Routine

Wenn es heiß ist, flüchten alle zum See, wo wir unseren Stammplatz haben. „Unser“ Baum ist echt schön groß und dort kennen wir auch die Nachbarn. Wenn wir unter der Woche nach der Arbeit zum See fahren, ist er aber natürlich meistens schon belegt. Am Wochenende oder im Urlaub unter der Woche, schaffe ich es aber normalerweise unseren Platz zu sichern. Man muss nur rechtzeitig drüben sein.

Aretha und ihr Freund kommen normalerweise gegen Mittag. Aber ich bin immer schon morgens drüben. Vor allem weil ich es liebe am frühen Morgen wenn fast niemand da ist, meine Runde im Wasser zu drehen. Wir reden hier übrigens von ca. acht Uhr. Danach kann ich in Ruhe lesen, da gegen Mittag dann auch die Kinder kommen. Da wird es dann lauter und die Morgenruhe ist dahin. Ich geniesse die Vormittage also sehr.

Am Samstag nach unserem Ausflug haben wir noch die Liegen zum See gebracht und die Füße ins Wasser gehalten. Am Sonntag war dann erste Seetag geplant. Ich war allerdings noch nicht geübt und so brauchte ich am Morgen länger als normal. Ich war erst um halb 10 Uhr drüben. Unser Platz war aber trotzdem frei. Da ich im Moment sowieso nicht schwimmen darf – wegen meiner Sehne – , begann ich gleich mit lesen. Gegen Mittag kam dann Aretha und wir hatten einen tollen Seetag. Halt mit quatschen und chillen.

Am Montag war ich dann richtig müde. War es die frische Luft oder auch meine Entzündung oder sonst was. Ich ging am Abend recht zeitig schlafen und schlief dann bis 8 Uhr. Irgendwann quälte ich mich dann doch auf und machte mir einen Kaffee und ein Frühstück. Und danach noch einen zweiten Kaffee. Ich kam einfach nicht in die Gänge. Ich beschloss meinen Ventilator aufzubauen und in Betrieb zu nehmen. Dann noch Staub wischen und Müll rausbringen.

Im Endeffekt war ich dann erst um 10 Uhr 30 am See. Total spät für mich wenn ich frei habe. Ich hatte Glück und unser Platz war noch frei. Ich sicherte unser Plätzchen und machte es mir gemütlich. Und da fiel mir auf dass ich viel entspannter war als normal. Ich hatte mir in der Früh richtig Zeit gelassen mit allem und es hatte mir keine Nachteile eingebracht.

In letzter Zeit war mir das schon öfter aufgefallen. Wo ich früher Dinge eher schnell und nebenbei gemacht habe, lasse ich mir jetzt Zeit und mache sie bewusster. Zum Beispiel der zweite Kaffee am Morgen. Der schmeckte überaus gut. Früher wäre ich aber eher gleich zum See gegangen um den Platz zu sichern! Nicht das mir das jemand angeschafft hätte. Aretha und ihrem Freund wäre es egal wo wir liegen. Mir eigentlich auch. Ob bei dem Baum oder bei einem anderen ist schließlich total egal. Aber lieber ist mir halt der Baum. Da liegt man ein wenig geschützt und überblickt doch viel.

Ich denke ich muss das ein wenig beobachten in Zukunft. So ein wenig mehr Gelassenheit in meinem täglichen Tun würde mir echt guttun. Viel zu sehr bin ich sonst in meiner Routine gefangen und mache Dinge ohne zu reflektieren ob das jetzt gerade genau so sein muss….

© Libellchen, 2019

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