leben will gelebt werden. Weniger nach Plan, als vielmehr eins nach dem anderen? Wieviele Pläne und Schicksale müsste man da miteinander verweben, und lenkt wirklich eine Überintelligenz das alles, damit der, der eine Ampel überfährt auch wirklich den Radfahrer trifft, der korrekt nach grüner Ampel losfährt? Ich meine, dass doch alles ein zufälliges Geschehen ist … oder so? Liebe Grüße zu dir